Kriminalität

  • Polizei trainiert Gefahrensituationen

    Polizei trainiert Gefahrensituationen

    Täglich rückt die Polizei in Rheinland-Pfalz zu mehreren Dutzend Einsätzen aus. In aller Regel bekommen die Streifenbeamten die Lage schnell in den Griff. In manchen Fällen eskalieren allerdings Situationen oder es besteht direkt eine größere Gefahrenlage. Dann kommen die Spezialisten zum Einsatz. Und die haben uns einen aktuellen Einblick in ihre Arbeit gewährt. Das Spezialeinsatzkommando der Polizei Rheinland-Pfalz in Aktion. Die Alarmierungsmeldung: Geiselnahme in einer Autowerkstatt. Extremszenarien, die – wie hier – nahezu täglich geübt werden müssen. Manuel Wehrmann, Leiter Spezialeinheiten Polizei Rheinland-Pfalz „Eigentlich trainieren die Spezialeinheiten rund um die Uhr. Das wechselt sich ab zwischen Einsätzen, die gefahren werden, und dem Training. Aber zum Training gehört natürlich auch am grünen Tisch die Taktik zu planen, Dinge zu besprechen. Und tatsächlich sind wir mehrfach in der Woche im Einsatz.“ Auch immer häufiger im Einsatz: Polizeidrohnen. Wo man früher stets einen Hubschrauber benötigte, ist das ferngesteuerte Fluggerät mehr und mehr das Polizeiauge in der Luft. Im Vergleich zur Hobbyflieger-Drohne leistet das professionelle Modell um einiges mehr. Florian Mundschenk, Polizeihauptkommissar „Man kann verschiedene Anbauteile anbringen: Kameras, aber auch Scheinwerfer, Lautsprecher, oder wie hier jetzt, in diesem Beispiel haben wir eine bestimmte Funkübertragungstechnik dran gemacht. Und das ist bei den kleineren Drohnen, so wie man sie kennt, nicht möglich.“ „Ganz Mainz hasst die Polizei“ schallt es hier – dabei sind die vermummten Randalierer selbst junge Polizeibeamte. Sehr authentisch simulieren sie ein Trainingsszenario für die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit – inklusive rauchender Barrikade. Die Pflastersteine werden aber vorsichtshalber durch Holzklötze ersetzt. Immer mit dabei: Die Video-Kamera zur lückenlosen Dokumentation. Denn allzu oft bei solchen Konfrontation sehen sich die Beamten im Anschluss Vorwürfen unverhältnismäßiger Polizeigewalt ausgesetzt. Per Video dokumentiert wird auch stets die Arbeit dieser ziemlich neuen Einheit. Ihre Aufgabe: Festgeklebte Personen schonend vom Untergrund zu lösen. Spezialwerkzeuge kommen dabei aber nicht zum Einsatz. Es tut’s […]

  • Mordprozess wegen tödlicher Schüsse in Offenbacher Bar

    Mordprozess wegen tödlicher Schüsse in Offenbacher Bar

    Bei einer Schießerei am 11. September vergangenen Jahres in einer Bar in Offenbach wurde ein Mann getötet. Seit heute müssen sich drei Angeklagte vor Gericht verantworten. Es klingt wie aus einem Drehbuch. Die beiden Angeklagten Anel K. und Muamer T., beide aus Serbien, sollen einen Mord in Auftrag gegeben haben – aus Rache. Doch was war passiert? In der Nacht zum 11. September gibt es in der bosnischen Bar „Black Diamond“ in Offenbach Stress zwischen zwei Türstehern und einer Gruppe von Besuchern, darunter auch die beiden Angeklagten. Als die Türsteher eine der Personen rausschmeißen wollen, kommt es zu einer Prügelei. Die Türsteher zerren den Gast aus der Bar und treten so lange auf ihn ein, bis dieser regungslos am Boden liegt. Am Abend des gleichen Tages taucht dann ein Mann in der Bar auf und schießt gezielt auf eine Männergruppe, die zusammen am Tisch sitzt. Zwei Schüsse treffen Aleksandar D., den 48-jährigen Türsteher vom Vorabend. Er stirbt noch bevor Hilfe eintrifft. Ein anderer Mann überlebt schwer verletzt, auch ihn treffen zwei Schüsse. Bei dem mutmaßlichen Schützen soll es sich um den Serben Admir B. handeln. Er soll von den beiden Mitangeklagten beauftragt worden sein, die Türsteher zu ermorden. Für die Staatsanwaltschaft ein heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen. Nur mit viel Glück überleben der zweite Türsteher und mehrere unbeteiligte Gäste den Vorfall. Deren Tod hätte der Schütze aber ebenfalls billigend in Kauf genommen. Maike Dickhaus, Reporterin „Vor Gericht werden heute als erstes die Bilder aus der Überwachungskamera der Diamond Bar gezeigt. Darauf ist zu sehen, wie ein Mann am Tattag die Bar betritt und unvermittelt, innerhalb weniger Sekunden mehrere Schüsse abgibt. Danach flüchtet der Täter. In der Bar brechen zwei Gäste zusammen. Auf anderen Videos vom Vorabend ist zu sehen, wie sich ein Handgemenge entwickelt. Zwei Türsteher gehen zunächst auf einen […]

