Wie gehts weiter mit dem Pfaff-Gelände in Kaiserslautern?

Das alte Gelände des Nähmaschinenherstellers Pfaff in Kaiserslautern wird zurzeit komplett umgewandelt. Dort, wo früher Nähmaschinen gebaut wurden, steht heute der Betonmischer. Auf dem zwanzig Hektar großen Gelände sollen Wohnhäuser und Gewerbeflächen entstehen. In die ehemalige Pfaff-Verwaltung zieht Ende des Jahres ein medizinisches Versorgungs-zentrum ein. Doch verschiedene Probleme erschweren das Projekt.

Der Haupteingang zum Pfaff-Gelände – denkmalgeschützt.
Nächste Woche zieht hier die städtische Pfaff-Entwicklungsgesellschaft ein. Ein erster kleiner Schritt.
Aber die weitere Arbeit wurde erschwert. Durch Kriegsbomben, die hier vermutet wurden.
Denn die Firma Pfaff war im Zweiten Weltkrieg auch Ziel von Luftangriffen.
Stefan Kremer, Geschäftsführer Pfaff-Entwicklungsgesellschaft
„Bei den Untersuchungen wurde festgestellt: Dieses Gelände ist nicht untersuchbar mit den herkömmlichen Methoden. Wir mussten eine Volumenräumung durchführen, das heißt, wir mussten sämtliche Massen ausheben, die wurden gesiebt und gesichtet von Kampfmittelexperten und die wurden dann freigegeben als kampfmittelfrei.“
Die stark belastete Erde musste auf Deponien entsorgt werden.
Und auch das Grundwasser ist schwer belastet durch industrielle Schadstoffe.
Nick Nissen, Ingenieur für Ordnungs- u. Erschließungsmaßnahmen
„Und jetzt ist die Problematik, dass wir nicht einfach das Grundwasser rauspumpen, reinigen und lassen es wieder reinfließen, sondern wir haben das Problem, dass die Schadstoffe im Boden beim Abpumpen des Wassers in den Boden übergehen, und sobald neues Grundwasser nachfließt, dieses sich dann logischerweise wieder verunreinigt. Und so haben wir immer wieder einen Prozess, dieser Rebound-Effekt, dass das Wasser den Boden beeinflusst und der Boden das Wasser. Und so ist die Grundwasser-Sanierung relativ lange angedacht.“
Tatsächlich könnte es bis zum Jahr 2045 dauern, bis das Grundwasser saniert ist.
Aber Entwarnung für künftige Mieter auf dem Pfaff-Gelände: Ihr Wasser wird von außerhalb in die Häuser geleitet.
Die Kosten für alle Maßnahmen: Ungefähr 80 Millionen Euro.
Finanziert wird das Projekt einerseits von Stadt und Land, andererseits durch den Verkauf der Grundstücke. Aber:
Stefan Kremer, Geschäftsführer Pfaff-Entwicklungsgesellschaft
„Es hat sich letztes Jahr gezeigt, dass die Landesförderung plus die Erlöse die Kosten nicht decken werden, sodass die Stadt Ende letzten Jahres einen erneuten Antrag auf Städtebauförderung beim Land gestellt hat.“
Die Verhandlungen dazu laufen. Stefan Kremer sieht positive Signale für erneute Förderung durchs Land. Bis 2027 soll das neue Pfaff-Gelände planmäßig fertig sein.