Gesellschaft

  • Detektiv spürt Blaumacher auf

    Detektiv spürt Blaumacher auf

    Über 19 Tage haben Arbeitnehmer im vergangenen Jahr bei der Arbeit im Durchschnitt gefehlt, weil sie krank waren. Für die Unternehmen ist das ein erheblicher Kostenfaktor. Und nicht immer glauben Arbeitgeber ihren Angestellten, dass die wirklich krank sind. Dann wenden sie sich an Dirk Schindowski aus dem Westerwald. Der Detektiv, der den Blaumachern auf der Spur ist. Durch den Verkehrsspiegel hat Dirk Schindowski alles im Blick. Unauffällig und höchst konzentriert ist der Detektiv mitten in der Observation einer krankgemeldeten Frau – im Auftrag eines Unternehmens. Dirk Schindowski, Detektiv „Wir müssen jetzt fokussiert sein, egal wie lang es dauert und schauen da oben in den Verkehrsspiegel, um die Zielperson letztendlich mit dem Zielfahrzeug aufzunehmen und sagen zu können, es fährt nach links oder rechts und wir hängen uns sofort hinten dran.“ Nur wenig später ist es soweit: Der schwarze Opel Astra fährt vorbei und Schindowski nimmt die Verfolgung auf. Für Schindowski purer Stress, denn er darf das Auto weder aus dem Blick verlieren, noch zu auffällig sein. Dirk Schindowski, Detektiv „Jetzt haben wir auch richtig Glück, es ist einer zwischen uns, genauso soll es sein. Idealerweise sind wir nicht direkt hinter dem Zielfahrzeug, sondern sehen das Zielfahrzeug vor uns. Jetzt schauen wir mal, wo die Reise hingeht.“ Die Reise geht einen Ort weiter, in einen Supermarkt. Wenig später kommt die beobachtete Frau  wieder heraus, mit einem Einkauf. Klar ist schonmal: Sie nutzt ihre Krankschreibung nicht, um hier schwarz zu arbeiten. Die Fahrt geht weiter und endet an  einem Freibad. Ob die Frau aber tatsächlich blau macht oder wirklich krank ist, kann der Detektiv anhand einer einzigen Observation nicht beurteilen. Dirk Schindowski, Detektiv „Ich habe hier die Situation, dass ich übermitteln würde, es wurden normale Tätigkeiten gemacht wie Einkaufen und man ging einer Freizeitbeschäftigung nach.“ Diese Szene heute haben wir nachgestellt. In […]

  • Prozess gegen mutmaßlichen Fluchthelfer

    Prozess gegen mutmaßlichen Fluchthelfer

    Dieser Fall hat die Öffentlichkeit in Atem gehalten: Vor zwei Jahren ist ein verurteilter Mörder bei einem Ausgang in Germersheim in der Pfalz geflohen. Erst neun Monate später konnte er gefasst werden. Ein guter Freund soll ihm bei der Flucht geholfen haben. Er wurde vor 3 Monaten verurteilt, jetzt verhandelt das Gericht die Berufung. Zweieinhalb Jahre wegen Gefangenenbefreiung und Strafvereitelung. Dafür wurde der Angeklagte Oleg J. bereits vor drei Monaten verurteilt. Weil er einem verurteilten Mörder bei der Flucht aus der Haft geholfen haben soll. Marcel Gassan, Reporter „Die Geschichte klingt wie aus einem Film: Der Verurteilte Mörder Alex P. sitzt seit über 10 Jahren im Gefängnis. Bei einem Routine Ausgang trifft er seine Familie und flieht: Er entkommt den Beamten und wird erst neun Monate später in der Republik Moldau wieder festgenommen.“ Laut Anklage soll der verurteilte Mörder Hilfe bekommen haben: Vom guten Freund Oleg J. Um ihn geht es heute. Er soll den Geflüchteten mit dem Auto nach Tschechien und Polen gefahren haben. Das bestreitet Oleg J. jetzt in der Berufung des Prozesses. Er sagt, er fuhr alleine nach Tschechien und hat erst dort seinen geflohenen Freund getroffen. Daniel Schmitz, Verteidigung „Das Ziel ist es hier ganz klar einen Freispruch zu erwirken. Also er hat ja angegeben, dass er den Geflüchteten erst im Ausland getroffen hat. Das wäre unschädlich also das ist nicht verboten und er bestreitet, dass er in diese Fluchtpläne involviert war oder dabei geholfen hat.“ Das Gericht muss jetzt unter anderem die Frage klären, ob der Angeklagte den geflohenen Mörder zur Flucht geholfen hat. Für die beiden gibt es heute ein Wiedersehen vor Gericht: Alex P. sagt heute als Zeuge aus. Marcel Gassan, Reporter „Streng bewacht von mehreren Beamten betritt der verurteilte Mörder den Gerichtssaal. Er besteht darauf, der einzige zu sein, der Verantwortung trage. […]

