„Webklicker – wir klicken clever!“

Neue Medien wie das Internet gehören für Kinder inzwischen von klein auf wie selbstverständlich mit dazu. Umso wichtiger, sie schon möglichst frühzeitig darüber aufzuklären, dass im World Wide Web auch viele Gefahren lauern. Genau hier knüpft das Projekt „Webklicker – Wir klicken clever“ an, bei dem zehn- bis zwölfjährige Schüler einen selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet lernen sollen.

Unterricht mal anders in der Klasse 6a am Engelsburg-Gymnasium in Kassel. Das Tablet: Heute ausdrücklich erwünscht. Gemeinsam mit einem Medienpädagogen schauen sich die Schüler gerade an, was man auf YouTube so alles machen kann. Dabei lernen sie, dass ihre Fotos und Filme im Netz alles andere als sicher sind, dass es nicht jeder im Internet gut mit ihnen meint – und dass nicht alles, was geht, auch erlaubt ist. Das sorgt bei den Kids für so manch einen Aha-Effekt.
Amelie, 11 Jahre
„Dass, wenn man ein Bild einfach so aus dem Internet runterlädt, dass das auch illegal sein kann.“
Johannes, 11 Jahre
„Wenn ich zum Beispiel Nachrichten bekomme und ein Anhang dran ist von irgendjemandem, den nicht kenne, dass ich mir damit ein Virus holen kann.“
Laura, 11 Jahre
„Dann haben wir uns auch noch übers Darknet unterhalten. Und haben so besprochen, was da auch so verkauft wird und so.“
Ben, 12 Jahre
„Wir haben viel gelernt über alles, also über Cybermobbing, wie wir dann zum Beispiel… also, über WhatsApp und über andere Apps wie Google. Also insgesamt hat’s mir sehr gut gefallen.“
Ein sicherer, fairer und verantwortungsbewusster Umgang mit dem Internet: Das ist das erklärte Ziel des „webklicker“-Projekts. Denn obwohl TikTok, Snapchat oder Instagram für viele Kinder heute so selbstverständlich zum Alltag gehören wie Hausaufgaben oder Zähneputzen, mangelt es oft an Hintergrundwissen.
Daniel Hildebrandt, Medienpädagoge von medienblau
„Die sind im Internet unterwegs, die können damit umgehen. Aber so wirklich sich mal mit Datenschutz auseinanderzusetzen, mit der eigenen Privatsphäre, das ist ein Thema, da lernen die Jugendlichen noch ganz viel dazu. Auch der Umgang zum Beispiel mit Bildern, mit den eigenen Bildrechten und der eigenen Privatsphäre. Das ist für sie oftmals etwas Neues.“
Ins Leben gerufen wurde das Projekt „webklicker“ von der Hessischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und Neue Medien. Und das bereits vor 15 Jahren. Genau 500 Mal haben Schüler in ganz Hessen seitdem gelernt, wie man clever klickt – ganze Generationen von Schülern also, die dank der Arbeit der Medienaufsichtsbehörde inzwischen ein Stück weit sicherer durchs Netz surfen.
Joachim Becker, Direktor Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR)
„Die Kids können technisch mit den neuen Medien sofort umgehen. Die sind Autodidakten. Also technische Bedienkompetenz denen noch beizubringen, ist eigentlich nicht notwendig. Aber im Grunde genommen die Herausforderungen, die das Netz mitbringt, die Inhalte, mit denen sie konfrontiert werden auch im Netz, das ist das Entscheidende. Und das ist nicht angeboren, das muss man lernen.“
Zum Abschluss des zweitägigen Workshops dürfen die Kids ihren Mitschülern in der Aula präsentieren, was sie alles gelernt haben. Und das ist wirklich so einiges.
Matilda, 11 Jahre
„Zum Beispiel, wie man mit Mobbing im Internet, also Cybermobbing umgeht. Und wie man das dann auch gut verhindern kann.“
Justus, 11 Jahre
„Ich dachte halt, ich kann auch von jeder Seite, wenn ich das Bild schön finde, kann ich das einfach benutzen. Doch das darf man nicht wegen dem Urheberrecht.“
Charlotte, 11 Jahre
„Eine WhatsApp, die geht über den Server und den Router durch viele Kabel. Und dann halt nach Amerika zu WhatsApp und wieder zurück.“
Charlotte, 11 Jahre
„Ich fand das ebenfalls mit WhatsApp so interessant. Weil jetzt weiß ich, dass das auch noch jemand anderes sehen kann, wenn ich das verschicke. Und deshalb werde ich jetzt auch vorsichtiger sein mit WhatsApp.“
Seminarziel eindeutig erreicht. Und Grund genug, das Projekt „webklicker“ zum großen Jubiläum noch einmal ordentlich hochleben zu lassen.