Gesellschaft

  • Gewalt gegen Frauen – eine Betroffene spricht

    Gewalt gegen Frauen – eine Betroffene spricht

    Über 9000 Fälle von häuslicher Gewalt an Frauen in Hessen wurden im letzten Jahr gemeldet. Ein trauriger Höchststand. Gewalt gegen Frauen – ein ernstes Thema, das keinesfalls nur am heutigen Weltfrauentag eine Rolle spielen sollte. Dennoch dient dieser Tag dafür, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Denn Gewalt gegen Frauen findet jeden Tag statt – oft hinter verschlossenen Türen – aber nicht nur. Svenja Beck aus dem südhessischen Otzberg hat es erlebt, am eigenen Leib. Mehrfach wurde ihr Ex-Partner und Vater ihres Sohnes ihr gegenüber massiv gewalttätig, hätte sie beinahe umgebracht. Svenja Beck, T.o.B.e Toxische Beziehungen überwinden e.V. „Ich war fünf Jahre lang in einer narzisstischen Missbrauchsbeziehung und habe physische und psychische Gewalt erlebt und das war das Schlimmste, was man sich vorstellen kann. Ich habe zwei Tötungsversuche hinter mir. 2023 hat mein Expartner versucht mir das Leben zu nehmen, indem, dass er mich überfahren wollte und 2016 hat er versucht, mich zu erwürgen.“ Sie hat es schließlich geschafft, sich aus dieser toxischen Beziehung zu lösen. Jetzt hilft sie anderen. Mit ihrem Verein „Toxische Beziehungen überwinden“, über den sie unter anderem Selbsthilfegruppen anbietet. Doch das alleine reicht nicht. Es braucht auch staatliche Unterstützung in Form von Frauenhäusern, Notrufzentralen und Schutzwohnungen. All das gibt es zwar in Hessen und Rheinland-Pfalz, jedoch nicht in ausreichender Anzahl. Katharina Binz (Bündnis 90 / Grüne), Frauenministerin Rheinland-Pfalz „Das Thema Gewalt gegen Frauen, vor allen Dingen Partnerschaftsgewalt ist trotz aller Bemühungen, die wir auch in Rheinland-Pfalz schon seit vielen Jahren haben, natürlich immer noch ein großes, ein aktuelles, ein relevantes. Wir wissen, dass alleine im letzten Jahr fast 7000 Frauen Opfer geworden sind von Partnerschafts-Gewalt. Das ist eine viel zu große Zahl und das zeigt und einfach, dass wir trotz aller Bemühungen weiter dafür arbeiten müssen, dass Frauen wirklich das Recht auf ein gewaltfreies Leben auch […]

  • Die Pfalz – eine Region der Innovationen

    Die Pfalz – eine Region der Innovationen

    Was haben Spielekonsolen, der Buchdruck und ein Corona-Impfstoff gemeinsam? Alle drei Innovationen wurden in Rheinland-Pfalz erfunden. Viele Produkte, die die Welt verändert haben, sind bei uns erfunden worden. Damit das auch so weitergeht präsentiert sich das Land als Innovationsstandort. Ein Beispiel: das Unternehmen Wipotec aus Kaiserslautern. Hier produziert die Firma Wipotec innovative Waagen zur Qualitätssicherung. Ein blitzschneller Scan reicht aus, dann weiß die Maschine innerhalb von Millisekunden, ob eine Wurst zum Beispiel zu schwer oder zu leicht ist. Ist der Standard nicht erreicht, wird das Produkt aussortiert. Das funktioniert auch mit weiteren Lebensmitteln. Theo Düppre, Geschäftsführer Wipotec „Wenn es jetzt in den Handel kommt, dann hat es das richtige Gewicht. Früher war das so: Es kann in den Handel auch ein Produkt kommen, dass zu leicht ist und derjenige, der jetzt merkt ‚Hoppla, da ist ja zu wenig drin!‘, der geht auf den Lieferanten zu und hält die Hand auf uns sagt: ‚Hier, ich hätte gerne eine Entschädigung!‘.“ Das Maschinenbau-Unternehmen aus der Pfalz beliefert mit solchen Waagen Firmen auf dem gesamten Planeten. Die Waage ist so schnell und präzise, wie kaum eine andere Kontrollwaage auf der Welt. Damit in der Pfalz mehr solcher Innovationen erfunden werden, möchte die Landesregierung Unternehmen unterstützen. Daniela Schmitt (FDP), Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Denn wir haben eine herausfordernde Zeit und jede Investition, die wir im Moment verlieren, ist eine zu viel. Deswegen werbe ich dafür, dass wir hier schauen, was braucht es im Moment und wie können wir auch für internationale Investitionsentscheidungen für Rheinland-Pfalz werben.“ Dafür stehen im Innovationsfond des Landes Rheinland-Pfalz 50 Millionen Euro zur Verfügung. Aber es gibt auch Probleme bei der Entwicklung neuer Innovationen. Der größte Faktor: fehlendes Personal. Aber es gibt auch weitere Gründe: Tibor Müller, Industrie- und Handelskammer Pfalz „Gerade im Bereich der Gewerbeflächen müssen wir gucken, dass wir genug Gewerbeflächen haben, […]