  • Ausschreitungen bei Eritrea-Festival in Gießen

    Ausschreitungen bei Eritrea-Festival in Gießen

    In Gießen ist es am Wochenende im Zusammenhang mit einem Eritrea-Festival zu schweren Ausschreitungen gekommen. Samstagvormittag am Neustädter Tor in Gießen: Eritreische Demonstranten liefern sich eine Straßenschlacht mit der Polizei. Die ist mit mehr als 1.000 Einsatzkräften und einem Wasserwerfer vor Ort. Als immer mehr Randalierer auf das Veranstaltungsgelände des Eritrea-Festivals in den Hessenhallen vordringen wollen, eskaliert die Lage. Christopher Pfaff, Polizeisprecher „Es ist an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet an Absperrungen dazu gekommen, dass Polizisten massiv angegriffen wurden. Ganz konkret sind Kollegen mit Steinen beworfen worden. Es gab Flaschenwürfe. Es gab körperliche Angriffe. Die Kollegen haben darauf reagiert durch den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock.“ 26 Polizisten werden bei den Ausschreitungen verletzt, sieben von ihnen schwer. Die Polizei nimmt rund 130 Randalierer vorübergehend in Gewahrsam. Was die Menschen so in Rage bringt: In ihren Augen feiert nur ein paar Hundert Meter weiter genau die Diktatur ein fröhliches Familienfest, vor der sie nach Deutschland geflohen sind – ein verbrecherisches Regime, das nicht vor Mord und Folter zurückschreckt, wenn es darum geht, Regimegegner zu unterdrücken. Eritreischer Bürgerkrieg auf hessischen Straßen also – und das mit Ansage. Denn schon im vergangenen Jahr war es im Zusammenhang mit dem Eritrea-Festival in Gießen zu schweren Ausschreitungen gekommen. Die Stadt hatte das Fest deshalb auch zunächst verboten. Der hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel hob das Verbot dann aber am Freitag in letzter Instanz auf. Begründung: Vom Eritrea-Festival selbst gehe ja keine Gefahr aus – deshalb könne man es auch nicht einfach verbieten. Frank-Tilo Becher (SPD), Oberbürgermeister Gießen „Es ist erst mal ein Urteil, was ich zur Kenntnis nehmen muss, dass die Rechtsgüter, die hier abgewogen werden, dazu geführt haben, dass diese Veranstaltung, die wir ja in Frage gestellt haben, da das Schutzkonzept uns nicht ausreichend erschien für die Veranstaltung selbst, dass das sozusagen für das Gericht nicht […]

  • Spezial-Ermittler für verdächtige Post

    Spezial-Ermittler für verdächtige Post

    Seit dem Tod einer 13-Jährigen wächst die Sorge um die Ecstasy-Pille „Blue Punisher“. Sie gilt wegen ihrer hohen Konzentration als besonders gefährlich. Allerdings ist es oftmals leicht an solche Drogen zu gelangen – die synthetischen Pillen kommen einfach per Post nach Hause. Die Polizei ermittelt deshalb mit Hochdruck bei verdächtigen Briefen und Paketen: Können diese nicht zugestellt werden, weil etwa die Adresse nicht lesbar ist, darf die Post sie öffnen – und im Verdachtsfall der Polizei übergeben. Und die landet dann beim Zentrum der Postfahnder im hessischen Marburg. Exklusiver Blick ins Labor der PEP – der Polizeilichen Ermittlungen Postversand. Hier landet alles, was dem Marburger Briefermittlungszentrum der Post verdächtig vorkommt. Bis zu 160 Briefe pro Tag, rund 12.000 im Jahr. Deutlich mehr, als man meinen könnte. Manfred Scholz, Leiter Polizeiliche Ermittlungen Postversand „Jedes inkriminierte Gut, das übers Internet, Darknet oder Messengerdienste verschickt wird, wird irgendwann ein Artikel im Postversand. Also wenn ich was im Darknet bestelle, der sagt ja nicht zu mir: ‚Ja, okay, dann hol’s dir mal in Buxtehude in der und der Straße ab.’“ Über 20 Spezialermittler der Polizei sind hier jeden Tag im Einsatz und müssen dabei allerhand analysieren: Kiloweise Drogen, Falschgeld, Waffen, Munition – und das aus dem gesamten Bundesgebiet. Dafür wird ihnen extra eine Task-Force der Staatsanwaltschaft zur Seite gestellt. Roman Poseck (CDU), Justizminister Hessen „Wir wollen keine rechtsfreien Räume, wir wollen hier auch so intensiv es geht untersuchen. Wir haben auch die Staatsanwaltschaft entsprechend verschärft, die Staatsanwaltschaft ist auch direkt vor Ort mit fünf Kräften unmittelbar neben der Polizei tätig. So haben wir kurze Wege, keine Reibungsverluste und schnelle Ermittlungen.“ Und das durchaus mit Erfolg: In den vergangenen anderthalb Jahren konnten über 9.000 Ermittlungsverfahren eingeleitet werden. Bei den genauen Analysetechniken will sich die Marburger Sondereinheit aber nicht in die Karten gucken lassen, nur so […]

