Zwei tote Kinder in Hanau – Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes

Das Entsetzen in Hanau ist immer noch groß – einen Tag nachdem zwei Kinder getötet worden sind. Anwohner und Behörden versuchen zu verstehen, was hier genau passiert ist und warum. Viele Fragen sind noch ungeklärt.

Blumen und ein paar Worte zum Abschied. Einen Tag nach dem mutmaßlichen Verbrechen, ist die Anteilnahme in Hanau groß. Auch Paul ist heute mit seinem Vater gekommen. Er ging mit dem getöteten Mädchen in die gleiche Schule. Der Schock über den Tot des sieben Jährigen Mädchens uns ihres elf Jährigen Bruders sitzt tief.
Raimund Steffen: „Ich bin ganz schön traurig. Traurig und mir kommen die Tränen.“
Paul Steffen: „Welcher Idiot würde einen Jungen einfach so hoch vom neunten Stock herunterwerfen und wer würde das Mädchen töten?“
Gestern am frühen Morgen entdeckt ein Passant vor dem Haus einen Jungen. Schwer verletzt und regungslos. Später stirbt er im Krankenhaus. Seine Schwester findet die Polizei auf dem Balkon im neunten Stock. Zu dem Zeitpunkt ist sie schon tot. Die Staatsanwaltschaft veröffentlicht heute neue Erkenntnisse, wie die beiden gestorben sind.
„Der Obduktionen zufolge verstarb das Mädchen durch eine scharfe Gewalteinwirkung im Halsbereich. Bei dem Jungen konnten multiple innere Verletzungen festgestellt werden, die auf einen Sturz aus großer Höhe schließen lassen. Die Gründe eines solchen Sturzes sind Teil der umfassenden Ermittlungen, die aktuell wegen des Verdachts des Mordes geführt werden.“
Ob der Junge vom Balkon stürzte oder gestoßen wurde ist noch unklar. Der Täter Täter soll laut Medienberichten der Vater der beiden Kinder sein. Die Familie soll aus Indien stammen und die Eltern sollen getrennt gelebt haben. Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach ihm und bittet Anwohner und Passanten um Hinweise.
Alles deutet auf ein Familiendrama hin. Die Stadt Hanau bestätigt, dass es familiäre Probleme gab und dass das Jugendamt eingeschaltet war. Zu Beginn dieser Woche haben sich Verhältnisse nochmal deutlich verschlechtert. Die Stadt wollte eingreifen. Zu spät. Heute kommen Anwohner und Passanten zum Tatort, um Blumen niederzulegen und zu trauern. Die Tat weckt bei vielen Erinnerungen 2020 als ein Mann neun Menschen mit Migrationshintergrund seine Mutter und sich selbst erschossen hat.
Stefanie Vogler: „Wir finden es unglaublich, dass sowas bei uns hier in Hanau passiert ist. Erst war der Anschlag hier und jetzt das mit den zwei Kindern.“
Giulia Carboni: „Das trifft mich. Das hat auch gestern wirklich meinen Tag kaputt gemacht. Das ist immer noch so eine. Auch wenn man die Kinder nicht kennt. Das ist eine Sache, die wird man nicht vergessen. Nach dem Anschlag, jetzt wieder sowas. Das ist echt krass.“
Alle die heute Anteilgenommen haben hoffen, dass der mutmaßliche Täter bald gefasst wird und auch geklärt wird, warum so eine schreckliche Tat in Hanau passieren konnte.