  • Reaktionen auf Ministerpräsidentenkonferenz

    Reaktionen auf Ministerpräsidentenkonferenz

    Stand heute kommen weniger Flüchtlinge im Vergleich zum letzten Jahr zu uns, die Lage in den Kommunen ist aber weiterhin mehr als angespannt. Gestern haben sich die Ministerpräsidenten der Länder in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen. Unter dem Vorsitz des hessischen Regierungschefs ging es vor allem um die Migrationspolitik. Anders als bei vielen vorherigen Konferenzen war der Ton harmonischer. Das allein löst aber noch keine Probleme vor Ort, wo Wohnraum knapp ist und Integration die große Herausforderung ist. Hasan und Azad beim Deutschlernen. Sie sind zwei der 52 Flüchtlinge, die momentan hier in einem ehemaligen Bürogebäude in Rümmelsheim wohnen. Insgesamt 256 Flüchtlinge leben in der Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg. Wohnraum zu finden – das größte Problem für Bürgermeister Michael Cyfka. Michael Cyfka (CDU), Bürgermeister Verbandsgemeinde Langenlonsheim-Stromberg „Da wir ja auch eben im Speckgürtel vom Rhein-Main-Gebiet leben, zwischen der Kreisstadt Bad Kreuznach und Bingen, ist natürlich der Wohnungsmarkt schwierig. Also wir haben aktuell da die Situation, dass wir kaum Wohnungen auf dem Wohnungsmarkt kommen und es immer schwieriger wird, Wohnungen zu bekommen.“ Michael Cyfka ist enttäuscht über das Treffen gestern in Berlin. Vor allem darüber, dass die Kommunen nicht mit am Tisch saßen. Die Pressekonferenz direkt nach dem Treffen – sie war geprägt von seltener Einigkeit. Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen Ich hätte mir nicht vorstellen können, das wir jemals so viel zusammen hinbekommen.“ Olaf Scholz (SPD), Bundeskanzler „Das waren in der Tat gute, konstruktive und auch sehr zügige Beratungen.“ Boris Rhein (CDU), Ministerpräsident Hessen „Wer welche Aufgaben hat, auch darüber sind wir uns einig.“ Verhandlungen über weitere Rückführungsabkommen, verstärkte Grenzkontrollen, beschleunigte Asylverfahren – viel sei seit der letzten Sitzung im November auf den Weg gebracht worden. Anders sehen das Rheins Unionskollegen aus Bayern und Sachsen. Sie fordern einen grundlegenden Richtungswechsel in der Migrationspolitik. Auch eine Obergrenze müsse her. Boris Rhein (CDU), […]

  • Demokratieforum in der Paulskirche

    Demokratieforum in der Paulskirche

    In den vergangenen Wochen haben Millionen Menschen bundesweit gegen Rechtsextremismus demonstriert. „Damit haben wir noch nicht viel gewonnen“, sagt der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle. „Wir müssen die Menschen, die wir verloren haben, zurückgewinnen.“ Darum ging es beim diesjährigen Demokratieforum in Frankfurt. Im Fokus der Diskussion stand immer die „Freiheit“ – ein großes Wort an einem großen Ort. Die Frankfurter Paulskirche – hier hat 1848 das erste gewählte Parlament Deutschlands getagt. Viele Freiheiten und Bürgerrechte, die heute selbstverständlich sind, haben die Abgeordneten damals erarbeitet. Ein passender Ort für ein Demokratieforum. Beim Thema Freiheit sind sich die Gäste Diskussionsrunde in einem Punkt einig – Krisen belasten die Freiheit. Andreas Voßkuhle, ehemaliger Präsident Bundesverfassungsgericht: „Wir haben eine Reihe von Krisen erlebt, das fängt mit 9/11 an und endet mit der Ukraine und Israel.“ Armin Laschet (CDU), ehemaliger Bundesvorsitzender „Und jetzt stehen wir davor, wieder unsere Grundrechte verteidigen zu müssen.“ Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat „Diese vielen Erschütterungen, die Herr Voßkuhle aufgezählt hat, die haben dazu geführt, dass Belastungsphänomene aufgetreten sind.“ Zuletzt folgte eine Krise nach der anderen: Flüchtlingskrise, Corona-Krise, dann der Ukraine-Krieg samt Energiekrise. Das treibe viele Menschen in die Arme von Populisten – Armin Laschet fordert: andere Meinungen müsse man aushalten. Armin Laschet (CDU), ehemaliger Bundesvorsitzender: „Wir sind alle dafür die Ukraine zu unterstützen auch mit Waffen. Aber der, der sagt, ich bin Pazifist und sagt „Ich will das nicht“, muss das auch sagen dürfen. – Michel Friedman: „Er darf es doch …“ – Armin Laschet: „Er kann es auch sagen, er wird aber gleich in die Ecke gestellt: putintreu, Naivling.“ Alena Buyx, Vorsitzende Deutscher Ethikrat „Ich glaube, das stimmt nicht. Ich glaube, das ist eine Geschichte die erzählt wird, das man nichts sagen kann und in die Ecke gedrängt wird, wo denn?“ Denn auch Meinungsfreiheit habe Grenzen und demokratisch […]