  • Prozess wegen Vergewaltigung nach Operation

    Prozess wegen Vergewaltigung nach Operation

    Es sind unglaubliche Vorwürfe: Ein Krankenhaus-Mitarbeiter soll eine frisch operierte Frau in einer Offenbacher Klinik vergewaltigt haben – so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft in Darmstadt. Prozessbeginn heute gegen einen 42jährigen Angeklagten aus Hanau. Sexuelle Nötigung in einem besonders schweren Fall. So lautet die Anklage der Staatsanwaltschaft heute gegen Tuncay Y. Als Krankentransporteur hatte der Angeklagte die Aufgabe, Patienten nach einer Operation in ihre Zimmer zurück zu bringen. Dort soll der 42-Jährige im Juni 2021 eine Frau nach einer Brust-OP unter anderem zu Oralverkehr genötigt haben. Tuncay Y. behauptet, dies sei einvernehmlich gewesen. Für die Anwältin des Opfers eine Schutzbehauptung. Friederike Vilmar, Anwältin der Nebenklage „Eine junge Dame, die aus einer schweren OP aufwacht. Sich vorzustellen, dass die in allen Varianten sexuell bespielt werden möchte oder da Vorstellungen hat wie Doktorspiele. Das ist absolut lächerlich, das hat schon fast Denunzierungscharakter.“ Die 23-Jährige habe sich in ihrem Zustand nicht wehren können, hätte mehrfach „Es reicht“ gesagt und hätte sich schlafend gestellt, um ihren Peiniger loszuwerden – das habe aber nicht geholfen. Daniele Castello, Reporter in Darmstadt „Der Angeklagte fällt vor allem durch zwei Dinge auf: Am Anfang kann er sich an gar nichts erinnern – nur durch wiederholte Nachfragen von Gericht und Staatsanwaltschaft können Teile der Tat nach und nach rekonstruiert werden. Der Angeklagte stellt sich selbst außerdem als Opfer dar. Immer wieder verweist er auf seine Krankheit ADHS und auf vermeintliche Gewalt, die die Polizei ihm bei der Festnahme angetan habe.“ Die Verteidigung hebt hervor: Der Angeklagte habe die sexuellen Handlungen vollständig eingeräumt. Reiner Freydank, Verteidiger „Ich bewerte generell, die Bereitschaft von ihm, die von Anfang an bestand, alles zu erzählen, was sich zugetragen hat. Da hat er vor sich auch keine Rücksicht genommen, hat alles erzählt. Es war einvernehmlich, er bestreitet gar nichts.“ Für den Prozess sind drei weitere Termine […]

  • Kampf gegen sexuellen Missbrauch

    Kampf gegen sexuellen Missbrauch

    66 Haftbefehle, fast 5.000 Hausdurchsuchungen und rund 67.000 sichergestellte Datenträger. Das ist die Bilanz der Ermittlergruppe FOKUS, die seit etwas mehr als zwei Jahren beim Hessischen Landeskriminalamt ausschließlich dafür da ist, Kindesmissbrauch zu unterbinden und die Verbreitung von Kinderpornographie im Internet zu stoppen. Rund 300 LKA-Beamte sind bei der Ermittlergruppe FOKUS im Dauereinsatz, um Kinder vor sexuellem Missbrauch zu schützen und Kinderschändern das Leben so schwer wie möglich zu machen: Keine einfache Aufgabe. Das weiß auch Hessens Ministerpräsident Boris Rhein, der die Ermittler heute in Wiesbaden besucht. Denn die Arbeit ist für die Beamten psychisch schwer belastend. Sie müssen sich Tag für Tag Tausende Bilder und Videos anschauen, die teils schwersten Missbrauch an Kindern zeigen. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Auf der einen Seite ist das wichtig, Wertschätzung Ihnen zu sagen. Es ist aber natürlich auch wichtig, Wertschätzung zu zeigen durch Maßnahmen, die wir ergriffen haben. Beispielsweise durch Maßnahmen jetzt in finanzieller Hinsicht auch. Das ist eine Erschwerniszulage in Höhe von 300 Euro.“ Dass die Ermittler in vielen Fällen den realen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen gestoppt und die Weiterverbreitung sexueller Darstellungen Minderjähriger unterbunden hätten, sei auch Ergebnis der guten Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden. Vor allem aus den USA kämen immer wieder wertvolle Hinweise. Denn in Deutschland seien den Ermittlern wegen der strengen Datenschutzbestimmungen oft die Hände gebunden. Peter Beuth (CDU), Innenminister Hessen „Wir haben hier bei diesem widerlichsten Kriminalitätsphänomen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen, bei der Kinderpornographie häufig nicht die Möglichkeit, die Täter zu ermitteln, weil uns die IP-Adressen nicht mehr zur Verfügung stehen. Das könnte man jetzt ändern. Das könnte die Bundesregierung seit Monaten ändern. Sie tut es nicht. Und sie vergeht sich da im Grunde genommen an Kinderseelen, dadurch, dass sie diese Ermittlungsmöglichkeiten nicht eröffnet.“ Die Hessische Landesregierung unterstützt dem Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornographie […]

