Zimmerer-Meister bekommt Preis für nachhaltiges Bauen

Bauen mit Holz liegt im Trend. Seit einigen Jahren erlebt der Baustoff einen Boom. Experten sagen: Bis 2050 könnte der Holzanteil an der gesamten Baumasse bei 50 Prozent liegen. In England entsteht bereits ein Fußballstadion ganz aus Holz. Das Ganze ist keine Modeerscheinung, denn es gibt einen ernsten Hintergrund: Wir müssen CO² sparen, wenn wir es mit den Klimazielen ernst meinen. Und das macht ein Zimmermeister aus Rheinland-Pfalz vor. Der hat für sein nachhaltiges Arbeiten jetzt einen bundesweiten Preis bekommen.

Marvin Fuchs, Zimmer-Meister aus Holzhausen
„Ich bin der Marvin Fuchs, 25 Jahre alt. Zimmermeister und Restaurator im Zimmerhandwerk. Man sieht abends, was man geschafft hat. Das ist der Vorteil beim Handwerk.“
Hier bei Marvin Fuchs und seinen Kollegen wird mit Holz gebaut. Keine Chance für Klassiker wie Zement oder Kunststoffe.
Marvin Fuchs, Zimmer-Meister aus Holzhausen
„Der große ökologische Vorteil von Holz ist, dass es immer wieder nachwächst. Und es gibt einen schönen Vergleich dazu, der sagt: Alle 60 Sekunden wächst ein Stockwerk aus Holz nach.“
Ein weiterer Vorteil: Wer mit Holz baut, verzichtet auf Zement. Das macht sich in der Klimabilanz bemerkbar. Denn die Zementproduktion ist für 8 Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Und sogar beim Dämmen von Gebäuden setzt die Baubranche immer mehr auf den nachwachsenden Rohstoff Holz.
Marvin Fuchs, Zimmer-Meister aus Holzhausen
„Wir flocken die Wände mit Holzfasern ein. Da wird gerade im Dämmungsbereich oft mit künstlichen Substanzen, wie EPS oder Styropor, gearbeitet, Mineralwolle. Alles wieder Sachen, wie man jetzt bei Sanierungen sieht, wieder entsorgt werden müssen.“
Aber auch beim Holz ist noch Luft nach oben. Denn bisher werden 90 Prozent des verbauten Holzes später mal verbrannt, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Das soll sich ändern.
Das Land Rheinland-Pfalz lässt derzeit untersuchen. Ziel: Verbautes Holz soll nicht mehr verbannt werden. So soll noch mehr CO² eingespart werden. Und dann haben Handwerker auch noch mit klassischen Vorstellungen zu kämpfen.
Marvin Fuchs, Zimmermeister aus Holzhausen
„Oft kommt dann so ein Vorschlag, wir können eine Aufdachdämmung machen, mit Styropor. Dann muss man da versuchen den ökologischen Punkt reinzubringen: Es geht aber auch mit Holz.“
Und das geht auch erfolgreich. Für ihre Arbeit wurde die Zimmerei Fuchs jetzt mit der „Dachkrone“ ausgezeichnet, einem bundesweiten Handwerkerpreis.
Das nachhaltige Konzept macht Schule. Holz erlebt eine Renaissance.