  • Doch wieder Tempo 30 in Mainzer Innenstadt

    Doch wieder Tempo 30 in Mainzer Innenstadt

    30 – 50 – 30 – das sind keine Modelmaße, diese Zahlen stehen für das Hin und Her auf den Hauptverkehrsachsen der Mainzer Innenstadt. Dort galt seit einigen Jahren Tempo 30, um die Luftqualität zu verbessern. Doch nach der Beschwerde eines Anwohners, musste die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt vor einigen Wochen das Tempo-Limit aussetzen. Zurück auf Tempo 50. Heute dann das nächste Kapitel im Geschwindigkeitsstreit: Ab sofort gilt wieder Tempo 30, diesmal allerdings aus einem anderen Grund. Noch sind die Schilder verdeckt. Oder abmontiert. Doch jetzt soll alles schnell gehen. Schon im Laufe des Dienstags soll wieder Tempo 30 gelten, auf der Kaiserstraße, der Parcusstraße und der Rheinachse. Einen Antrag der Stadt, die Geschwindigkeitsbegrenzung wieder einzuführen, hat der Landesbetrieb Mobilität genehmigt. Denn die Stadt hat neue Gründe für ein Tempolimit gefunden: weniger Lärm und mehr Verkehrssicherheit. Janina Steinkrüger (Bündnis 90 / Die Grünen), Verkehrsdezernentin Mainz „Als Grundlage für Tempo 30 gilt für uns der Lärmaktionsplan. Tempo 30 hat nachweislich den Effekt, den Lärm um drei Dezibel zu mindern. Das ist eine Halbierung ungefähr des empfundenen Lärmes. Und wir haben weite Strecken, wo wir Verkehrssicherungspflicht als Begründung haben.“ Knapp sechs Wochen lang durfte hier wieder 50 gefahren werden. Eine Privatperson hatte erfolgreich Widerspruch gegen Tempo 30 eingelegt. Denn neue Gutachten haben ergeben, dass die Stickstoffdioxid-Werte unabhängig von Tempo 30 oder 50 eingehalten würden. Die Rechtsgrundlage für Tempo 30, Verbesserung der Luftqualität, fiel somit weg. Jetzt ein neuer Anlauf, diesmal sei alles rechtssicher, so die Verkehrsdezernentin. Janina Steinkrüger (Bündnis 90 / Die Grünen), Verkehrsdezernentin Mainz „Eine Anfechtbarkeit sehen wir aufgrund der jetzigen Situation nicht. Wir haben die Berechnung der Lärmwerte. Wir brauchen keine Lärmmessungen. Das wird immer gerne herbeigeführt. Sondern es geht darum, grundlegende, sichere Berechnungen zu haben. Die liegen uns vor. Die wurden ja auch geprüft von der oberen Straßenverkehrsbehörde, die uns jetzt […]

  • Katastrophaler Zustand von Sachsenhäuser Schule

    Katastrophaler Zustand von Sachsenhäuser Schule

    Undichte Dächer, kaputte Turnhallen, einsturzgefährdete Gebäude – viele Schulen in Frankfurt sind in einem katastrophalen Zustand. In der Integrierten Gesamtschule Süd im Stadtteil Sachsenhausen geht es jetzt so weit, dass zwei Stockwerke komplett gesperrt werden müssen. Und auch der Rest der Schule sieht mehr nach Baustelle als nach Lernort aus. Es besteht dringender Sanierungsbedarf. Doch eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Seit sechs Jahren gehen Maila und Irmi hier zur Schule. Beide besuchen die zehnte Klasse und bereiten sich aktuell auf ihre Abschlussprüfungen vor. Seit drei Wochen aber ist hier alles etwas anders als sonst. Der Weg durch die Gänge ist gesäumt von Metallsäulen und Holzbalken, die die Decke stützen, Kabel hängen offen herum und in den Klassenräumen finden sich Risse im Mauerwerk. Irmi Schröder, 10. Klasse „Für mich war die Schule hier eigentlich immer ein Ort, wo ich gerne hingekommen bin, wo ich mich wohlgefühlt habe. Und jetzt –seitdem die Stützen hier drin sind – wenn ich hier reinkomme, löst es in mir so ein bedrückendes Gefühl aus. Ja, man fühlt sich halt einfach als würde man in eine Baustelle kommen.“ Die unteren drei Stockwerke des Schulgebäudes werden abgestützt, die oberen beiden darf keiner mehr betreten. Würde man auch hier Stützen einziehen, könnte das Gebäude unter dem Gewicht einstürzen. Für die 600 Schüler bedeutet das: Rund ein Drittel weniger Räume – und das hat große Auswirkungen auf den Lernalltag. Maila Hirschhausen, 10. Klasse „Alle Großen, ab der achten Klasse, mussten jetzt in das Nebengebäude umziehen. Und die Räume sind auch teilweise doppelt besetzt. Und man merkt einfach, alles ist zusammengeschrumpft. Und das ist auch beim Lernen sehr unpraktisch.“ Unzumutbar, findet Schulleiter Uwe Gehrmann. Zwar mache er sich keine Sorgen, dass die abgestützten Bereiche unsicher sein könnten. Uwe Gehrmann, Schulleiter IGS Süd Frankfurt „Aber auf der anderen Seite bekommen […]