  • Mordprozess nach tödlichem Raserunfall

    Mordprozess nach tödlichem Raserunfall

    Die Anklage lautet Mord: Nach einem tödlichen Unfall in Wiesbaden muss sich ein 25 Jahre alter Autofahrer seit heute vor Gericht verantworten. Er soll im Oktober vergangenen Jahres mit mehr als 130 Stundenkilometer durch die Innenstadt gerast sein und dabei mehrfach rote Ampeln missachtet haben. Unweit des Hauptbahnhofs krachte er an einer Kreuzung in ein anderes Fahrzeug. Dessen Fahrer kam bei dem Zusammenprall ums Leben. Es ist ein emotionaler Prozessauftakt heute vor dem Wiesbadener Landgericht: Die Eltern und viele weitere Familienmitglieder des getöteten Autofahrers sind gekommen, um dem Mann in die Augen zu schauen, der ihren Verwandten auf dem Gewissen haben soll: Kouriakous B. Laut Staatsanwaltschaft soll der 25-jährige Syrer, der 2014 als Flüchtling nach Deutschland gekommen war, am Abend des 22. Oktober mit einem vollbesetzten Mercedes durch die Wiesbadener Innenstadt gerast sein. Kurz vor der BRITA-Arena dann die Katastrophe: Mit voller Wucht kracht der Wagen in das Fahrzeug eines 30-Jährigen. Marc Lingelbach, Staatsanwaltschaft Wiesbaden „Der Geschädigte wurde in Folge des Zusammenstoßes aus seinem Fahrzeug herausgeschleudert und starb einen Tag nach dem Unfallgeschehen in Folge seiner schweren Verletzungen. Das Fahrzeug des Angeklagten prallte nach dem Zusammenstoß gegen eine Straßenlaterne und überschlug sich. Die vier weiteren Fahrzeuginsassen aus dem Mercedes, darunter auch ein siebenjähriger Junge, wurden teils erheblich verletzt.“ Laut Gutachten war der Angeklagte dabei mit bis zu 132 Stundenkilometern unterwegs. In der Nähe des Hauptbahnhofs raste er demnach über mehrere Kreuzungen, obwohl die Ampel für ihn Rot zeigte. Weil er bei seiner Irrfahrt den Tod anderer Verkehrsteilnehmer zumindest billigend in Kauf genommen habe, lautet die Anklage auf Mord. Marc Lingelbach, Staatsanwaltschaft Wiesbaden „Darüber hinaus gehen wir derzeit vom Vorliegen zweier Mordmerkmale aus: Es ist zum einen in Folge der Arg- und Wehrlosigkeit des Geschädigten das Mordmerkmal der Heimtücke. Sowie als weiteres Mordmerkmal das gemeingefährliche Mittel. Da es nach unserer Auffassung […]

