Verkehr

  • Streik der Lkw-Fahrer geht weiter

    Streik der Lkw-Fahrer geht weiter

    Sie wollen vor allem auf die miserablen Arbeitsbedingungen aufmerksam machen: Seit drei Wochen protestieren osteuropäische Fernfahrer auf der A5 bei Gräfenhausen. Rund 70 Männer aus Georgien und Usbekistan. Am Osterwochenende hat sich die Politik aus Hessen und Rheinland-Pfalz mit den Lastwagenfahrern solidarisiert, nun haben sich auch die deutschen Spediteure zu Wort gemeldet. Die Wut über ihren Arbeitgeber steht diesen Männern ins Gesicht geschrieben. Lohnausfälle über Monate hinweg – menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Von Tag zu Tag sammeln sich an der Raststätte nahe Darmstadt mehr und mehr Fernfahrer derselben polnischen Speditionsgruppe, die aus Protest ihre Arbeit niedergelegt haben. Die Aktion erzeugt große Aufmerksamkeit und Solidarität – von Gewerkschaften, aus der Politik, von Passanten und auch vonseiten der deutschen Speditionsunternehmen. Prof. Dirk Engelhardt, Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung „Der BGL, der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik unterstützt die Aktion hier. Wir haben Verständnis für die Fahrer. Auf der anderen Seite ärgert es uns und stimmt uns nachdenklich, dass erst so eine Streikaktion notwendig ist, um auf die Missstände auf Deutschlands Straßen aufmerksam zu machen.“ Der in Frankfurt ansässige BGL warne schon seit Jahren vor massiven Wettbewerbsverzerrungen durch osteuropäische Billiganbieter. Nur dadurch, dass Arbeitsschutzregeln missachtet würden, sei dieses Geschäft möglich. Laut EU-Recht stehe den Fernfahrern zu, mindestens alle 14 Tage nach Hause zu fahren. Eine Regelung, an die sich ihr Arbeitgeber nicht halte, erzählen uns die Streikenden. Einige berichten, dass sie im vergangenen Jahr, wenn überhaupt, nur wenige Tage in der Heimat gewesen seien. Solche Verstöße gelte es zu vermeiden. Prof. Dirk Engelhardt, Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung „Zuallererst zu nennen ist Industrie und Handel, dass die solche Transportunternehmen mit solchen Arbeitspraktiken gar nicht beauftragen. Zum anderen sind es die Kontrollbehörden, die die Kontrollen deutlich intensivieren müssten. Und es ist am Ende der Verbraucher, der auch einen Blick drauf werfen muss. Also am Ende sind wir alle […]

  • Streit um Privatstraße in Zweibrücken

    Streit um Privatstraße in Zweibrücken

    Im Briefkasten verstecken sich nicht nur nette Karten und Urlaubsgrüße, sondern oft auch mal unangenehme Briefe – Sie kennen das. Für die Anwohner einer ganzen Straße in Zweibrücken war ein Brief aber nicht nur unangenehm, sondern auch wirklich ärgerlich. Denn sie sollen ihre Straße kaufen – richtig gehört – ansonsten soll die ganze Stra0e gesperrt werden. Lydia Saam, Anwohnerin „Wir wohnen hier seit ’96. 1996. Und bisher war alles gut. Bis dann plötzlich ein Schreiben gekommen ist, dass uns dann auch wirklich ein bisschen überrascht hat. Ganz ernst haben wir das nicht genommen.“ Bis sie und ihre Nachbarn festgestellt haben: Doch, das ist ernst gemeint. Denn im vergangenen Juli hat ein privater Investor das Teilstück der Siebenpfeifferstraße 23 bis 43 ersteigert. Jetzt möchte er, dass die Nachbarschaft es ihm abkauft. Für die Anwohner ist das keine Option. Der Eigentümer droht allerdings damit, dann die Straße zu sperren. Das würde bedeuten, einige Grundstücke wären vom Rest der Stadt abgeschnitten. Lydia Saam, Anwohnerin „Das ist ja schon ein riesiges Problem. Wir sind alle noch beruflich beschäftigt. Und irgendwie musst du ja auch zu deinem Eigentum kommen. Wir zahlen ja auch Steuern und es kann nicht sein, dass sie uns einfach die Straße sperren zur Einfahrt vor die Haustür. Das ist irgendwie unrealistisch.“ Der Eigentümer selbst hat auf eine Anfrage von 17:30 Sat.1 live nicht reagiert. Er argumentiert aber in seinem Schreiben an die Anwohner damit, dass im Grundbuch keine Wege- und Überfahrtsrechte zu den Grundstücken eingetragen seien. Deshalb könne er die Straße absperren, sollte die Nachbarschaft ihm kein Angebot vorlegen. Für den Rechtsanwalt, der einige der Anwohner in der Sache vertritt, ist die Lage nicht so eindeutig. Natürlich könnte der Besitzer einen Poller auf seine Privatstraße stellen, aber: Sebastian Pick, Rechtsanwalt „Ob das dann rechtlich auch zulässig ist, ist dann die andere […]