  • Bahnhof Hochheim endlich barrierefrei

    Bahnhof Hochheim endlich barrierefrei

    Einfach in einen Zug steigen und losfahren. Was für viele Menschen Alltag ist, kann für beeinträchtigte Menschen – zum Beispiel in einem Rollstuhl – ganz schnell ein Ding der Unmöglichkeit werden. Denn längst nicht alle Bahnhöfe sind barrierefrei. In Hochheim am Main soll sich das jetzt ändern. Und da stimmt der Spruch: Was lange währt, wird endlich gut. Da ist er – der lang ersehnte Spatenstich zum barrierefreien Bahnhof. Eine Person freut sich ganz besonders über diese Entwicklung: Kira Hillesheimer. Vor 13 Jahren haben wir die junge Frau schon einmal hier am Bahnhof getroffen. Die damals 17-jährige muss auf der Strecke zwischen Frankfurt und Hochheim erst mit der Bahn nach Mainz oder Wiesbaden fahren und von dort dann umsteigen. Ganze eineinhalb Stunden mehr kostet das die Schülerin pro Fahrt. Kira Hillesheimer, 2012 „Man fühlt sich auf jeden Fall irgendwie wie ein Mensch zweiter Klasse, weil man einfach nicht in die Gesellschaft eingegliedert wird. Also man hat das Gefühl man wird irgendwie vergessen.“ Kira Hillesheimer „Ich war Teenager und hab zwar wirklich stark gehofft, dass das was bringt was wir damals gemacht haben, dass wir an die Öffentlichkeit gegangen sind, aber so richtig geglaubt, dass sich das tatsächlich verändert, habe ich, glaube ich, damals nicht.“ Und das zurecht. Immerhin ist es 13 Jahre her, dass Kira und weitere Betroffene auf die fehlende Barrierefreiheit am Hochheimer Bahnhof aufmerksam gemacht haben. Warum hat die Planungszeit also so lange gedauert? Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für das Land Hessen „Hier war die besondere Herausforderung, dass der Mittelbahnsteig nicht in der Lage ist, wo sich ohne weiteres ein Aufzug einbauen lässt, und das bedeutet, man muss den Mittelbahnsteig ganz woanders hin, also nicht ganz woanders, aber muss verschieben. Verschieben klingt auch harmlos, aber Sie müssen den alten Bahnsteig abbrechen, den neuen Bahnsteig errichten, dazu […]

  • Retro-Technik begeistert Museumsbesucher

    Retro-Technik begeistert Museumsbesucher

    Das hier ist ein Anblick, der aus unserem Straßenbild längst verschwunden ist – eine Telefonzelle. Die letzten Telefonzellen in Deutschland sind – so ganz genau weiß man das gar nicht – irgendwann in den 2010er Jahren abgebaut worden. Richtig viele Telefonhäuschen gab es dafür gestern – am Internationalen Museumstag – im Depot des ‚Frankfurter Museums für Kommunikation‘ zu sehen. Post unterwegs, mit echten Pferdestärken. Eine originale Postkutsche aus dem 19. Jahrhundert, die in Heusenstamm nur einmal im Jahr zu sehen ist. Hoch auf dem gelben Wagen sitzt dann immer Klaus Hufgard. Klaus Hufgard, Postkutschenfahrer „Ich fahre seit über 40 Jahren. Habe ich von meinem Opa gelernt. Der war ganz normaler Landwirt. Und da haben wir auf den Äckern gearbeitet, mit den Pferden, alles mit den Pferden.“ Vor 175 Jahren war die Kutsche zwischen Frankfurt und Berlin zwei Tage unterwegs. Heute geht es einmal rund um das Depot des Museums für Kommunikation in Heusenstamm. Jonathan „Ich fand es ganz toll, weil das halt einmalig ist und mit Pferden und über die normalen Straßen. Das ist halt einmalig.“ Einmalig ist auch der Blick in das Innere des riesigen Depots des Frankfurter Museums. Hier gibt es alle möglichen Postfahrzeuge. Die mit Motoren, Wadenmuskeln oder eben mit echten Pferdestärken angetrieben wurden. Frank Gnegel, Sammlungsleiter Museum für Kommunikation „Die Postkutschen, die pferdegezogenen Fahrzeuge, hörten erst nach dem Ersten Weltkrieg auf. Also relativ lange, bis etwa 1925.“ Diese Geräusche kennt in den 1920er Jahren jeder. Da gibt es in Deutschland die ersten Telefonhäuschen mit Wählscheibe. Öffentliche Fernsprecher existieren 100 Jahre später nur noch im Museumsdepot. Und das in allen Farben und Variationen. Genauso wie die ersten Mobiltelefone. Frank Gnegel, Sammlungsleiter Museum für Kommunikation „Ungefähr 10 Prozent werden ausgestellt. 90 Prozent schlummern wie ein Eisberg im Depot. Die werden regelmäßig ausgetauscht. Das heißt, alle paar Jahre wird […]

