Weinbauverband Pfalz trifft sich in Neustadt

Für die Weinbranche sind es momentan mit die wichtigsten Tage: In Neustadt an der Weinstraße finden die Pfälzischen Weinbautage statt. Zum 77. Mal besprechen Winzer die Zukunft des Weinbaus in der Pfalz. Auf der Jahreshauptversammlung sind sich die meisten einig: Die Herausforderungen sind groß.

Der Saalbau in Neustadt an der Weinstraße ist prall gefüllt: Rund 1.000 Menschen aus der Weinbaubranche versammeln sich auf der Jahreshauptversammlung des Weinbauverbandes Pfalz – die meisten Winzer sind sich einig: Ihre Zukunft ist bedroht:
Reinhold Hörner – Präsident Weinbauverband Pfalz
„Zum Beispiel werden wir – sage ich jetzt voraus – binnen acht bis zehn Jahre noch die halben Winzer sein. Also es geht ein Strukturwandel ins Land aber die Pfalz wird es immer geben.“  
Der Absatz an Wein ist im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent gesunken. Der Weinbauverband Pfalz sieht jetzt vor allem deutschen Wein in Gefahr, denn: Die Konkurrenz aus dem Ausland ist im Supermarkt- und Discounter-Regal meist günstiger, als der regionale Wein:
Reinhold Hörner – Präsident Weinbauverband Pfalz
„Wir leben in einem Hochpreisland. Wir müssen hochpreisig produzieren und unsere Leute, die Bevölkerung kauft gerne billig. Und viel billiger können die Franzosen, können die Spanier hauptsächlich und die Italiener. Das ist ein riesen Problem.“ (16 Sek.)
Durchschnittlich sind von zehn verkauften Flaschen Wein nur vier aus Deutschland. Die rheinland-pfälzische Ministerin für Weinbau Daniela Schmitt möchte das ändern, indem die Regionalität von Wein gestärkt wird.
Daniela Schmitt – Ministerin für Weinbau Rheinland-Pfalz
„Wir beobachten in der Tat einen zurückhaltenden Konsum. Wir beobachten aber natürlich auch eine harte Konkurrenz auf den internationalen Märkten. Und deswegen ist es mir immer wieder wichtig gemeinsam mit der Branche auch zu schauen, wie können wir den Wein in das sogenannte Schaufenster stellen. Wir werben für den Wein als Kulturgut, Wein als Genussmittel.“ (23 Sek.) 
Ein Genussmittel, das nach den Winzern hier auf dem pfälzischen Weinbautagen am liebsten aus der Pfalz kommen sollte. Noch bis heute Abend diskutieren sie, wie der Weinbau in der Pfalz in Zukunft konkurrenzfähig bleibt.