  • Riesige Bauteile für neue Niddabrücke

    Riesige Bauteile für neue Niddabrücke

    Verspätungsrekord der Deutschen Bahn: Im vergangenen Jahr waren so viele Züge unpünktlich wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Der Grund: Vor allem die schlechte Infrastruktur, das Schienennetz. Im Rhein-Main-Gebiet gibt es deshalb derzeit einige Großbaustellen am Schienennetz. Eine davon zwischen Bad Vilbel und Frankfurt. Für solche Umbauarbeiten braucht es aber nicht nur riesige Baukräne, sondern auch eine gehörige Portion Geduld seitens der Anwohner. 32 Meter lang und 50 Tonnen schwer. Einer von fünf neuen Trägern für die Niddabrücke in Bad Vilbel wird mit schwerem Gerät in Position gehoben. Hier ist Präzision gefragt. Wolf-Dieter Tigges, Projektleiter DB Netz AG „Die Herausforderungen sind, dass die Fertigteile auch tatsächlich in die vorgefertigten Wiederauflager auch dann eingepasst werden können und dass das Aufmaß, das vorher stattgefunden hat, auch tatsächlich funktioniert. Wenn mehr wie fünf Zentimeter Abweichung sind, dann wird es schon recht sportlich.“ Der Grund für die Großbaustelle mit den beiden 400-Tonnen schweren Baukränen: Die Deutsche Bahn baut die Strecke zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel von zwei auf vier Gleise aus. Danach sollen hier die S-Bahnen im 15-Minuten-Takt fahren und auch der Fernverkehr deutlich pünktlicher unterwegs sein. Bis es soweit ist müssen Anwohner und Pendler aber weiterhin mit Einschränkungen rechnen. Die Sperrung von Rad- und Fußwegen, sowie Bahngleisen und Straßen – für die Deutsche Bahn eine dringende Notwendigkeit. Wolf-Dieter Tigges, Projektleiter DB Netz AG „Die sind grundsätzlich nicht zu umgehen. Denn wenn Sie sich vorstellen, dass diese Teile eingehoben werden und würden auf die fahrenden Gleise rüberschwenken, dann ist die Gefahr einer Kollision doch sehr hoch. Und ich denke wir haben das ja auch gezeigt, dass große Sperrpausen als Gesamtsperrpausen weniger Belastung sind als kleine Sperrpausen in unterschiedlichen Abschnitten. “ In Eschersheim sorgen die durch den Streckenumbau verursachten Sperrungen schon länger für Unmut. Seit Frühjahr 2021 sind hier drei wichtige Kreuzungspunkte der […]

  • LKW-Fahrer streiken auf Raststätte

    LKW-Fahrer streiken auf Raststätte

    „Es ist ein Skandal, was in Gräfenhausen passiert“, so urteilt der rheinland-pfälzische Sozialminister Alexander Schweitzer. Mehr als 70 Lastwagenfahrer bestreiken auf der Raststätte nahe Darmstadt ihren polnischen Arbeitgeber. Sie klagen über menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Lohnausfälle. Am langen Osterwochenende ist der Konflikt nun eskaliert. Mehrere Dutzend Lastwagen, ein großes Polizeiaufgebot, gepanzerte Fahrzeuge und neunzehn Festnahmen – so lässt sich das, was am Karfreitag an der Raststätte Gräfenhausen West passiert ist, in wenigen Worten zusammenfassen. Der Inhaber der bestreikten polnischen Spedition ist gekommen, um seine Lastwagen zu holen – begleitet von dunkel gekleideten Mitarbeitern einer privaten Sicherheitsfirma. Die Polizei konnte eine gewaltsame Auseinandersetzung vermeiden. Mittlerweile sind es rund siebzig Fahrer, größtenteils aus Georgien und Usbekistan, die hier seit mehr als zwei Wochen ausharren – und es werden jeden Tag mehr. Edwin Atema vom europäischen Gewerkschaftsbund der Transportarbeiter setzt sich schon länger mit den Problemen der Mitarbeiter dieser Spedition auseinander und kämpft für deren Rechte. Edwin Atema, Europäische Transportarbeiter-Föderation „Die Sache ist eigentlich ganz einfach. In Europa wird jetzt ganz viel gestreikt von Leuten, die mehr Geld wollen für die Inflation. Diese Fahrer verlangen nicht mehr Geld, sie verlangen überhaupt Geld, für das sie gearbeitet haben.“ Die Spedition sei mit vielen Tausend Euro Lohnzahlungen in Verzug, die Fahrer hätten teilweise seit Monaten ihre Familien nicht gesehen, die Arbeitsbedingungen seien menschenunwürdig. Kein Einzelfall, sagt Stefan Körzell, hessisches Mitglied im Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Er selbst war am Wochenende vor Ort, um sich ein Bild über die Lage zu verschaffen und spricht für die vielen Gewerkschaften, die sich mit den Fahrern solidarisieren. Stefan Körzell, Geschäftsführender Bundesvorstand Deutscher Gewerkschaftsbund „Hier geht es um die dunkelsten Seiten des Arbeitsmarktes. Das passiert jeden Tag auf unseren Fernstraßen, auf unseren Bundesstraßen. Und unsere Aufgabe ist jetzt auf der politischen Ebene alles dafür zu tun, dass Gesetze so verändert werden, […]

