Wieder Geldautomat gesprengt

„Schon wieder wurde ein Geldautomat gesprengt.“ Diese Nachricht erreicht uns mittlerweile auch in Hessen und Rheinland-Pfalz beinahe täglich. Oft sind die Täter in Banden organisiert, agieren professionell und sind extrem schwer zu fassen. Um diesen Verbrechen entgegenzuwirken, setzen die Banken auf verschiedene Sicherheitsmaßnahmen. Und trotzdem versuchen es die Diebe immer wieder.

So auch gestern am späten Abend im Frankfurter Stadtteil Niederursel. Gegen 22:20 Uhr explodiert in einer Sparkassenfiliale ein pyrotechnischer Gegenstand. Verletzt wird nach Polizeiangaben niemand, aber es entsteht ein erheblicher Sachschaden in bislang unbekannter Höhe. Den Automaten selbst erwischen die Täter nicht. Nach Augenzeugenberichten sind kurz nach der Explosion mehrere Jugendliche vom Tatort geflohen. Unklar ist, ob es sich dabei um die Täter handelt. Nach denen fahndet die Polizei die ganze Nacht, unter anderem mit einem Hubschrauber – bislang aber ohne Erfolg. Immerhin konnten die Bewohner des mehrstöckigen Hauses, in denen sich die Sparkassenfiliale befindet, inzwischen in ihre Wohnungen zurück. Das Gebäude war aus Sicherheitsgründen evakuiert worden, um zu klären, ob es einsturzgefährdet ist.
Auch in Rheinland-Pfalz hat es in den vergangenen zwei Wochen – trotz neuester Sicherheitstechnik – wieder mehrere Anschläge auf Geldautomaten gegeben. An Silvester ist eine VR Bank-Filiale in Bundenthal in der Südwestpfalz komplett ausgebrannt, nachdem Unbekannte den Geldautomaten im Gebäude gesprengt hatten. Einen ähnlichen Vorfall hatte es nur wenige Tage zuvor im dreißig Kilometer entfernten Insheim gegeben. Dabei sind auch umliegende Häuser und Autos in Mitleidenschaft gezogen worden. Um Gefahr für Leib und Leben zu vermeiden, hat sich die VR Bank Südliche Weinstraße-Wasgau zu einem drastischen Schritt entschieden.
Bernd Lehmann, Vorstandsmitglied VR Bank Südliche Weinstraße-Wasgau eG
„Es wird immer deutlicher, dass Täter billigend in Kauf nehmen, dass Anwohner verletzt werden könnten. Das beunruhigt uns zutiefst. Wir müssen die Sicherheitsvorkehrungen daher weiter verschärfen, um zu verhindern, dass Menschen zu Schaden kommen.“
Neun Geldautomaten nimmt die Bank bis auf weiteres außer Betrieb. Sechs weitere Automaten werden den Kunden außerhalb der Öffnungszeiten der jeweiligen Geschäftsstelle nicht mehr zur Verfügung stehen.
Claudia Heinz
„Ich habe schon Verständnis dafür. Aber wenn ich an die alte Generation denke, wo ich auch viele im Bekanntenkreis habe, die ein Problem damit haben, weil mittlerweile alles außerhalb liegt. Und jetzt noch die Bank dazu … Also das ist schon ein Problem.“
Rosemarie Schardeil
„Ich wohne am Schloss und bin ein bisschen behindert und dann war das schon immer günstig. Und jetzt ist das zu. Da kann ich jetzt nichts mehr holen, schade.“
Auf Bargeld verzichten müssen die betroffenen Bankkunden aber nicht. Durch eine regionale Kooperation zwischen VR Bank und Sparkasse können sie an allen Automaten des jeweils anderen Geldinstituts kostenlos Geld einzahlen und abheben.