  • Frankfurt bekommt Ramadan-Beleuchtung

    Frankfurt bekommt Ramadan-Beleuchtung

    Noch vier Tage, dann beginnt der islamische Fastenmonat Ramadan. In Frankfurt möchte man diese muslimische Tradition – als erste Stadt in Deutschland – mit einem großen, beleuchteten Schild würdigen. Wenn auch die Lampen noch nicht brennen, die Diskussion für und wider ist schon voll entfacht. „Happy Ramadan“. Ein Schriftzug, der seit Anfang der Woche die Große Bockenheimer Straße in Frankfurts Innenstadt ziert. Dazu noch Halbmonde und Sterne, die über den Ramadan aufleuchten sollen. Eine ungewohnte Situation für die Bewohner, denn hier hat es noch nie so eine Straßenverzierung gegeben. Anton „Also ich finde, Frankfurt ist übertrieben bunt und multikulti und es ist ein schönes Zeichen. Es spiegelt das wider und von daher passt es perfekt zur Stadt.“ Daniele Casacanditella „Wir sind sehr tolerant hier in Deutschland. Vor allem auch in Frankfurt und als Gegenleistung wäre das Beste auch Integration.“ Eva-Maria Bettenhausen „Ich halte nicht viel davon, weil alle Religionen haben eine eigene Identität und das wir jetzt das anfangen herauszuheben, halte ich für keine gute Idee.“ Bereits vergangenes Jahr hatte das Stadtparlament beschlossen die Beleuchtung aufzuhängen. Denn in Frankfurt leben bis zu 150.000 Muslime. Hilime Arslaner (Bündnis 90 / Die Grünen), Stadtverordnetenvorsteherin Frankfurt „Die Ramadanbeleuchtung ist ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung. Und wenn wir überlegen, dass 15% der Frankfurterinnen und Frankfurter ihre religiöse oder einfach auch ihre kulturelle Heimat im Islam haben, ist diese Wertschätzung angebracht.“ Jedoch ist die neue Beleuchtung teuer. 75.000 Euro bezahlt die Stadt dafür. Die CDU befürwortet zwar die Aktion. Kritisiert aber, dass die Stadt im Fall der Ramadanbeleuchtung die Kosten selbst trägt. Yannick Schwander (CDU), Stadtverordneter Frankfurt „Das gab es so in dem Umfang und dem Maße beispielsweise für Weihnachts- oder Chanukkabeleuchtung noch nicht. Von anderen Glaubensgemeinschaften brauchen wir da gar nicht zu sprechen. Und das halten wir halt für sehr einseitig, wenn das nur […]

  • Kultusminister zu Antisemitismus-Projekten in Schulen

    Kultusminister zu Antisemitismus-Projekten in Schulen

    Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel ist auch bei uns wachsender Antisemitismus spürbar. Das zeigt beispielsweise ein Vorfall in Wiesbaden: Bei einem Kinobesuch beklatschen Schüler einen Film über den Plan der Nazis, Millionen Juden in Europa zu ermorden. Der zunehmende Antisemitismus – ein sehr beunruhigender Trend, so der neue hessische Kultusminister. Er hat sich heute in Wiesbaden mit Schülern ausgetauscht, um ein klares Zeichen gegen Judenhass zu setzen. „Das Aufgabenziel war,auf legale Weise den deutschen Lebensraum von Juden zu säubern.“ „Ansonsten redet der auch darüber: Estland Judenfrei, Litauen und Lettland ebenfalls judenfrei.“ „Sie fühlen sich legitimiert durch den Staat, aber wo ist da die Moral geblieben?“ Wiesbadener Schüler reden über die Wannseekonferenz – 1942 planten die Nazis dort die Ermordung von 11 Millionen europäischen Juden bis ins kleinste Detail. Auch 2024 sei Antisemitismus in Deutschland spürbar – vor allem seit dem Angriff der Terrororganisation-Hamas auf Israel. Wieland Haas, 13. Klasse „Ich hab auch von Leuten gehört, dass wenn Israel-Flaggen wo hängen, dann gehen sie da nicht hin, weil das gegen ihren Glauben oder Norm ist.“ Maja Reimann, 13. Klasse Geschichtsleistungskurs „Den Konflikt hat man auf jeden Fall mitgekriegt vor allem über Social Media. Er wurde im Unterricht angesprochen und auch generell in Gesprächen, die man mit Schülern geführt hat.“ Die Schüler des Geschichtsleistungskurses beschäftigen sich viel mit Antisemitismus. Sie haben auch Juden Auch in den Unterricht eingeladen, um mehr über das Leben jüdischer Deutscher zu erfahren. Doch eine solche Aufklärung findet nicht flächendeckend statt: Ende Januar beklatscht eine Schülergruppe der Friedrich-Ebert-Schule im Kino einen Film über die Wannseekonferenz. Kultusminister Armin Schwarz begrüßt die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Armin Schwarz, Kultusminister Hessen „Parallel sind wir mit dem staatlichen Schulamt und Schul-Psychologen natürlich mit den Schülern in Austausch und die sind für 14 Tage von der Schule befreit und werden intensiv […]