  • Spritpreise steigen vor Ostern

    Spritpreise steigen vor Ostern

    Das lange Osterwochenende steht vor der Tür und das heißt für viele: Besuch bei der Familie oder sogar ein Kurzurlaub. Wer da allerdings mit dem Auto unterwegs ist, für den wird es gerade richtig teuer, denn in den letzten Tagen sind die Spritpreise in die Höhe geschossen. Klar, die Tankstellen wollen am verkehrsreichen Wochenende was verdienen, denkt sich so mancher. Daran liegt es aber dieses Ostern nicht – zumindest nicht nur. Der Gang von der Zapfsäule zur Kasse ist für Autofahrer gerade ein schwerer. Ein banger Blick auf die Zapfsäule passt zu Ostern wohl wie das Bild von langen Staus. Und so steigen die Spritpreise in Hessen und Rheinland-Pfalz zum höchsten christlichen Feiertag sündhaft an. Hier in Frankfurt liegt der Preis für Super E10 heute bei 1,80 und sorgt für lange Gesichter. Lothar Kuss „Ich finde es ärgerlich, weil es gibt … Es ist egal, wo ich in Europa hinfahre, die Preise sind stabil an den Tankstellen, es ist egal zu welcher Uhrzeit ich hinfahre und ich finde, dass hier die Ölkonzerne sich Extraprofite hier rausholen.“ Dino Buda „Beim Motorrad geht’s. Auf jeden Fall, kann man sagen. Da kann man sich daran gewöhnen, aber beim Auto, ich fahre ja auch noch Auto. Da ist es extrem.“ Lars Richter „Ärgern schon. Ich gucke halt, dass ich dann irgendwie so günstig wie möglich tanke, wenn es halt eben günstig ist.“ Und diese Sorgen sind Autofahrer schon aus den vergangenen Monaten gewohnt. Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und den Ukrainekrieg lag der durchschnittliche Spritpreis zeitweise über 2 Euro. Diesel war noch teurer. In den letzten Monaten ist der Preis jedoch wieder gesunken, bis auf 1,65. Jetzt steigen die Preise wieder. Bei Benzin letzte Woche um 3,3 Cent pro Liter. Und das liegt nicht nur an den Osterfeiertagen. Denn die Preissteigerungen hängen auch von […]

  • Campingtourismus im Ahrtal hat es weiter schwer

    Campingtourismus im Ahrtal hat es weiter schwer

    Die Hochwasserkatastophe im Juli 2021 hat die Campingplätze im Ahrtal zerstört. Die meisten Betreiber wissen bis heute nicht, wann sie wieder Campinggäste begrüßen können. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt hat sich heute optimistisch zur anstehenden Tourismussaison geäußert. Besonders die vielen Möglichkeiten zum Wandern und Radfahren sowie die Weinkultur lockten viele Besucher an. Die Zahl der Buchungen liege derzeit in vielen Regionen von Rheinland-Pfalz höher als in den Vorjahren Daniela Schmitt, FDP, Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz „Wir beobachten in der Tat eine Veränderung bei der Aufenthaltsdauer. Wir hatten in diesen letzten Krisenjahren oftmals die Situation, dass die Gäste nur eins, zwei, drei Nächte gekommen sind. Aber sie haben dadurch ja Regionen kennengelernt, sie haben Betriebe kennengelernt, Übernachtungsbetriebe, Gastbetriebe. Und ich habe immer gesagt, da, wo es schön ist, da kommt man auch gerne wieder. Und im Moment beobachten wir im Buchungsverhalten für das Jahr, dass die Menschen in der Tat gerne wiederkommen und die eben auch längere Aufenthaltsdauer buchen. Und das stimmt mich sehr, sehr zuversichtlich, das ist ein gutes Signal.“ Die Landtagsfraktion der Freien Wähler kritisiert allerdings, dass die Zahl der touristischen Übernachtungen in Rheinland-Pfalz seit 1992 nur um 13,5 % gestiegen sei. Hessen habe im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 22 % geschafft. Die rheinland-pfälzische Landesregierung müsse deshalb die touristischen Betriebe stärker unterstützen. Das könnte auch den Campingplätzen im Ahrtal helfen, die durch die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 zerstört wurden. Die meisten Betreiber wissen bis heute nicht, wann sie wieder Campinggäste begrüßen können. Von elf Campingplätzen im Ahrtal waren zehn von der Flut betroffen. Auch hier hieß es: Sich selbst und seine Liebsten in Sicherheit bringen, den Wassermassen entkommen. Der einzige Campingplatz, der im Ahrtal mehr als eineinhalb Jahre nach der Flut wieder offen ist: der etwas höher gelegene „Campingplatz zur Burgwiese“ in Mayschoß. Auch hier stand das Wasser einen Meter […]