  • Leiche des vermissten Arztes aus Gerolstein gefunden

    Leiche des vermissten Arztes aus Gerolstein gefunden

    Es ist ein grausiger Fall, der die Polizei in Trier beschäftigt: Seit Silvester wurde der Gerolsteiner Arzt Steffen Braun vermisst. Erst wurde sein ausgebrannter Wagen gefunden, dann seine Leiche. Nun ist Gewiss: Es war ein Gewaltverbrechen.   Nach monatelanger Fahndung machen die Suchtrupps in einem Wald bei Gerolstein am Dienstag einen erschreckenden Fund: Es sind einzelne Leichenteile. Heute bestätigt die Polizei: Es handelt sich tatsächlich um den verschwundenen Orthopäden Steffen Braun, der anscheinend auf brutale Art getötet wurde. Marc Fleischmann, Sprecher Polizeipräsidium Trier „Meine Kollegen fanden dann bei der Absuche des umliegenden Gebiets auch den Rest des Körpers. Und die Obduktion, die dann gestern stattfand, brachte auch Klarheit, dass es sich bei der Leiche um Steffen Braun handelt und dass er Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.“ Weitere Details will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht bekannt geben. Rückblick: Am 30. Dezember verabschiedet sich der Oberarzt Steffen Braun an seinem Arbeitsplatz, dem Krankenhaus Maria Hilf in Daun bei Gerolstein. Danach wird der 53-Jährige nicht mehr gesehen und am 3. Januar vermisst gemeldet. Am gleichen Tag findet die Polizei sein brennendes Auto. Der schwarze Ford Fiesta wurde mit Benzin in Brand gesetzt. Alle Fundorte befinden sich nördlich von Trier. Die Leiche von Steffen Braun wurde jetzt in einem Waldstück bei Rockeskyll entdeckt, circa 6 Kilometer nordöstlich seines Wohnorts Gerolstein. Das brennende Auto war allerdings in einem Wald nahe der Autobahn 1 in der Gemarkung Greimerath bei Wittlich gefunden worden, rund 20 Kilometer südlich von Steffen Brauns Arbeitsplatz in Daun. Ein Indiz dafür, dass der oder die Täter das Gewaltverbrechen vertuschen wollten. Warum Steffen Braun von seinen Arbeitskollegen vermisst gemeldet wurde und nicht etwa von seiner Familie oder von Bekannten, ist ebenfalls Teil der Ermittlungen. Die Fahnder haben einen grausigen Verdacht. Marc Fleischmann, Sprecher Polizeipräsidium Trier „Die bisherigen Erkenntnisse der Ermittlung führen meine […]

  • Panther Challenge – Praktikum bei der Bundespolizei

    Panther Challenge – Praktikum bei der Bundespolizei

    Ein Bundesligaderby steht an, die Fanlager der beiden Vereine sind befeindet. Um Ausschreitungen zu vermeiden und brenzlige Situationen zu klären, ist die Bundesbereitschaftspolizei im Einsatz. Risikospiele sind nur eines von vielen Feldern, bei denen die Bundespolizei gefragt ist. Und dafür braucht es viel Personal. Um junge Menschen für den Beruf zu begeistern, hat sich die Abteilung im rheinland-pfälzischen Bad Bergzabern eine ganz besondere Aktion ausgedacht.   Ein Zugabteil voller gewaltbereiter Hooligans. Die Polizei soll die Situation klären. Trotz Provokationen gilt es Ruhe zu bewahren. Es kommt zu Festnahmen. Für diese Polizisten ist es das erste Training dieser Art, denn unter den Schutzuniformen stecken Praktikanten. 95 Schüler durchlaufen drei Tage lang verschiedene Stationen, um den Beruf kennenzulernen. Eine von ihnen ist die sechszehnjährige Laura Steuer. Laura Steuer, Polizeipraktikantin: „Ich kenne einen, der ist hier auch Anwärter und der hat mir halt davon berichtet. Und weil das mein Kindheitstraum war und alles, habe ich mir dann gedacht, warum nicht das mal anschauen. Und deswegen bin ich jetzt hier.“ Neben einem Sporttest lernen die Praktikanten, wie sie sich in Notlagen selbst verteidigen, sei es gegen bewaffnete Gegner oder am Boden liegend. Und wie man so eine Uniform anzieht – denn auch das will gelernt sein. Laura Steuer, besucht die 10. Klasse: „Ich habe sie mir sogar schwerer vorgestellt tatsächlich. Also man gewöhnt sich dran. Jetzt im Schatten geht’s hier noch, aber ich bin gespannt, wie’s gleich in der Sonne ist, wenn wir auch gehen und laufen und keine Ahnung, was wir sonst noch machen. Aber ich bin gespannt.“ Was genau auf dem Programm steht, erfahren die Teilnehmer erst, wenn es soweit ist. Für jede Aufgabe gibt es eine kurze Einweisung – hier im Umgang mit Wasserwerfern. Und dann ist Action angesagt. Weit kommt der Zug aber nicht; Demonstranten blockieren die Kreuzung. Laura Steuer, […]