  • Woran scheitern Abschiebungen in Rheinland-Pfalz?

    Woran scheitern Abschiebungen in Rheinland-Pfalz?

    Die neue Bundesregierung will mehr Abschiebungen ermöglichen.Rund 20.000 ausreisepflichtige Menschen wurden im vergangenen Jahr aus Deutschland abgeschoben. Knapp 1.700 davon aus Hessen, aber nur rund 880 aus Rheinland-Pfalz. Experten sagen, das liege unter anderem daran, dass in Rheinland-Pfalz Abschiebungen – anders als in Hessen – nicht zentral vom Land organisiert werden. Hier müssen die einzelnen Ausländerbehörden der Städte und Landkreise sich selbst um diese große Aufgabe kümmern. Die Ausländerbehörde des Landkreises Alzey-Worms. 12 Leute arbeiten hier, zwei von ihnen kümmern sich ausschließlich um ausreisepflichtige Personen. Einige reisen freiwillig aus, andere müssen abgeschoben werden. Eine komplizierte Aufgabe. Steffen Krämer, Abteilungsleiter „Wir müssen halt schauen, ob die Person halt Ausreisedokumente hat, einen eigenen Pass oder Dokumente, wo die Identität geklärt ist. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir erst mal die Identität klären, mit dem Heimatstaat in Verbindung treten, Passpapiere besorgen Das ist ein sehr mühsames Geschäft. Es gibt Staaten, die wollen ihre Staatsangehörigen auch gar nicht mehr zurücknehmen. Die verweigern dann auch die Mitarbeit.“ Probleme, an denen Abschiebungen dann auch immer wieder scheitern. Im vergangenen Jahr hat die Ausländerbehörde hier 33 Menschen bei ihrer freiwilligen Ausreise unterstützt. Von den 17 Abschiebungen sind 10 gelungen, aber 7 gescheitert. Unterstützt werden die Ausländerbehörden vom Land, von der Zentralstelle für Rückführungsfragen in Trier. Sie hilft unter anderem bei Flugbuchungen und Passbeschaffungen. Doch sie soll mehr tun, sagt die CDU-Opposition. Gordon Schnieder (CDU), Landesvorsitzender, Rheinland-Pfalz „Diese Zentralstelle ist prädestiniert dafür, dass die das dann auch zentral durchführt und zwar das komplette Verfahren. Und wir müssen das zeitnah machen, weil wir im Moment zu viele Menschen haben, die hier nicht bleiben können.“ Abschiebungen – zentral organisiert vom Land. So wünscht sich das auch der rheinland-pfälzische Landkreistag. Denn das sei einfach effizienter. Andreas Göbel, Direktor Landkreis Tag Rheinland-Pfalz „Weil gleich verfahren werden kann. Und eben auch, […]