  • Zehn Jahre Verkehrsflughafen Kassel-Calden

    Zehn Jahre Verkehrsflughafen Kassel-Calden

    Nicht beendet ist dagegen die Zitterpartie an einem anderen Regionalflughafen und zwar im nordhessischen Kassel Calden. Das Problem: Der Kassel Airport macht jedes Jahr Verluste in Millionenhöhe – und das zahlt der Steuerzahler, denn der Flughafen ist in öffentlicher Hand. Heute wird er zehn Jahre alt – noch viel älter ist allerdings der Streit: Macht der kleine Airport Sinn oder nicht? Ausgerechnet am zehnten Geburtstag des Kassel Airports hebt keine einzige Passagiermaschine ab. Selbst zu Spitzenzeiten starten hier höchstens 15 Maschinen am Tag. Doch für Geschäftsführer Lars Ernst ist das ein wirtschaftlicher Erfolg. Lars Ernst, Geschäftsführer Kassel Airport „Wir haben es geschafft, uns als Regionalflughafen zu etablieren, wir haben es geschafft, ein regelmäßiges Flugangebot anzubieten. Von daher haben wir in den letzten zehn Jahren unsere Hausaufgaben gemacht.“ Eine Million Passagiere im Jahr – das war das ambitionierte Ziel, als der Airport eröffnet wurde. Doch der bisherige Rekord lag bei 130.000 Passagieren. Jedes Jahr macht der Flughafen mehr als fünf Millionen Euro Verlust. Schon lange scheiden sich am Airport die Geister: Auf der einen Seite steht die Flughafen-Leitung und die Politik – die wollte mit dem Airport Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in das strukturschwache Nordhessen bringen. Auf der anderen Seite stehen Stimmen wie der Steuerzahlerbund Hessen – der zieht eine ganz andere Bilanz zum runden Geburtstag. Joachim Papendieck, Bund der Steuerzahler Hessen „Leider hat sich der Kassel Airport zu einem Fass ohne Boden entwickelt. Zusätzlich zu den 300 Millionen knapp Investitionskosten am Anfang haben wir jetzt noch 5 Millionen pro Jahr Betriebsdefizit und ein Ende ist nicht absehbar.“ Der Flughafenchef stellt klar: Das Defizit habe sich seit der Gründung des Airports von acht Millionen auf nun fünf Millionen reduziert – und solle in Zukunft weiter sinken. Lars Ernst, Geschäftsführer Kassel Airport „Ich glaube, die Zahlen zeigen ja, dass wir auf einem guten […]

