Zum 100. Geburtstag: Hommage an Loriot in der Caricatura

Der große Loriot wäre gestern 100 Jahre alt geworden. Ob Schauspieler, Regisseur oder Karikaturist – Loriot beherrschte alles, war immer erfolgreich. Zum Geburtstag widmet das Caricatura Museum Frankfurt dem großen Meister eine Sonderausstellung.

Trickfilm-Vorlagen für zwei ganz typische Loriot-Figuren. Herr Dr. Klöbner und Herr Müller-Lüdenscheidt sind jahrzehntelang Teil der Loriot-Welt. Alle seine gezeichneten Personen haben unverkennbare Merkmale.
Thomas Kronenberg, Kurator Caricatura Museum Frankfurt
„Typisch Loriot sind seine wiedererkennbaren Männchen, die in den Cartoons auftauchen. Mit Knollennase, der Mann in der Regel in einem sehr altmodischen Anzug, mit Melone. Die Frau ja in so einem typischen Hausfrauenkleid aus der Zeit. Er hat seine Figuren in den 1950er Jahren gefunden, wir haben Veröffentlichungen von 1953 wo die schon so auftauchen. Seitdem ist das sein Stil und damit hat er die nächsten 20 Jahre Cartoons gemacht.“
Der Erfinder des Knollennasen-Universums studiert ab 1947 Malerei und Grafik in Hamburg. Loriot heißt eigentlich Vicco von Bülow, er wird am 12. November 1923 in Brandenburg geboren
Thomas Kronenberg, Kurator Caricatura Museum Frankfurt
„Loriot stammt aus einer Adelsfamilie. Die von Bülows, die waren im Staatsdienst tätig, im Militär. Keiner von ihnen ist bekannt gewesen als Humorist, also es war ihm nicht in die Wiege gelegt, dass er irgendwann mal Deutschlands berühmtester Komiker werden würde.“
Am Anfang der Karriere steht nicht die Knollennase. Als Vicco von Bülow arbeitet der spätere Loriot als Werbegrafiker für ganz unterschiedliche Produkte, der Erfolg kommt Mitte der 50er Jahre.
Cartoonist und Mann der 1000Gesichter. Für seine TV-Sketche schlüpft Loriot in die unterschiedlichsten Rollen. Er kann auch Kino, spielt, schreibt und inszeniert seine Filme selbst, er dirigiert die Berliner Philharmoniker und räumt alle wichtigen Preise ab. Multitalent und Perfektionist.
Thomas Kronenberg, Kurator Caricatura Museum Frankfurt
„Das scheitern an den Formen war ja der Grundtenor seines Humors, seiner Sketche, und privat wird er auch sehr humorvoll und amüsant gewesen sein. Was man privat auch ganz genau über ihn weiß, ist seine Liebe zu Hunden speziell zu Möpsen.“
Ein Leben ohne Mops sei möglich aber sinnlos, meint der große Mann des feinen Humors. Loriot stirbt 2011, seine Welt bleibt bis zum 25. Februar im Frankfurter Caricatura Museum.