  • Innenminister fördert Dorferneuerung

    Innenminister fördert Dorferneuerung

    Ein schöner Dorfplatz, viele Grünflächen, ein nettes Café – so stellen sich viele von uns vermutlich ein gemütliches Örtchen auf dem Land vor. Um so schön und attraktiv zu bleiben, müssen Dörfer oft viel Geld investieren, für Planung, Sanierung und Neubauten zum Beispiel. Orte, bei denen die Dorfgemeinschaft ein Konzept entwickelt, unterstützt das Land Rheinland-Pfalz besonders als sogenannte Schwerpunktgemeinden. Heute sind 15 Gemeinden dazugekommen, unter anderem eine Gemeinde im Landkreis Alzey-Worms.   Die Fleckenmauer – sie ist das bekannteste Denkmal der rheinhessichen Gemeinde Flörsheim-Dalsheim. Über 500 Jahre alt und noch vollständig erhalten. Um sie auch weiteren Generationen zugänglich zu machen, soll sie saniert und modernisiert werden. Tobias Rohrwick (SPD), Bürgermeister Flörsheim-Dalsheim: „Die Fleckenmauer wurde Ende der 80er-Jahre saniert, umfassend. Die Teile, wie man hier sieht, begehbar gemacht. Die Türme letztlich neu gebaut oder saniert, aber es muss einfach weitergemacht werden. Nach 30 Jahren gibt’s da an gewissen Stellen durchaus schon Schäden und bevor das Ganze zu groß wird, ist es jetzt sinnvoll und wichtig, sich drum zu kümmern, Förderprojekte, Fördermaßnahmen sich zu akquirieren und da sind wir dabei.“ Die Kosten schätzt der Bürgermeister auf mindestens eine Million Euro. Die Fleckenmauer sanieren – nur ein Projekt, das der Ort in den nächsten Jahren umsetzen möchte. Investitionen in den Klimaschutz, Arbeiten am Bürgerhaus und zahlreiche weitere teure Aufgaben stehen an. Um die Kosten stemmen zu können, hat sich die Gemeinde beim Land um Fördermittel beworben und die Einwohner mit ins Boot geholt. Tobias Rohrwick (SPD), Bürgermeister Flörsheim-Dalsheim: „Dem voraus ging wirklich ein langer Zeitraum, zwei, drei Jahre. Wo es drum geht, gemeinsam mit den Bürgern Konzepte zu entwickeln. Lösungen und auch Ideen zu finden. Und das auch alles in einen Antrag zu gießen, unterlegt mit Bildern, mit viel letztlich auch wissenschaftlichen Arbeiten zu gucken, wie ist der Ort aufgestellt von der Struktur […]