  • Viele Bahnbaustellen in den Osterferien

    Viele Bahnbaustellen in den Osterferien

    Im Rhein-Main-Gebiet gibt es momentan erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr. Ersatzbusse, längere Fahrzeiten und Zugausfälle, das alles kommt auf Bahnfahrer zu, die keinen Urlaub haben und jeden Tag zur Arbeit müssen, denn rund um Ostern werden gleich drei zentrale Bahnstrecken wegen Bauarbeiten dicht gemacht. Unter anderem die S-Bahn-Strecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel. Großbaustelle im Frankfurter Stadtteil Eschersheim: Hier baut die Deutsche Bahn die Strecke zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel von zwei auf vier Gleise aus. Seit Freitagabend heißt es deshalb: Vollsperrung. Auch für die Regionalbahnen in Richtung Gießen, Marburg und Kassel, fenn die Umbauarbeiten am Nadelöhr Eschersheim sind eine Herausforderung. Wolf-Dieter Tigges, Projektleiter DB Netz AG „Sehr kompliziert ist in Eschersheim die Enge. Die Enge für vier Gleise, wo vorher zwei Gleise gelegen haben. Einschließlich eines Mittelbahnsteigs und die dazu notwendigen Zugangsbereiche. Das macht es sehr schwierig. Und natürlich auch die Schallschutzwände, um die entsprechenden Schallschutznormen einhalten zu können.“ Bislang laufe alles nach Plan, sagt der Projektleiter – etwa 120 Mitarbeiter arbeiteten rund die Uhr daran, den eigentlichen Ausbau auf vier Spuren vorzubereiten. Der soll dann ab Mitte April im laufenden Fahrbetrieb erfolgen und bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die wichtige Nord-Süd-Verbindung zwischen Frankfurt und Bad Vilbel bleibt nun aber erst mal bis zum Ende der Osterferien gesperrt. Gleichzeitig hat die Bahn in diesen Tagen zwei weitere wichtige Verbindungen im Rhein-Main-Gebiet wegen Bauarbeiten unterbrochen: So werden bis zum 24. April auch der S-Bahn-Tunnel zwischen der Frankfurter Hauptwache, dem Frankfurter Südbahnhof und der Station Offenbach-Ost auf Vordermann gebracht. Darüber hinaus hat die Bahn bis zum 9. Dezember die ICE-Strecke Kassel – Fulda gesperrt, um 160 Kilometer Gleise auszutauschen. Für Fernreisende bedeutet das Verzögerungen von bis zu 60 Minuten. Mehrere Bahnhöfe werden während der Umbaumaßnahmen nicht angefahren. Vor allem im Rhein-Main-Gebiet müssen Fahrgäste in den kommenden Wochen also Umwege und längere […]

  • Verkaufsstart für das 49-Euro-Ticket

    Verkaufsstart für das 49-Euro-Ticket

    Na, haben sie es sich schon zugelegt? Das 49-Euro-Ticket geht heute in den Vorverkauf. Damit können Sie dann ab dem 1. Mai Busse und Bahnen in ganz Deutschland nutzen – ausgenommen ICE und Fernverkehre natürlich. Der Vorgänger, das 9-Euro-Ticket, wurde im letzten Jahr mehr als 50 Millionen Mal verkauft. Und ob das Deutschland-Ticket auch so ein Verkaufsschlager wird? Das haben wir bei Ihnen nachgefagt. An den Bahnhöfen in Koblenz und Frankfurt sind viele Menschen begeistert. Das Deutschland-Ticket ist da – einmal für 49 Euro quer durch die Republik reisen, oder einfach zur Arbeit pendeln. Das soll ab dem 1. Mai möglich sein. Stefan Dresen, Unternehmensberater „Ich finde es viel praktischer. Ich bin geschäftlich viel unterwegs und dann durch die verschiedenen Ticketzonen, was die verschiedenen Tickets alles kosten, da steigt ja keiner durch.“ Ralf Denkel „Ich finde es eine sehr gute Idee, da man halt deutschlandweit mobil sein kann, wenn man jetzt kein Auto hat und gerne mal in andere Städte reist oder andere Städte besucht.“ Luis Scholtholt, Auszubildender „Und diese 49 Euro sind für mich einfach ideal und von daher ist das Ticket für mich als Pendler perfekt und passt in meine Schiene. Das 49-Euro-Ticket wird vermutlich vielen in die Schiene passen. Denn für viele Pendler kann das Ticket eine Ersparnis bringen. So zahlt man bislang für eine Monatskarte auf der Strecke Mainz-Wiesbaden rund 90 Euro. Eine Monatskarte für die Strecke Wiesbaden Frankfurt ganze 200 Euro. Beim Rhein-Main-Verkehrverbund haben bis heute Mittag bereits mehr als 10.000 Menschen das Ticket gekauft. Die Fahrgäste können sich das Deutschlandticket per App auf ihr Handy holen. Alternativ können sie auch eine Chipkarte am Schalter beantragen. Diese Chipkarten waren in Koblenz stark nachgefragt – überall sind sie aber nicht erhältlich. Lars Hörnig, Geschäftsführer koveb „Wir merken, dass die Leute Interesse am Deutschlandticket haben und wir […]