  • Neuheiten auf der RETTmobil in Fulda

    Neuheiten auf der RETTmobil in Fulda

    KI, Roboter und Drohnen sind längst in unserem Alltag angekommen und erobern immer mehr Lebensbereiche. Auch, wenn es darum geht, Leben zu retten. Denn auch das Rettungswesen wird durch neue Technik immer effizienter und sicherer. Die Neuheiten werden jedes Jahr auf der RETTmobil in Fulda präsentiert. Dieses Jahr kamen über 500 Aussteller aus 25 Ländern. Diese Drohne ist ein echter Allrounder: Mit Wärmebildkamera, Laserdistanzmesser und einem starken Zoom unterstützt sie das Deutsche Rote Kreuz Fulda bei seinen Einsätzen. Michael Neidert, Leiter Drohnenstaffel DRK Fulda „Dadurch, dass wir eben diese verschiedenen Kameras haben, liefern wir den Einsatzkräften oder der Einsatzführung einen ganz anderen Blickwinkel, die sehen welche Einsatzkräfte an welcher Position stehen, wir können Glutnester erkennen, wir können vermisste Personen finden, wir können Objekte vermessen, wir können Lagekarten erstellen und das wird bei unseren Katastrophenfällen natürlich immer wichtiger.“ Die Technik entwickelt sich kontinuierlich weiter, zum Beispiel durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz. Und es gibt noch viel mehr zu entdecken auf der Messe RETTmobil in Fulda. Vom geländegängigen Gefährt über moderne Schutzausrüstung bis zur neusten Ausstattung für Rettungswagen. Zum Beispiel das mobile Ultraschallgerät, das schon im Krankenwagen eine erste Diagnose ermöglicht. Adrian Böhm, Notfallmediziner DRK Fulda „Die Ultraschallgeräte werden immer kleiner, immer leichter und funktionieren mit Smartphone-Apps auf dem iPad oder iPhone, das heißt, sie werden handlicher, sie werden schneller einsetzbar, die bringen uns an der Einsatzstelle einen Vorteil.“ Hessens Innenminister Roman Poseck ist heute zu Besuch auf der Messe. Die technischen Neuerungen seien eine dringend benötigte Entlastung des Rettungspersonals. Damit das gut arbeiten kann, brauche es aber auch mehr Sicherheit. Doch es gibt immer wieder Angriffe auf Einsatzkräfte. Roman Poseck, CDU, Innenminister Hessen „Da brauchen wir dringend eine Trendwende mit Prävention, mit Dialog mit den Menschen, aber auch mit einer sehr klaren Strafverfolgung, weil wir müssen die schützen, die uns […]

  • Unternehmertag in Mainz

    Unternehmertag in Mainz

    Der rheinland-pfälzische Unternehmerverband bezeichnet die wirtschaftliche Lage als ernst. Die Wirtschaftsleistung im Bundesland habe sich im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent weiter verschlechtert. Das sei stärker als im Bundesdurchschnitt. Bei der heutigen Jahrespressekonferenz forderte der Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz, Johannes Heger, einen neuen Realismus statt Symbol-Politik. Der industrielle Kern des Landes stünde massiv unter Druck. Es brauche daher mehr Planungssicherheit, weniger Bürokratie und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Johannes Heger, Präsident Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz „Es war jetzt eine sehr lange Zeit, die von Unsicherheit und Krisen geprägt war. Wir sind jetzt nochmal durch eine lange Phase Bundestagswahlkampf durch, wo viele Versprechungen gemacht worden sind. Den Unternehmen geht es aber nicht gut, das kann man für alle Branchen des verarbeitenden Gewerbes in Rheinland-Pfalz sagen. Und die Zuversicht ist noch nicht geschwunden aber die Geduld ist endlich.“

  • Neues Bestattungsgesetz in Rheinland-Pfalz

    Neues Bestattungsgesetz in Rheinland-Pfalz

    Verstorbene Verwandte auf dem Friedhof besuchen, das könnte in Rheinland-Pfalz bald nicht mehr die einzige Möglichkeit sein, seinen Liebsten nahe zu sein. Aktuell sieht das Bestattungsgesetz eine Friedhofspflicht vor. Doch dieses Gesetz soll jetzt reformiert werden. So könnte man in Zukunft die Asche eines Toten auch mit nach Hause nehmen. Thomas Wendel führt ein Bestattungsinstitut in Ockenheim. Er beobachtet schon seit Jahren, dass immer weniger Menschen wünschen, in einem Sarg beerdigt zu werden . 80 Prozent der Kunden entscheiden sich inzwischen für eine Feuerbestattung. Doch oft gibt es auch Nachfragen nach individuellen Bestattungsmöglichkeiten. Thomas Wendel, Bestatter „Alle Nachbarländer haben viele Freiheiten die wir hier aktuell nicht haben. Was auch zum Teil zu Unmut führt bei Angehörigen. Und von daher ist es grundsätzlich eine gute Idee, wenn wir dann ein neues Bestattungsgesetz bekommen.“ Ein erster Entwurf des neuen Gesetzes sieht unter anderem vor, dass die Friedhofspflicht wegfällt. Verstorbene sollen auch in den großen Flüssen oder im heimischen Garten ihre letzte Ruhe finden können. Auch Bestattungen in einem Seidentuch – wie es vor allem bei muslimischen Beerdigungen Brauch ist – sollen ohne Sondergenehmigung erlaubt sein. Für all diese Fälle ist eine schriftliche Verfügung des Verstorbenen notwendig. Der Gesetzentwurf war jetzt auch Thema im rheinland-pfälzischen Landtag. Laut dem zuständigen Gesundheitsminister Clemens Hoch ist eine Reform des Bestattungsgesetzes längst überfällig. Clemens Hoch (SPD), Gesundheitsminister Rheinland-Pfalz „Mit dem neuen Bestattungsgesetz zeigen wir die Aufgeschlossenheit für ein zeitgemäßes Bestattungsrecht, welches die Entwicklung in der Bestattungs- und Trauerkultur und die gesamte gesellschaftliche Entwicklung in diesen Fällen ernst nimmt. Die Landesregierung schlägt ein Gesetz vor, dass den individuellen Wünschen der Verstorbenen Rechnung trägt.“ Kritik gibt es vor allem von den Kirchen. Und auch die CDU sieht Probleme in dem Entwurf. Wenn Angehörige die Asche der Verstorbenen mit nach Hause nehmen, könne man nicht sicher sein, dass sie angemessen […]