  • Ehepaar aus Speyer soll Baby misshandelt haben

    Ehepaar aus Speyer soll Baby misshandelt haben

    Es ist unfassbar, was sich vor rund drei Jahren in einem Haus in Speyer abgespielt haben soll. Ein Vater misshandelt sein Baby so sehr, dass es nur durch eine Notoperation gerettet werden kann, die Mutter schaut einfach weg – so die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Die Eltern müssen sich seit heute vor dem Landgericht in Frankenthal verantworten. Tanja H., die Mutter des kleinen Maxim betritt den Gerichtssaal heute ohne sichtbare Gefühlsregungen. Zwar verdeckt sie ihr Gesicht nicht, betont jedoch mehrmals, dass sie nicht gefilmt werden möchte. Der Vater Demetrius H. mischt sich gar unter die Zuschauer, bis das Gericht eintritt, um nicht erkannt zu werden. Die Staatsanwaltschaft macht den Eltern schwere Vorwürfe. Sie geht davon aus, dass der 38-Jährige seinen sechas Monate alten Sohn schwer misshandelt hat. Immer wieder soll er dem Säugling in den Bauch geschlagen und ihm damit schwere innere Verletzungen zugefügt haben. Als das Baby deshalb immer wieder schreit, soll der Vater den Kopf des Sohnes gegen einen festen Gegenstand geschlagen haben. Jochen Götzmann, Vormund Maxim H. „Der Maxim hat bis zur Todesnähe multiple Organverletzungen gehabt. Die Leber und die Niere haben nicht mehr funktioniert. Hat dann auch verlegt werden müssen vom Diakonissen-Krankenhaus nach Heidelberg, weil da keine Dialyse zur Verfügung war. Und eine Schädelfraktur hat er gehabt.“ Die Ärzte können den Kleinen nur durch eine Notoperation retten. Sie müssen einen Teil seines Darms entfernen. Essen kann das Kind nur durch eine Sonde. Welche Folgeschäden Maxim davongetragen hat, kann auch jetzt – fast drei Jahre später – noch nicht abschließend beurteilt werden. Mittlerweile lebt Maxim bei einer Pflegefamilie. Der Vormund des Kindes vom Jugendamt Speyer tritt im Prozess als Nebenkläger auf. Jochen Götzmann, Vormund Maxim H. „Zurzeit besucht er den Kindergarten und entwickelt sich als fröhliches Kind. Tut gern Fußball spielen, tut alle Fahrzeuge gern fahren. Thomas Franz, […]

  • Prozess wegen Mordes an 14-jähriger Ayleen

    Prozess wegen Mordes an 14-jähriger Ayleen

    Der Tod der 14-jährigen Schülerin Ayleen erschütterte im vergangenen Sommer Menschen in ganz Deutschland. Vor dem Landgericht Gießen muss sich ab heute ein 30-jähriger Mann wegen Mordes an dem Mädchen verantworten. Der Angeklagte wurde bereits als Jugendlicher wegen eines versuchten Sexualdelikts verurteilt. Und auch der Mord an Ayleen soll sexuell motiviert gewesen sein. Mord, versuchte Vergewaltigung mit Todesfolge, Entziehung Minderjähriger und die Beschaffung kinderpornografischer Inhalte. So lauten die schwerwiegenden Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Gießen gegen Jan P.. Der 30-Jährige soll Ayleen am 21. Juli 2022 mit seinem Auto im südbadischen Gottenheim abgeholt und sie später in ein Waldgebiet nahe Langgöns im Landkreis Gießen umgebracht haben. Anschließend soll er die Leiche der 14-Jährigen im Teufelsee im Wetteraukreis versenkt haben. Der Tat vorausgegangen waren laut Staatsanwaltsschaft tausende von Chatachrichten auf sozialen Netzwerken. Mit diesen habe Jan P. Ayleen über drei Monate hinweg genötigt und Fotos mit sexuellen Inhalten von ihr erpresst. Thomas Hauburger, Staatsanwaltschaft Gießen „Wir haben es hier mit dem Phänomen des sogenanne Cybergrooming zu tun. Also das ist eine sexuelle Annäherung über das Internet. Dieses Kommunikationsverhalten ist insbesondere dadurch, dass der Angeklagte immer mehr Druck auf dieses junge Mädchen ausgeübt hat. Was sich dann zu einem Teufelskreis entwickelt hat, also zu einer Abwärtsspirale, die dann letztendlich zu dem tatsächlichen Treffen geführt hat und dann auch zur Tötung des Mädchens.“ Die Tötung von Ayleen gesteht Jan P. heute. Nicht aber die Vorwürfe des Mordes und der versuchten Vergewaltigung. Der Deutsche beschreibt sich vielmehr selbst als Opfer, das als Kind jahrelang von Bekannten seiner Mutter missbraucht worden sei. Und auch von den Ereignissen vor der Tat zeichnet der Angeklagte sein ganz eigenes Bild. Julian Beimel, Reporter „Auf der Autofahrt zum Tatort im hessischen Langgöns habe Ayleen seine Nähe gesucht, ihren Kopf auf seiner Schulter abgelegt. Laut Jan P. hätten sich die beiden sogar […]