  • Verständliche Durchsagen – Sprechtraining für Bahnmitarbeiter

    Verständliche Durchsagen – Sprechtraining für Bahnmitarbeiter

    Der Zielbahnhof ist aufgrund einer Signalstörung blockiert, das führt zu Verzögerungen im Betriebsablauf. Der Zug trifft in der Ankunft verspätet ein und wird aufgrund dessen abgeräumt. – Wenn Sie jetzt nur Bahnhof verstanden haben, dann geht es Ihnen wie vielen Bahnteisenden. Dauernd hören sie Durchsagen, die sie nicht verstehen. Deshalb erhalten angehende Lokführer nun ein Training, das ihre Ansagen verständlicher machen soll. Verzögerung durch Signalstörung, Oberleitungsstörung, Verzögerung im Betriebsablauf. Diese Phrasen konnte der ehemalige hessische Radiomoderator Steffen Popp auf seinen Zugfahrten irgendwann nicht mehr hören und entwickelte die Idee zum Sprechtraining für Lokführer. Steffen Popp, Sprechtrainer für Lokführer „Gegengleisfahrtersatzsignal, Ausfahrschrankenöffnungsschalter und so weiter und so sofort. Das sind Worte die versteht keiner da draußen und deshalb ist es wichtig, diese Sachen einfach zu vermeiden und in persönlichen Sachen zu sagen.“ Dafür will Steffen Popp die richtigen Weichen stellen. Azubis und fertig ausgebildete Lokführer lernen, was wichtig ist: kurze prägnante Sätze, wenig Bahnsprache und mehr Empathie. Die ersten Trockenübungen gibt‘s in einer stillgelegten Bahn in Frankfurt. „Das bedeutet, dass jetzt jeder von euch mindestens eine typische Bahnsituation bekommt. Sei es jetzt das Problem mit dem Signal, die Weichenstörung. Und wir hören dann einfach mal – hat sich da noch irgendwo Bahndeutsch versteckt?“ Den Anfang macht Azubi Timm Häszel. Er soll seinen Fahrgästen eine Signalstörung verständlich erklären. „Sehr geehrte Fahrgäste, kurze Information für Sie. Sie kennen’s vielleicht vom Auto. Die Ampel vor uns ist leider noch rot. Deswegen wird sich unsere Abfahrt hier um einen kleinen Augenblick verzögern. Ich bitte um ein wenig Geduld und es geht dann in Kürze weiter. Vielen Dank.“ „Okay Tim, super. So 50/50. Am Anfang war es der Tim und am Ende ist dann doch noch natürlich so ein bisschen Bahndeutsch reingerutscht.“ Und so geht das Training weiter. Auch eine nette Ansprache ist wichtig um die Aufmerksamkeit […]

  • Neuer Bieter am Flughafen Hahn

    Neuer Bieter am Flughafen Hahn

    Es ist vollbracht. Die Gläubigerversammlung des insolventen Hunsrück-Flughafens Hahn hat sich einstimmig für einen neuen Investor ausgesprochen. Doch die Erleichterung blieb heute erst einmal noch verhalten. Zu viele unerwartete Wendungen hat das Verfahren in der Vergangenheit bereits erlebt, zu viele Fragen sind noch offen. Eine gute Stunde hat Insolvenzverwalter Jan-Markus Plathner heute mit den Gläubigern hinter verschlossenen Türen verhandelt. Bei der letzten Versammlung im Februar hatte Plathner ihnen bereits zwei unterschriebene Kaufverträge präsentieren können, einen von der NR Holding des russischen Oligarchen Viktor Charitonin, den anderen von der Mainzer Firmengruppe Richter. Doch beiden Verträgen wurde nicht zugestimmt, auch deshalb war die Erwartungshaltung heute im Vorfeld eher gedämpft. Doch dann die Überraschung: Die Gläubiger haben sich auf einen neuen Investor geeinigt, aber: Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter: „Ich kann Ihnen heute leider nicht sagen, wer der Bieter ist, für den heute gestimmt worden ist. Das hat schlichtweg den Grund, dass wir noch eine Gläubigerausschusssitzung haben, und da bitte ich um Ihr Verständnis. Ich kann nur so viel sagen: Es hat sich gelohnt, dass wir hier so lange durchgehalten haben.“ Weitere Informationen zum Bieter, der gebotenen Summe für den Hahn oder dem zeitlichen Rahmen, in dem der Verkauf jetzt finalisiert werden könnte – Fehlanzeige. Auch auf intensive Nachfragen der Journalisten vor Ort lautete die Antwort heute meist: Jan Markus Plathner, Insolvenzverwalter: „Kann sein, kann aber auch nicht sein. Vielen Dank und einen schönen Tag noch.“ Keine Informationen also dazu, ob es sich bei dem mysteriösen Bieter um den türkischen YDA-Konzern handeln könnte, der Erfahrung mit der Entwicklung von Flughäfen mitbringt und im Vorfeld bereits Interesse am Hahn sowie umfangreiche Investitionen in Aussicht gestellt hatte. Sicher ist nur eines: Auch der neue Interessent will den Flugbetrieb am Hahn fortführen. Eine gute Nachricht für die Kommunen im Umfeld: Peter Müller (parteilos), Bürgermeister Verbandsgemeinde Kirchberg „Das […]

