22. Juli 2019
Die Vorschläge von Ralph Brinkhaus – kommentiert von Mitgliedern der 17:30-Redaktion. Melanie May Mit Klima kann man punkten – das haben endlich wohl auch die Christdemokraten aus den vergangenen Wahlen gelernt. Man sagt ja: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Und um das vorherige Versagen wieder gut zu machen, scheint man jetzt den Versuch zu starten, grüner zu sein als die Grünen. Die Politik müsse den Bürgern jetzt sehr ehrlich sagen, dass jeder Einzelne sein Verhalten überprüfen müsse. Das sagt Ralph Brinkhaus, bedenkt dabei aber nicht, dass zu jedem Einzelnen dann auch CDU und CSU gehören. Wird dann der bequeme Kurzstreckenflug gegen eine lange Bahnfahrt eingetauscht? Oder geht es dann mit dem Elektroauto nach Berlin? Wohl eher nicht, denn wie der CDU-Bundesvize Thomas Strobl jüngst sagte, wolle man ja nicht mittels Verboten bevormunden. Wenn die Union nach außen eine klare, strenge Linie fahren will, dann muss sie auch geschlossen dahinter stehen. Vom Steuerzahler fordern, ohne zu geben, bringt keine Wählerstimmen. Denn nicht anderes ist es: Der Wettlauf um den Klimaschutz zwischen Grünen und CDU ist ein Wettlauf um Wählerstimmen. Dabei bleibt eins auf der Strecke: das Klima. Daniel Groos Sollten wir mehrere Hundert Milliarden Euro in die Hand nehmen, um die Klimaschutzziele zu erreichen? Ganz ehrlich: Warum nicht? Im Vergleich zu anderen Ländern, kommen wir dadurch immer noch glimpflich davon. Während die Felder afrikanischer Kleinbauern vertrocknen, müssen Inselbewohner, zum Beispiel auf den Malediven, längst Angst davor haben, dass ihre Heimat irgendwann einfach untergeht. Auch die Tierwelt leidet. In Sibirien machte zuletzt ein Eisbär Schlagzeilen, weil er ausgehungert in einer Großstadt, fern ab seines Jagdgebietes nach Nahrung suchte. Doch auch vor unserer eigenen Haustüre spielt sich der Klimawandel ab. Doch wir ziehen unsere Scheuklappen auf, wenn wir morgens auf dem Weg zur Arbeit an vertrockneten Bäumen vorbei fahren. […]