  • Cybersicherheitsgipfel in Wiesbaden

    Cybersicherheitsgipfel in Wiesbaden

    Die Angriffe nehmen stetig zu, die wirtschaftlichen Schäden gehen in die Milliarden. Die Rede ist von Cyberattacken. Dagegen will das Land Hessen stärker vorgehen. Innenminister Peter Beuth hat heute in Wiesbaden den sechsten Cybersicherheitsgipfel eröffnet. Ziel der Fachtagung: Auf aktuelle Bedrohungen aufmerksam machen und mögliche Lösungen diskutieren. Erst vor wenigen Monaten wurde die Stadt Rodgau Opfer eines Hackerangriffs. Ende Februar stehen hier die Telefone still, Mails können nicht beantwortet werden. Die Rodgauer Stadtverwaltung, durch einen Cyberangriff lahmgelegt. Der Schaden liegt im siebenstelligen Bereich. Immer wieder gibt es Angriffe auf die IT-Systeme von Kommunen und Unternehmen, meist um Lösegeld zu erpressen. Im vergangenen Sommer waren die IHKs und der Darmstädter Energieversorger Entega betroffen, sensible Kundendaten gelangten ins Netz. Auch wenn sich nicht jeder Angriff abwehren lasse gebe es in Sachen Netzwerkarchitektur noch einigen Nachholbedarf. Sicherheit durch Segmentierung, lautet ein Tipp. Dr. Gerhard Schabhüser, Vizepräsident Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. „Ich vergleich das immer gerne mit Schiffen. Da haben wir gelernt, dass ein Schott-System sehr gut ist. Weil ein kleines Loch in der Außenwand führt nicht zum Verlust des Schiffes, sondern nur eines Schottbereiches. Das müssen wir in den Netzen auch machen. Das Zweite ist: Updates. Dafür zu sorgen, dass Sicherheitsupdates oder funktionale Updates, sehr, sehr schnell eingespielt werden, weil sonst bleibt man angreifbar.“ Für den Ernstfall müssten ferner Krisenpläne erarbeitet und ihre Umsetzung regelmäßig geübt werden. Dazu zähle, einen Krisenstab einzurichten, die Sicherheitsbehörden einzubinden und Hilfe bei professionellen IT-Dienstleistern zu suchen. Wie all das gelingen kann, zeigen heute zahlreiche Aussteller vor Ort. Neben Austausch und Vernetzung geht es für Innenminister Peter Beuth auch um die Eigenverantwortung. Cybersicherheit sei Chefsache, das Land stehe beratend zur Seite. Keine Option ist für ihn die angestrebte Zentralisierung der Cybersicherheit auf Bundesebene. Peter Beuth (CDU), Innenminister Hessen: „Wenn bei uns in einer Stadt oder einer […]

  • Polizeihunde spüren Datenträger auf

    Polizeihunde spüren Datenträger auf

    Immer wieder stellen wir Ihnen hier in unserem Ländermagazin die Arbeit von Spürhunden vor. Sie werden bei der Vermisstensuche eingesetzt oder wenn Drogen aufgespürt werden sollen. Soweit so bekannt. Nun gibt es in Rheinland-Pfalz erstmals Datenträger-Spürhunde. Und das ist eine von Ihnen. Hexe, Belgischer Schäferhund, gerade 1 Jahr alt und noch in Ausbildung. Egal ob Handys, USB-Sticks oder auch noch so kleine Speicherkarten – Hexe findet sie zielsicher. (14) Michael May, Ausbilder Zentrales Diensthundewesen Polizei Rheinland-Pfalz: „„Bei den Datenträgern ist das Problem, dass sie nicht so viel Geruch abgeben, wie andere Geruchsstoffe und dass der Hund sehr konzentriert und sehr intensiv arbeiten muss.“  Ein großer Fan dieser Leistung ist auch der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling. Die Diensthunde mit der Zusatzausbildung zum Datenspürhund gibt es jetzt erstmals in Rheinland-Pfalz. Ein Pilotprojekt an der Hochschule der Polizei. In Enkenbach-Alsenborn haben die Hunde gezeigt, was sie können. Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz:  „Der Hund kommt dann zum Einsatz, wenn letztendlich ein Krimineller versucht, Daten verschwinden zu lassen, in dem er nämlich den Datenträger versteckt, fallen lässt, in irgendeine Ritze packt, so dass man ihn vielleicht nicht findet, nicht sieht, (UNTERSCHNITTEN) aber der Hund ist schlau genug, ihn eben zu riechen und ihn eben aufzustöbern und das erleichtert – gerade da, wo es darum geht, Daten sicherzustellen, denken wir an Sexualstrafdelikte natürlich die polizeiliche Arbeit enorm und da ist der Hund dem Menschen ganz schön voraus.“  Die Diensthunde der Polizei sind neben Spürhunden immer auch als Schutz- und Fährtenhunde ausgebildet. Sie sind im Einsatz eine sehr wichtige Unterstützung für die Beamten. Deshalb wird das Diensthundewesen bei der rheinland-pfälzischen Polizei auch künftig weiter ausgebaut.  