  • Tobias Kempe zum letzten Mal im Lilien-Trikot

    Tobias Kempe zum letzten Mal im Lilien-Trikot

    Am Wochenende steht in der ersten und der zweiten Fußball-Bundesliga das Saison-Finale an. Für Zweitligist Darmstadt 98 ist es am Sonntag nicht nur die letzte Partie in dieser Spielzeit – für Dauerbrenner Tobias Kempe wird es sein letztes Spiel überhaupt für die Lilien. Dann gibt es einen emotionalen Abschied. Er sagt Tschüss, am Sonntag hier im Darmstädter Stadion am Böllenfalltor. Insgesamt zehn Jahre hat Tobias Kempe mit einer kurzen Unterbrechung das Lilien-Trikot getragen. 2015 schoss er Darmstadt am letzten Spieltag in die Bundesliga, sein erster von zwei Aufstiegen mit den Lilien. Seitdem ist er der absolute Liebling der Fans. Ihnen hat er in einer emotionalen Video-Botschaft seinen Abschied angekündigt. Tobias Kempe, Mittelfeldspieler SV Darmstadt 98 „Es war mir eine große Ehre, meine Fußballschuhe zu schnüren und die Lilie auf der Brust zu tragen. Ich danke euch für jeden einzelnen Moment, den wir hier verbracht haben.“ Mit 35 Jahren ist für ihn wohl die Zeit gekommen, dem Profi-Fußball den Rücken zu kehren. Der Mittelfeldspieler mit den vielen Tattoos blickt in Darmstadt auf eine bewegte Zeit zurück. Tobias Kempe, Mittelfeldspieler SV Darmstadt 98 „Es sind gemischte Gefühle. Natürlich waren die zehn Jahre mit vielen Aufs und Abs. Vielen emotionalen Spielen, vielen Fights. Mal gegen den Abstieg gespielt, zwei Aufstiege waren dabei. Es ist schon viel dazugekommen.“ In Zahlen: über 280 Pflichtspiele für Darmstadt und knapp 60 Tore. Die Fans weinen ihm jetzt schon nicht nur eine Träne nach. Kim Klein, Lilien-Fan „Als ich das Abschiedsvideo von ihm gesehen habe, habe ich geweint, definitiv. Ich habe viel geweint. Es ist wirklich schade, dass er geht.“ Rainer Wiest, Lilien-Fan „Eine Lilien-Legende, es ist schade. Aber man kann es nachvollziehen, nach zehn Jahren Topleistung hier für den Verein. Er hat uns viele unvergleichliche Momente beschert.“ Unter Trainer Florian Kohfeldt kam er zuletzt nicht mehr so […]