  • Kirche in Hermeskeil soll verkauft werden

    Kirche in Hermeskeil soll verkauft werden

    Um die Kirche steht es derzeit nicht gut. Missbrauchsfälle entsetzen Gläubige und Nicht-Gläubige, Gottesdienste werden immer weniger besucht und gleichzeitig häufen sich Kirchenaustritte. Das bedeutet unter anderem: Weniger Geld für die Pfarreien. In Hermeskeil kann jetzt die Katholische Kirche nicht mehr restauriert werden und muss deshalb vielleicht verkauft werden. Seit rund 160 Jahren thront die Sankt Martinus Kirche im Herzen von Hermeskeil. Doch das Dach ist hinüber. Die Sakristei muss gestützt werden. Und dann sind da noch diese Steine, die Pfarrer Christian Heinz auf dem Boden findet. Ein Schutzdach muss helfen. Christian Heinz, Pfarrer Pfarrei St. Franziskus Hermeskeil „Im September haben wir Steine, gut das ist jetzt Putz, es sind aber auch kleinere Steine heruntergekommen. Wenn jetzt aber zufällig gerade in dem Moment, wo etwas herunterkommt, jemand da gewesen wäre, wäre das wahrscheinlich nicht gut ausgegangen.“ Sankt Martinus ist schon viele Jahre baufällig. Durch die gestiegenen Preise in der Bauchbranche verzögert sich eine Restaurierung immer weiter. Rund 2 Millionen Euro müssten die Pfarrei und das Bistum Trier in die Hand nehmen. Geld, das nicht da ist. Pfarrer Heinz hat in den vergangenen Monaten einiges versucht, um doch noch welches einzutreiben. Christian Heinz, Pfarrer Pfarrei St. Franziskus Hermeskeil „Auch einen CharityWein mit dem Titel ‚Die Kirche schön trinken‘. Aber sagen wir mal so – so viel Wein können wir ja gar nicht hier trinken und auch verkaufen, dass da die Summe zustande kommt, die wir brauchen. Und dann war schon klar, mit dem Blick auf die Wirklichkeit: Okay gibt es eine Alternative?“ Die kann jetzt der Verkauf sein. Die Hermeskeiler blicken darauf mit gemischten Gefühlen. Toni Eiden „Die Kirche? Die ist für mich sehr viel wert. Ich bin hier getauft worden. Ich bin hier zur Kommunion gekommen. Ich bin gefirmt worden hier.“ Stefanie Kaub „Denkmal ist vielleicht falsch ausgedrückt, aber so […]

  • Zwei Jahre Krieg: Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz und Hessen

    Zwei Jahre Krieg: Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz und Hessen

    Flucht vor Krieg in ein fremdes Land – das ist eine Herausforderung sowohl für Flüchtlinge als auch für die Gesellschaften, die ihnen Schutz gewähren. Rund 90.000 Geflüchtete aus der Ukraine leben in Hessen, 47.000 in Rheinland-Pfalz. Hinter diesen Zahlen verbergen sich Schicksale von Menschen und ihre Geschichten. Handy Video-Call Yulia Lisova, auf Ukrainisch „Hallo, du bist aber schön. Nazarchic, wie geht’s dir mein Kleiner? Siehst du, du bist schon ganz groß geworden – ich gratuliere euch, wie geht’s euch?“ Ein Video-Anruf zwischen Yulia Lisova und ihren Freunden aus Kiew, mit Viktoria, ihrem Mann Alexander und … Yulia Lisova „…. und Nazarchic, Nazarchic ist ‚klein‘ für Nazar. Er ist jetzt ein Jahr alt.“ Es ist der einzige Kontakt zu ihren Freunden, der für Yulia Lisova möglich ist. Vor zwei Jahren ist die 43-Jährige vor dem Krieg nach Deutschland geflohen – doch die Angst um Familie und Freunde ist ihr gefolgt. Yulia Lisova, Ukrainerin aus Luhansk „Alles kann sein und ja, sie haben Angst und ich habe Angst. Ich habe Freunde, die haben mit Probleme mit …. Wohnungen, bombardiert. Eine Gefahr, vor der sie in Deutschland sicher ist. Durch Zufall entdeckt sie beim Spaziergang in ihrer neuen Heimat den Verein Kinderhilfe Ukraine Rhein-Neckar. Der Verein von Valentina Sobetska organisiert schon seit 2014 Hilfe für die Ukraine – vor allem ukrainischen Kindern will er Zerstreuung bieten – etwa mit Sommercamps in Deutschland. Nun ist der Verein auch Treffpunkt für ukrainische Geflüchtete, ein Stück Heimat in Deutschland. Yulia Lisova, Ukrainerin aus Luhansk „Und das ist sehr gut für uns, dass Peter und Valentina für uns machen können – oder ‚können machen‘ .. ich weiß es nicht (lacht).“ Deutsche Sprache, schwere Sprache – die Yulia Lisova aber schon sehr gut spricht. In der Ukraine hat sie für die BASF gearbeitet und arbeitet nun am Stammsitz […]