  • Bundeswehrsoldat wegen Mordes angeklagt

    Bundeswehrsoldat wegen Mordes angeklagt

    Ab heute muss sich ein junger Mann  vor dem Koblenzer Landgericht verantworten, weil er seine ehemalige Lebensgefährtin getötet haben soll. Das prekäre; zum Zeitpunkt des Mordes im Dezember letzten Jahres soll der Mann als Soldat bei der Bundeswehr gedient haben. Marvin K., 32 Jahre alt und ehemaliger Bundeswehrsoldat. Es ist ein grausamer Mord, den die Staatsanwaltschaft dem Mann aus Brechen vorwirft. Der Angeklagte soll mit seiner Ex-Freundin in seinem Auto auf einen Pendlerparkplatz in Neuhäusel im Westerwaldkreis gefahren sein. Dort sei es zum Streit gekommen. Der Angeklagte habe dann unvermittelt etliche Male mit einem Messer auf die 21-jährige Frau eingestochen. Unter anderem ins Gesicht und den Hals. Das Opfer lebt noch einige Minuten, dann verblutet es. Marvin K. soll dann mit der Toten auf den Beifahrersitz ziellos durch die Gegend gefahren sein. Dabei soll er harten Alkohol getrunken haben. Auf der Autobahn 3 habe er zunächst absichtlich ein Auto gerammt, dann sei er bei Dierdorf in eine Leitplanke gefahren. Später werden 1,75 Promille Alkohol im Blut festgestellt. Maike Dickhaus, Reporterin: „Heute sagen vor Gericht mehrere Zeugen aus, die als Ersthelfer an der Unfallstelle ankommen. Sie alle schildern, dass der Fahrer stark alkoholisiert und abwesend gewirkt habe. Er habe nicht viel gesagt; außer, dass sie tot sei, es sich erledigt habe. Später sei er dann noch aggressiv geworden und habe die Heckscheibe des Fahrzeugs eingeschlagen. Heute vor Gericht wirkt Marvin K. unemotional. Außer bei der Verlesung der Anklage. Da verbirgt er kurz sein Gesicht. So als sei es ihm unangenehm.“ (30) Das Motiv für den Mord; Marvin K. soll das Ende der Liebesbeziehung nicht akzeptiert haben. Die Staatsanwaltschaft sieht gleich mehrere Mordmerkmale als erfüllt an. Das der niedrigen Beweggründen, der Heimtücke und der Grausamkeit. Julia Mittler, Staatsanwaltschaft Koblenz: „Die Grausamkeit haben wir angenommen, insbesondere wegen der Tatbegehung. Wie im Anklagesatz ja […]

  • Ehemaliger Schulleiter wird zu sieben Jahren Haft verurteilt

    Ehemaliger Schulleiter wird zu sieben Jahren Haft verurteilt

    Am Landgericht Fulda ist heute ein 48-jähriger Mann verurteilt worden, der jahrelang Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht und das Ganze gefilmt hat. Besonders schlimm: Der Angeklagte war als Lehrer und auch als Schulleiter tätig. Die Kinder standen unter seinem Schutz. 7 Jahre Haft und eine anschließende Sicherungsverwahrung. So lautet das Urteil gegen Patrick B. 93 Mal hat der ehemalige Lehrer Kinder und Jugendliche sexuell missbraucht. Einige seiner Taten hatte er mit seinem Handy gefilmt. Unter anderem an dieser Grundschule in Rotenburg an der Fulda hatte Patrick B. als Schulleiter und Lehrer gearbeitet, betreute Klassenfahrten und Jugendfreizeiten, leitete einen Kinderchor. Zwischen 1998 und 2021 hatte der Angeklagte insgesamt 32 meist männliche Kinder und Jugendliche unsittlich berührt oder Oralverkehr an ihnen vollzogen. Auf Freizeiten habe er sich nachts in die Zimmer der schlafenden Kinder geschlichen. Das jüngste Opfer sieben Jahre alt. Maike Dickhaus, Reporterin: Das Verfahren sei in jeder Hinsicht außergewöhnlich, sagte der Vorsitzende Richter heute in seiner Urteilsbegründung. Auf der einen Seite sei da ein Mann den jeder bewundert habe und der Kinder für den Unterricht begeistern konnte. Auf der anderen Seite die Vielzahl der grausamen Taten. Jedes Kind das mal mit dem Angeklagten auf Freizeit war, müsse damit rechnen von ihm sexuell missbraucht worden zu sein. Im Schlaf, ohne dass sie es mitbekommen hätten, so der Richter. Auch beim Schwimmunterricht oder bei der Einzelchorprobe habe er Kinder und Jugendliche in sexueller Weise berührt. Die Richter hielten dem Angeklagten zugute, dass er die Taten gestanden und sich reuig gezeigt hatte. Patrick B. hatte angegeben selbst über sich erschüttert zu sein. Er habe erst im Prozess gemerkt, was er da getan habe. Weil ein Gutachter den Angeklagten aber als pädophil einstuft, hat das Gericht nach der Haft eine Sicherungsverwahrung angeordnet. Patrick Krug, Sprecher Landgericht Fulda: „Weil die Kammer davon überzeugt ist, dass […]