  • Senkrechte Fotokunst am Dom zu Speyer

    Senkrechte Fotokunst am Dom zu Speyer

    Bei uns geht es jetzt um Horst Hamann – einen der berühmtesten Fotografen der Gegenwart. Als erster deutscher noch lebender Fotograf erhielt er 1999 eine Einzel-Ausstellung im ‚Museum of the City of New York‘. In dieser Stadt kreierte er 1991 die weltweit ersten vertikalen Fotografien. Im Historischen Museum der Pfalz ist jetzt eine Ausstellung mit seinen vertikalen Aufnahmen des Speyerer Doms zu sehen. Bei ihm ist alles senkrecht und das lange vor Hochkant-Smartphone-Storys oder Reels für Instagram oder TikTok. Horst Hamann, Star der Fotografenszene und Erfinder der Vertikalen Aufnahme. Horst Hamann, Fotograf „Das ist ja ganz einfach. Sie müssen nur die Kamera drehen. Das entstand ja Anfang der 90er in New York. Da war das alles Notwehr, da waren ja die Schluchten so eng und die Häuser so hoch, dass das gar nicht anders geht, das Vertikale. Da musst du erst mal drauf kommen, da brauchst du die richtige Kamera dafür. Ich habe damals mit einer Kamera gedreht, die Jahre im Schrank lag.“ Seine Fotos der New Yorker Hochhausschluchten machen den Mannheimer weltberühmt. Ausstellungen, Preise und fotografische Porträts von London, Paris und anderen Metropolen folgen. Immer vertikal. Jetzt ist es der Speyerer Dom. Weltkulturerbe und für Horst Hamann ein Traumprojekt seit seiner Kindheit. Seine Fotografien hängen im Historischen Museum der Pfalz, nur ein paar Schritte entfernt vom fast 1000-jährigen Gotteshaus. Horst Hamann, Fotograf „Der Dom gehört zu zwei meiner Lieblingsgotteshäuser auf der Welt. Der eine steht in New York, da habe ich meine New York Reise angefangen. Den Speyerer Dom, den kenne ich aus der Kindheit, von Schulausflügen und der hat mich immer fasziniert durch seine Schlichtheit, Ruhe und Einfachheit. Also eine komplette Serie über ein Gebäude, das ist schon eine große Herausforderung.“ Besonders wegen des Lichts. Alle Fotos sind schwarz/weiß und nur bei natürlichem Licht aufgenommen. Keine extra Lampen, […]

  • Künstliche Intelligenz hilft beim Sortieren

    Künstliche Intelligenz hilft beim Sortieren

    Bald steht der Bundeswettbewerb von ‚Jugend forscht‘ in Hamburg an – und natürlich sind auch wieder fitte Köpfe aus Rheinland-Pfalz und Hessen dabei. Kreative Erfinder wie Jonas Spieler aus Ludwigshafen, der sich etwas sehr Spannendes zum Thema Glasrecycling ausgedacht hat. Grün, weiß, braun – was hier im Kleinen schon wunderbar funktioniert, könnte in Zukunft den Alltag am Altglascontainer praktischer machen: der Glassortierer von Jonas. Jonas Spieler, Landessieger Jugend forscht „Ich hatte letztens was gehört, dass bei einer Tonne Weißrecyclingglas, können zwei Grün- oder Braunglasflaschen tatsächlich schon ein Problem beim Recycling am Ende machen. Und dann habe ich mir gedacht, da muss es doch eine bessere Lösung geben, als wirklich einfach die ganze Zeit darauf zu hoffen, dass jeder weiß, was er da rein schmeißen soll.“ Gesagt, getan. Vier Monate tüftelt Jonas an seinem Prototyp. Erst versucht er es mit Bausteinen, dann mit kleinen Flaschen. Das Prinzip ist immer gleich: auf ein Fließband werden die Flaschen gelegt. Im Inneren des Kastens ist eine kleine Kamera verbaut. Jonas Spieler, Landessieger Jugend forscht „Ich habe dann eben eine Bilderkennung und Farbverwaltung selbst entwickelt, die dann quasi sagt: Da könnte eine Flasche sein. Dann messe ich davon ein paar Punkte und messe es mit 900 anderen, bereits bekannten Farbwerten, um dann eben herauszufinden, welche Farbe ist es denn jetzt?“ Die Künstliche Intelligenz hat der 17-Jährige selbst entwickelt. Doch damit die richtig funktionieren kann, braucht sie ein wenig Unterstützung. Jonas Spieler, Landessieger Jugend forscht „Der Grund für diesen Kasten hier ist, dass ich will, dass darin immer die gleichen Lichtverhältnisse sind. Dass die Kamera auch immer die genau gleichen Farbwerte sieht. Also zumindest so ähnlich wie es geht.“ Das geht so gut, dass das System in den Schacht eines Glascontainers eingebaut werden kann und der die Flaschen direkt sortiert. Entwickelt hat Jonas das zu Hause […]