  • Ausstellung beschäftigt sich mit dem Sammeln

    Ausstellung beschäftigt sich mit dem Sammeln

    Das Frankfurter Museum Angewandte Kunst hat mehr als 50 Designer aus dem Rhein-Main-Gebiet gefragt: Was sammelt ihr denn? Jetzt gibt eine Ausstellung Antwort. Spülschwämme der unterschiedlichsten Art, Bananenaufkleber, Pilzmodelle oder auch weiße Porzellanvasen. Die Designer aus dem Rhein-Main-Gebiet sammeln alles Mögliche. Volker Albus steht auf Plakatives, Leuchtendes. Der Frankfurter sammelt Leuchtreklame. Immer, wenn in Deutschland Schilder abgebaut und angeboten werden, ist er zur Stelle. Volker Albus, Sammler von Leuchtreklame „Ich bin ein Kind dieser Bundesrepublik. 75 Jahre alt, genau wie die Republik. Und dann wächst man auch damit. Also, ich identifiziere mich. Also, es ist auch ein Prozess der Identifikation. Und ja, so ist das gekommen, mehr oder weniger. Ich versammle das sozusagen um mich herum. Wie andere Leute sich einrichten, so richte ich mich mit Designmöbeln oder eben diesen Werbezeichen.“ Manche Sammelleidenschaften sind durchaus nachvollziehbar. Mountainbikes oder Hocker. Andere wirken doch sehr skurril. Ob Schälchen aller Art oder Fotografien der Rückseite von Schildern. Für die Macher der Ausstellung, war es nicht immer einfach, herauszufinden, ob der angefragte Designer ein Sammler ist. David Beikirch, Kurator der Ausstellung „Aber dieses ‚Ich sammle eigentlich nicht‘, fand ich viel interessanter, um der Frage näherzukommen, was Sammeln bedeutet. Wann sagen wir, da ist was außer Kontrolle geraten, da hebt jemand alles auf. Oder wo sagen wir, das ist total spannend, dass jemand sammelt, oder ist es gut, dass jemand sammelt, etwas aufbewahrt und vielleicht auch davor schützt, dass es diese Dinge sonst gar nicht mehr irgendwann gäbe.“ So wie diese alten, aber doch wunderschönen Staubsauger. Zu jeder Sammlung gibt es eine schriftliche Erklärung des Besitzers, warum ihn gerade diese Dinge faszinieren. Zum Beispiel aus Leidenschaft für Pilze. Volker Albus, hat sich sehr darüber gefreut, dass er angefragt wurde und seine Leuchtschilder präsentieren kann. Volker Albus, Sammler von Leuchtreklame „Es hat mir sehr viel Freude […]

  • Missbrauchsopfer wollen gegen Bistum klagen

    Missbrauchsopfer wollen gegen Bistum klagen

    Es war ein richtungsweisendes Urteil und ein Meilenstein für die von sexueller Gewalt in der Kirche Betroffenen. Vor gut einem halben Jahr hatte erstmals ein deutsches Gericht einem Kirchenmissbrauchsopfer in Köln einen Anspruch auf Schmerzensgeld zugesprochen. Auch die Summe, die die katholische Kirche zahlen musste, war beispiellos: 300.000 Euro. Das Urteil ist nun Vorbild für die Betroffenen im Bistum Trier, die heute eigene Klagen angekündigt haben. Die Musik gibt Thomas Kiessling Kraft mit den Erlebnissen umzugehen. Als Kind wird er von einem Priester vergewaltigt. Als Opernsänger steht Kiessling heute auf großen Bühnen. 2019 hat er entschieden, auch mit seinen Missbrauchserfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Nun will er das Bistum Trier verklagen. Thomas Kiessling, Missbrauchsopfer „Für mich ist ganz wichtig, dass ich diesen Schritt gehe, nach vielen, vielen Jahren des Verhandelns mit dem Bistum und der Pfarrei St. Mathias, wo die Vergewaltigungen über Jahre stattgefunden haben, kriegen wir außergerichtlich keine Lösung und es geht mir hauptsächlich nicht um Geld sondern um Aufklärung.“ Allein er kenne vier weitere Opfer des Priesters. Ursprünglich hatte die Betroffenenorganisation MissBiT dem Bistum eine gemeinsame Kommission vorgeschlagen, in der die Einzelfälle außergerichtlich aufgearbeitet werden sollten. Jutta Lehnert, Betroffeneninitiative MissBiT e.V. „Die dann einen gemeinsamen Vorschlag gemacht hätten, wie eine angemessene Entschädigungszahlung hätte aussehen können. Dann hätte man sich außergerichtlich einigen können. Das hat das Bistum aber abgelehnt, eine offizielle eine gemeinsame Aufarbeitung, und deswegen bleibt ja kein anderer Weg als die ersten Klagen zu führen, so sieht es jedenfalls zurzeit aus.“ Das Bistum Trier teilt mit, dass man sich nicht auf eine exklusive Zusammenarbeit mit dem Verein MissBiT beschränken wolle. Die Möglichkeit zur Aufarbeitung müsse allen Betroffenen offenstehen. Den angekündigten Klagen werde man sich grundsätzlich stellen. Die Klageschriften von Thomas Kiessling und einem weiteren anonymen Mitstreiter werden laut Verein vorbereitet, zehn weitere Missbrauchsopfer seien klagewillig. Rudolf […]

