Streik der Lkw-Fahrer geht weiter
Sie wollen vor allem auf die miserablen Arbeitsbedingungen aufmerksam machen: Seit drei Wochen protestieren osteuropäische Fernfahrer auf der A5 bei Gräfenhausen. Rund 70 Männer aus Georgien und Usbekistan. Am Osterwochenende hat sich die Politik aus Hessen und Rheinland-Pfalz mit den Lastwagenfahrern solidarisiert, nun haben sich auch die deutschen Spediteure zu Wort gemeldet. Die Wut über ihren Arbeitgeber steht diesen Männern ins Gesicht geschrieben. Lohnausfälle über Monate hinweg – menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Von Tag zu Tag sammeln sich an der Raststätte nahe Darmstadt mehr und mehr Fernfahrer derselben polnischen Speditionsgruppe, die aus Protest ihre Arbeit niedergelegt haben. Die Aktion erzeugt große Aufmerksamkeit und Solidarität – von Gewerkschaften, aus der Politik, von Passanten und auch vonseiten der deutschen Speditionsunternehmen. Prof. Dirk Engelhardt, Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung „Der BGL, der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik unterstützt die Aktion hier. Wir haben Verständnis für die Fahrer. Auf der anderen Seite ärgert es uns und stimmt uns nachdenklich, dass erst so eine Streikaktion notwendig ist, um auf die Missstände auf Deutschlands Straßen aufmerksam zu machen.“ Der in Frankfurt ansässige BGL warne schon seit Jahren vor massiven Wettbewerbsverzerrungen durch osteuropäische Billiganbieter. Nur dadurch, dass Arbeitsschutzregeln missachtet würden, sei dieses Geschäft möglich. Laut EU-Recht stehe den Fernfahrern zu, mindestens alle 14 Tage nach Hause zu fahren. Eine Regelung, an die sich ihr Arbeitgeber nicht halte, erzählen uns die Streikenden. Einige berichten, dass sie im vergangenen Jahr, wenn überhaupt, nur wenige Tage in der Heimat gewesen seien. Solche Verstöße gelte es zu vermeiden. Prof. Dirk Engelhardt, Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung „Zuallererst zu nennen ist Industrie und Handel, dass die solche Transportunternehmen mit solchen Arbeitspraktiken gar nicht beauftragen. Zum anderen sind es die Kontrollbehörden, die die Kontrollen deutlich intensivieren müssten. Und es ist am Ende der Verbraucher, der auch einen Blick drauf werfen muss. Also am Ende sind wir alle […]