  • Nach der Schule in den Betrieb - Projekt SchulePlus

    Nach der Schule in den Betrieb – Projekt SchulePlus

    Vor vier Jahren startete das Projekt „SchulePlus“ – zunächst erst mal an der Johann-Textor-Schule in Haiger. Dort können Schüler nachmittags in einem Betrieb einen Beruf kennenlernen und sich so einen Ausbildungsplatz sichern. Doch das Win-win-Modell gegen den Fachkräfte-Mangel aus dem Lahn-Dill-Kreis ist mittlerweile von 18 anderen Schulen in Hessen übernommen worden. Das hessische Kultusministerium will das Erfolgsmodell aus Haiger jetzt gerne noch an weiteren Schulen einführen. Vina Mahmood kümmert sich um Senioren. Die 16-Jährige macht ein Praktikum in der Tagespflege Bethanien in Steinheim, einem Stadtteil von Haiger. Zusätzlich zum ganz normalen Schulunterricht hilft sie jeden Donnerstag für zwei Stunden den Pflegefachkräften. Heute wird zusammen gesungen. Vina Mahmood macht mit beim „SchulePlus“ Projekt der Johann-Textor-Schule. Vina Mahmood, Hauptschülerin „Also ich habe mich schon immer für die Pflege interessiert, weil ich gerne Menschen helfe und weil mich die Arbeit hier glücklich macht. Also, mich macht es glücklich, anderen Menschen zu helfen.“ Auch Luca Goldbach ist einer von rund 100 Schülern, die sich freiwillig am Projekt beteiligen. Gerade lernt er die Grundlagen des technischen Zeichnens. Ein ganz neuer Kurs, der von einer ehemaligen Schülerin der Gesamtschule geleitet wird. Luca Goldbach haben wir bereits vor zwei Jahren an seinem Praktikumsplatz bei einem Maschinenhersteller besucht. Im Sommer macht der 17-Jährige seinen Realschulabschluss, um dann den Beruf zu erlernen, den er durch „SchulePlus“ kennengelernt hat. Luca Goldbach, Realschüler „Ich bin in den Betrieb gegangen, weil mir der Beruf halt zugesprochen hat und ich das gerne lernen wollte. Ich gehe jede Woche immer noch dahin. Und ich habe vor zwei Monaten meinen Ausbildungsvertrag als Mechatroniker unterschrieben.“ Eine Idee aus Haiger, die mittlerweile an 18 hessischen Schulen umgesetzt wird. Die Lehrer der Johann-Textor-Schule beraten auch das hessische Kultusministerium, um das zwei Jahre dauernde Praktikumsprojekt landesweit an möglichst vielen Schulen einzuführen. Norbert Schmidt, Schulleiter Johann-Textor-Schule Haiger „Am Ende dieser […]

  • Reaktionen auf die Wahl von Papst Leo XIV.

    Reaktionen auf die Wahl von Papst Leo XIV.

    Gestern Abend kurz nach unserer Sendung stieg weißer Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle auf. Ein neuer Papst ist gewählt. Spannung nicht nur auf dem Petersplatz in Rom, auch in Hessen und Rheinland-Pfalz warteten viele gebannt auf die Verkündung des neuen Oberhaupts von 1,4 Milliarden Katholiken weltweit. Wir haben nachgefragt, was die Menschen hier bei uns vom neuen Pontifex – vom Brückenbauer – erwarten. Er ist der neue Papst: der 69-jährige Robert Francis Prevost. Der US-Amerikaner, der auch die peruanische Staatsangehörigkeit besitzt, trägt als neuer Pontifex den Namen Leo XIV. „Der Friede sei mit euch allen“, ruft er den Menschen auf dem Petersplatz zu. Der neue Papst dankt seinem Vorgänger Franziskus und kündigt an, seinen Weg weiterzuführen. Leo XIV. spricht fünf Sprachen, darunter auch Deutsch, und ist viel in der Welt herumgekommen. Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann traut ihm aufgrund seiner Biografie zu, ein Brückenbauer über Kulturen hinweg zu sein. Karl-Heinz Wiesemann, Bischof Bistum Speyer „Mitten in einer sehr gespannten Welt und auch sehr zerspaltenen Welt mit großen Krisenherden und auch Kriegsschauplätzen ist das glaube ich wichtig, so eine Person zu haben, die Brücken bauen kann. Und er hat ja auch das Thema des Friedens gleich am Anfang seiner Ansprache in den Mittelpunkt gesetzt. Ich glaube, dass er damit einen ganz wichtigen Akzent gesetzt hat.“ Krisen beschäftigten zuletzt auch die katholische Kirche. Hohe Austrittszahlen in Europa, dazu die Aufarbeitung von Missbrauchsskandalen sowie deren Vertuschung. Der in Chicago geborene Papst gilt als diplomatischer und pragmatischer Vermittler zwischen Kulturen und Strömungen innerhalb des katholischen Glaubens. Heute Mittag im Limburger Dom beten die Gläubigen für ihr neues Kirchenoberhaupt. Die Liste an Wünschen an den neuen Papst ist lang. Mathilde Lösing „Vor allem Dingen Frieden. Frieden. Oder zumindest kein Krieg mehr, muss er sich darum kümmern.“ Doro Böttner „Ich glaube, der hat große […]