  • Vierter Jahrestag des Anschlags von Hanau

    Vierter Jahrestag des Anschlags von Hanau

    Es ist eine Tat, die ganz Deutschland erschüttert hat – heute vor vier Jahren erschießt ein Mann in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund. Anschließend tötet er seine Mutter und sich selbst. Vier Jahre nach dem mutmasslich rassistisch motivierten Attentat haben mehrere tausend Menschen am Wochenende in Hanau den Opfern gedacht. Sie standen im Fokus der heutigen Gedenkfeier. Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtovic, Vili-Viorel Paun, Faith Saracoglu, Ferhat Unvar, Kaloyan Velkow – auf grausame Weise verbindet sie alle ein Datum: Am 19. Februar 2020 starben sie beim Anschlag von Hanau. Auch vier Jahre danach sitzt der Schmerz tief, ist der 19. Februar 2020 wieder nah. Nah ist heute aber auch die aktuelle Debatte über Fremdenfeindlichkeit – der Imam ruft zur Geschlossenheit auf. Imam Macit Bozkurt, Islamischer Verein Hanau „Sind es nicht wir, die dieselben Straßen teilen, gemeinsam zur Schule oder auf die Arbeit gehen, Tür an Tür wohnen, Nachbarn sind mit aller Verschiedenartigkeit unserer Herkunft, Hautfarbe und Konfession – genau das macht uns aus in Hanau.“ Die Angehörigen trauern heute – keiner will sich vor der Kamera äußern. Noch immer werfen sie der Polizei und der Politik vor, in der Tatnacht und danach versagt zu haben. Und so gibt es nicht nur versöhnliche Töne an den Gräbern. Imam Macit Bozkurt, Islamischer Verein Hanau „Verloren haben diejenigen die nicht dafür sorgen konnten dass ihr Kinder beschützt und gerettet werden konnten. Verloren haben diejenigen, die die politische Verantwortung der lückenlose Aufklärung nicht tragen konnten.“ Aufklärung etwa darüber, warum der Notausgang an einem der Tatorte verschlossen gewesen war. Der Untersuchungsausschuss zu Hanau im Hessischen Landtag hat viele Fragen beantwortet – Konsequenzen auf politischer Ebene gab es keine. Und so wünschen sich die Angehörigen heute explizit keine politischen Reden bei der Trauerfeier. Nach einer Kranzniederlegung drückt Bundesinnenministerin Nancy Faeser […]

  • Zwischenbilanz der Kita-Fachkräftekampagne

    Zwischenbilanz der Kita-Fachkräftekampagne

    Ob Pflegekräfte, Handwerker, Busfahrer – der Fachkräftemangel trifft fast jede Branche. Auch in Kindertagesstätten arbeiten zu wenig Erzieher. Daher hat die rheinland-pfälzische Bildungsministerin vor einem Jahr eine Fachkräftekampagne gestartet. Aber kommt die Werbung an? Schließlich ist der Fachlkräftemangel immer noch riesig. Die Bildungsministerin hat uns heute in Bad Kreuznach dazu eine Antwort gegeben. „Werde Erzieherin oder Erzieher.“ Mit diesem Spruch wirbt die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig für mehr Fachkräfte in Kitas, denn dort sind sechs Prozent der Stellen unbesetzt. Das sorgt beim bestehenden Personal für viel Stress und Frust. Ein Jahr nach dem Start der Werbeaktionen auf der Straße und im Netz zieht die Bildungsministerin ein positives Fazit. Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin Rheinland-Pfalz „Weil wir einfach sehen, dass wir ganz viele Menschen damit erreichen können. Und es ist natürlich auch so, dass sich die Menschen nicht von jetzt auf gleich entscheiden und sagen: ‚Das mache ich jetzt‘, aber das Thema, der Beruf, auch die Wertschätzung und das Bild der Erzieherinnen und Erzieher, die Bedeutung für die Gesellschaft, das können wir auch alles mit der Kampagne klar machen.“ So konnten die Kitas in den letzten 12 Monaten 1.500 pädagogische Fachkräfte gewinnen. Auch die Zahl der Auszubildenden steigt leicht. Ein Kinospot soll die Reichweite nun nochmal erweitern. Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin Rheinland-Pfalz „In der etwas kälteren Jahreszeit sehen wir, dass die Menschen trotz Streamingdiensten immer noch gerne ins Kino gehen. Und Kino ist ein Ort, an dem man sich konzentriert, in dem man auch so ein bisschen Unerwartetes erlebt und da sehen wir, dass wir da nochmal viele Menschen erreichen können.“ 1.5 Millionen Euro kosten die Werbemaßnahmen. Die CDU Opposition befürwortet diese zwar generell, aber: Thomas Barth (CDU), Abgeordneter Landtag Rheinland-Pfalz „Man hätte sie eigentlich vor dem Gesetz mach müssen, denn durch das Gesetz alleine wurden ja 1.600 neue Stellen geschaffen. Wenn […]