  • Lückenschluss der Salzbachtalbrücke

    Lückenschluss der Salzbachtalbrücke

    Rund um Wiesbaden fiebern viele Pendler dem Tag entgegen, an dem die Salzbachtalbrücke wieder steht und der Verkehr wieder normal fließen kann. Heute wurde endlich das letzte Teilstück über das Tal geschoben. Doch bis die Autobahn 66 wieder durchgängig befahrbar ist, wird es noch dauern. Die letzten 70 Meter, dann ist die andere Talseite endlich erreicht. Dann erstreckt sich zumindest die südliche Hälfte der Salzbachtalbrücke über die vollen 300 Meter. Stück für Stück schiebt sich das letzte von vier Brückenteilen langsam voran – hier im Zeitraffer. Eine Millimeterarbeit und Herausforderung zugleich. Ulrich Neuroth, Direktor Niederlassung West Autobahn GmbH „Da darf nichts klemmen. Stellen sie sich vor, es klemmt was und Sie schieben und schieben, die Pfeiler stellen sich wieder schief. Also das ist alles schon mal passiert in der Vergangenheit, hat man heute aber technisch im Griff.“ Allein die vielen hundert Stahlbauteile bringen jetzt schon 3.500 Tonnen auf die Waage. Befahrbar wird die neue Brücke aber erst Ende des Jahres sein. Rückblick: Im November 2021 wird die alte, marode Salzbachtalbrücke gesprengt. Anfangs geht man für die Südbrücke von einem Jahr Bauzeit aus, nach Verzögerungen soll der neue Termin Dezember 2023 aber eingehalten werden. Gero  Marzahn, Referatsleiter Bundesverkehrsministerium „Hier müssen einige Arbeiten noch vollführt werden, um die Brücke zur Brücke werden zu lassen. Also die ganzen Belagsarbeiten, Geländer, Schutzeinrichtungen usw. fehlen noch. Das wird jetzt noch in den nächsten Monaten vor Verkehrseröffnung dann aufgebaut.“ Rund 150 Millionen Euro wird das Bauprojekt die Steuerzahler insgesamt kosten. Nach Fertigstellung der Brücke sollen hier wieder täglich 80.000 Fahrzeuge fahren. Die drängen sich derzeit durch Wiesbaden statt über die A66. Pendler und Anwohner sehnen die neue Brücke herbei. Andreas Kowol (Bündnis 90 / Die Grünen), Bau- und Verkehrsdezernent Wiesbaden „Das ist gar nicht mehr auf diesen Straßen abwickelbar. Wir haben dort über viele Stunden des […]

  • Riesiges Bauprojekt in Gießen

    Riesiges Bauprojekt in Gießen

    Wenn sich Unternehmen in einer Stadt neu ansiedeln, dann ist das meist eine erfreuliche Entwicklung. Arbeitsplätze für die Einwohner, Gewerbesteuern für die Stadtkasse. So freut man sich auch in Gießen, wo am alten Flughafen derzeit ein Gewerbegebiet in bisher ungekannten Dimensionen wächst. Das größte Bauprojekt, das es in der Stadt je gab. Ein Paketdienstleister hat hier ein neues Logistikzentrum speziell für den Gesundheitsbereich eröffnet. Hinter diesen Türen lagert das Unternehmen UPS bald die empfindlichsten Arzneimittel an einem sicheren und wenn nötig gut gekühlten Ort, um sie später von Mittelhessen aus in die ganze Welt zu schicken. Gerade bei der Lagerung und dem Transport von Medikamenten dürfe man sich keine Fehler erlauben. Bianca Hassel, UPS Healthcare „Sie haben im Prinzip eine Null-Fehler-Toleranz. Sie müssen sich vorstellen, da liegt wirklich ein Mensch vielleicht schon auf dem Operationstisch und wir befördern zum Beispiel den Stent oder ein gewisses Medikament, was da verabreicht werden muss. Und da müssen wir natürlich sehr auf den Punkt sein und auch die Lagerhaltung lässt gar keine Fehler zu, das heißt wir müssen die Temperaturbereiche, die müssen wir genau einhalten und da haben wir diverse Vorkehrungen geschaffen.“ Für rund 80 Prozent der Medizinprodukte sei inzwischen so ein temperaturkontrollierter Transport notwendig. Für UPS ist Gießen der erste deutsche Standort speziell für den Gesundheitsbereich. Die Eröffnung des Logistikzentrums ist der Startschuss für das riesige, gut 320.000 Quadratmeter große Gewerbegebiet am alten Gießener Flughafen. Für den hessischen Wirtschaftsminister ein vorbildliches Projekt. Tarek Al-Wazir (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Wirtschaftsminister Hessen „Zu allererst Mal, es ist nicht irgendwo auf die grüne Wiese geklatscht worden, sondern es ist Flächenkonversion, früher ist das Gelände militärisch genutzt worden. Dann haben wir natürlich ein sehr gutes, energieeffizientes Gebäude und wir sind ja gerade was Gesundheitsdienstleistungen angeht in Hessen ein sehr bedeutendes Land, denken sie mal an die Impfstoffproduktion, insofern […]

