Leiche des vermissten Arztes aus Gerolstein gefunden

Es ist ein grausiger Fall, der die Polizei in Trier beschäftigt: Seit Silvester wurde der Gerolsteiner Arzt Steffen Braun vermisst. Erst wurde sein ausgebrannter Wagen gefunden, dann seine Leiche. Nun ist Gewiss: Es war ein Gewaltverbrechen.

 

Nach monatelanger Fahndung machen die Suchtrupps in einem Wald bei Gerolstein am Dienstag einen erschreckenden Fund: Es sind einzelne Leichenteile. Heute bestätigt die Polizei: Es handelt sich tatsächlich um den verschwundenen Orthopäden Steffen Braun, der anscheinend auf brutale Art getötet wurde.
Marc Fleischmann, Sprecher Polizeipräsidium Trier
„Meine Kollegen fanden dann bei der Absuche des umliegenden Gebiets auch den Rest des Körpers. Und die Obduktion, die dann gestern stattfand, brachte auch Klarheit, dass es sich bei der Leiche um Steffen Braun handelt und dass er Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.“
Weitere Details will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht bekannt geben. Rückblick: Am 30. Dezember verabschiedet sich der Oberarzt Steffen Braun an seinem Arbeitsplatz, dem Krankenhaus Maria Hilf in Daun bei Gerolstein. Danach wird der 53-Jährige nicht mehr gesehen und am 3. Januar vermisst gemeldet. Am gleichen Tag findet die Polizei sein brennendes Auto. Der schwarze Ford Fiesta wurde mit Benzin in Brand gesetzt. Alle Fundorte befinden sich nördlich von Trier. Die Leiche von Steffen Braun wurde jetzt in einem Waldstück bei Rockeskyll entdeckt, circa 6 Kilometer nordöstlich seines Wohnorts Gerolstein. Das brennende Auto war allerdings in einem Wald nahe der Autobahn 1 in der Gemarkung Greimerath bei Wittlich gefunden worden, rund 20 Kilometer südlich von Steffen Brauns Arbeitsplatz in Daun. Ein Indiz dafür, dass der oder die Täter das Gewaltverbrechen vertuschen wollten. Warum Steffen Braun von seinen Arbeitskollegen vermisst gemeldet wurde und nicht etwa von seiner Familie oder von Bekannten, ist ebenfalls Teil der Ermittlungen. Die Fahnder haben einen grausigen Verdacht.
Marc Fleischmann, Sprecher Polizeipräsidium Trier
„Die bisherigen Erkenntnisse der Ermittlung führen meine Kollegen zu der Vermutung, dass die Täter oder der Täter im näheren sozialen Umfeld von Herrn Braun zu suchen sein werden. Ob sich das bestätigt, werden die Ermittlungen zeigen müssen.“
Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Steffen Braun zwischen dem 30. Dezember und dem 3. Januar gesehen haben und sich unter der eingeblendeten Telefonnummer melden (0651 – 97792480). Steffen Braun war 1,70 Meter groß und 85 Kilo schwer. Sein ausgebrannter schwarzer Ford Fiesta hatte das Kennzeichen Daun – PS 908. Die Staatsanwaltschaft Trier hat für Hinweise, die zur Aufklärung des Falls und zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung von 5.000 Euro ausgelobt. Gesucht werden neben der Tatwaffe auch das Handy und die Geldbörse von Steffen Braun, die sich nach wie vor in der Nähe der Fundorte befinden könnten.