  • Maria 2.0 feiert Segnungsgottesdienst

    Maria 2.0 feiert Segnungsgottesdienst

    Die Deutschen Bischöfe tagen diese Woche. Zuvor haben sie bereits Post aus Rom bekommen. Eine geplante Abstimmung über weitere Reformen müssen sie daher von der Tagesordnung streichen. Ja, mit Reformen tut sich die katholische Kirche schwer. Das wissen auch die Vertreterinnen der Initiative Maria 2.0, die seit Jahren für mehr Rechte für Frauen in der Kirche kämpfen. Nach vielen Demonstrationen geht man nun in Nieder-Olm ganz neue Wege. Andrea Keber ist nervös. Sie ist Mitglied der Initiative Maria 2.0 Nieder-Olm. Die Reformbewegung hat zu einem Segnungsgottesdienst eingeladen. Doch es ist unklar, wie viele Gläubige die Kirche St. Georg besuchen werden. Fünf Jahre lang haben die Mitglieder von Maria 2.0 demonstriert. Für die Öffnung des Priesteramts für Frauen und die Gleichstellung von Männern und Frauen in der katholischen Kirche. Doch die Zeit der Demonstrationen ist für Maria 2.0 in Nieder-Olm jetzt Geschichte. Andrea Keber, Maria 2.0 Nieder-Olm „Genau, wir wollen nicht mehr demonstrieren, weil das sowieso nichts bringt. Es interessiert auch immer weniger Menschen, weil die eben schon ihren inneren Rückzug angetreten haben aus dieser Kirche, aus dieser Amtskirche, sondern mit Gottesdiensten, mit Gesprächsabenden, mit Pilgerweg, also alles, was Leben und Glauben ausmacht, das wollen wir jetzt teilen.“ Es sind viele Gläubige, die den Gottesdienst in St. Georg besuchen. Es ist keine heilige Messe. Die zu zelebrieren, ist Frauen untersagt. Doch segnen, also Gutes über jemanden sprechen, das dürfen in der katholischen Kirche auch Laien. Der Gottesdienst der Frauen von Maria 2.0 ist eine Art Grauzone, die Pfarrer Hubert Hilsbos unterstützt. Er kritisiert den Reformunwillen der Amtskirche. Hubert Hilsbos, Pfarrer Nieder-Olm „Es wird sehr stark auf Struktur reduziert, wie die Struktur der Zukunft ist, aber inhaltlich, wie diese Kirche sich menschlicher zeigen kann, das geschieht in meinen Augen zu wenig.“ Viele Gläubige, die den katholischen Gottesdienst in Nieder-Olm besuchen, sind aus […]

  • Bensheimer hilft im ukrainischen Kriegsgebiet

    Bensheimer hilft im ukrainischen Kriegsgebiet

    Fast genau zwei Jahre ist es jetzt her, dass der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist. Am 24. Februar 2022 marschiert die russische Armee in der Ukraine ein. Seitdem kommt es zu Bombardierungen, Belagerungen, Massakern und Kriegsverbrechen. Und inmitten dieses Chaos: ein Südhesse. Er ist als Zivilist in die Ukraine gegangen, um zu helfen. Wir haben ihn bei einem kurzen Heimaturlaub getroffen. Lars auf Heimatbesuch. Der gebürtige Bensheimer läuft zum ersten Mal seit langer Zeit ohne schusssichere Weste durch die Straßen – ein ungewohntes Gefühl von Sicherheit. Denn seit über 1 ½ Jahren verbringt Lars sein Leben in der Ukraine – als freiwilliger Helfer. Seinen Nachnamen will der 30-Jährige aus Sicherheitsgründen nicht nennen. Als der Krieg in der Ukraine ausbricht, arbeitet Lars als Beleuchter am Marburger Landestheater und verfolgt die Bilder vor dem Fernseher. Lars, gebürtiger Bensheimer „Dass da ein Krieg keine Tagesreise von uns entfernt passiert, innerhalb Europa, zwischen zwei souveränen Staaten – dass das im 21. Jahrhundert überhaupt noch passiert, ist ein Schock, durchaus. Und das hat bei mir dieses Bedürfnis ausgelöst, da irgendwas zu tun, statt nur untätig Zuhause aus der Entfernung die Bilder anzugucken.“ Lars bietet sich deshalb bei einem der ersten Hilfstransporte als Fahrer an, nimmt Urlaub und fährt mit Hilfsgütern an die rumänisch-ukrainische Grenze. Auf dem Weg zurück nimmt er ukrainische Flüchtlinge mit und bringt sie in Deutschland in Sicherheit. Lars, leistet als Zivilist humanitäre Hilfe „Wir hatten im Auto noch eine Mutter mit zwei Kindern. Und die waren in der damaligen Wohnung des Theaters untergebracht. Und als die ankamen und diese Wohnung gesehen haben, die Tür aufgemacht haben und da kam nur ein ‚Oooooh‘. Und dieser kleine Moment, dass diese Leute angekommen sind – die kamen aus Sumy, nach sechs oder sieben Tagen waren die unterwegs uns inkludiert. Der Moment war so ein […]