  • Alles steht still am Großstreiktag

    Alles steht still am Großstreiktag

    Deutschland steht still. Um ein Zeichen im laufenden Tarifstreit zu setzen, haben ver.di und die Eisenbahn-Gewerkschaft EVG die Beschäftigten im Verkehrsbereich heute zum Streik aufgerufen. Seit dem frühen Morgen fahren weder Busse noch Bahnen in Rheinland-Pfalz und Hessen. Und auch der Flug- und Schiffsverkehr ist von der beispiellosen Streik-Aktion betroffen. Verwaiste Haltestellen, leere Bahnsteige, ein verlassener Frankfurter Flughafen. In weiten Teilen Deutschlands geht im öffentlichen Personenverkehr heute nichts. Gemeinsam mit der EVG hat ver.di zum eintägigen Großstreik und verschiedenen Kundgebungen, wie hier in Frankfurt, aufgerufen. Damit will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber noch einmal erhöhen. Denn heute beginnt in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde über die Tarife für 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Mathias Venema, Landesfachbereichsleiter ver.di Hessen „Wenn man in Verhandlungen weiß, man hat viele KollegInnen, die das durchsetzen wollen, hinter sich, kann man ganz anders verhandeln. Und deswegen ist das heute wichtig, auch zusammen mit unserer Schwestergewerkschaft, der EVG, einfach zusammen dieses Signal an die Deutsche Bahn AG, an den öffentlichen Dienst und die anderen ArbeitgeberInnen zu senden, wie wichtig das ist. Und damit das Land auch mal merkt, wie wichtig sind die Kolleginnen und Kollegen, weil sonst steht das Land im wahrsten Sinne des Wortes still, wie es eben heute ist.“ Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn für alle Angestellten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 500 Euro. Die EVG will für die Bahnangestellten sogar eine Entgelterhöhung von 12 Prozent beziehungsweise 650 Euro mehr pro Monat. Kristian Loroch, EVG-Verhandlungsführer „Und das tun wir vor dem Hintergrund, dass unsere Kolleginnen und Kollegen während Corona Lohnzurückhaltung geübt haben, B) dass die Inflation unsere Kolleginnen und Kollegen, wie alle Bürgerinnen und Bürger, sehr hart trifft. Und C) dass wir in dieser Republik einen Fachkräftemangel haben, der hat auch was mit zu wenig Bezahlung zu tun, und das gilt […]

  • Kommentare zum Großstreiktag

    Kommentare zum Großstreiktag

    Kommentare aus unserer Redaktion zum heutigen Streik der Superlative Richard Kremershof, Chefredakteur: Es ist die Maßlosigkeit, die einen nahezu wütend macht: Verdi und die Eisenbahner-Gewerkschaft legen das komplette Land lahm. Dieser Streik ist eine einzige Zumutung. Andere Branchen wie Metall und Chemie haben sich ohne großes Theater längst geeinigt – weil sie wissen: Arbeitgeber und Arbeitnehmer sitzen am Ende in einem Boot. In diesem Boot soll es zwar allen im Rahmen des Möglichen gut gehen. Aber alle sind sich einig: Das Boot darf nicht untergehen. Heißt: Keine Seite darf den Bogen überspannen. Streiks im öffentlichen Dienst sind mit denen in der freien Wirtschaft nicht zu vergleichen. Formal ist zwar der Staat der Arbeitgeber – aber am Ende ist es der Steuer- und Gebührenzahler, der die große Party schmeißen muss. Länder und Kommunen werden sich angesichts leerer Kassen ganz schnell an ihre Bürger wenden: Höhere Abgaben, höhere Gebühren, höhere Steuern. Und der einzige, der in diesem Spiel nicht streiken kann, das ist genau der Steuer- und Gebührenzahler. Öffentlicher Dienst und Eisenbahner erwarten von uns allen mehr Geld, mehr Anerkennung und mehr Respekt. Über Respekt vor dem Steuerzahler und letztlich den Bürgern, die dieser überzogene Streik trifft, redet dagegen keiner. Dies wiederum ist  – im besten Sinne – respektlos. Marco Riehl, Chef vom Dienst / Redakteur: Klar: Streiks nerven. Pendler, Reisende, Arbeitgeber – viele mussten heute umplanen. Klar ist aber auch: Ein Streik, der nicht nervt, bringt auch nichts. Ein Land einen Tag in den Ruhezustand zu versetzen, kann man als maßlos empfinden – die Forderungen der Arbeitnehmerseite nach 10,5 Prozent mehr Lohn sind es aber definitiv nicht. Angesichts von acht Prozent Inflation 2022 und voraussichtlich sechs Prozent in diesem Jahr. Alles wird teurer, die Steuereinnahmen sprudeln. Da ist es nur logisch, dass auch die Arbeitnehmer in ihrem Geldbeutel mehr sehen wollen. […]