„Walk !“ – Gehen wir mal ins Museum

Walk – also „gehen“ – steht für vieles. Zurzeit, besonders für den Gang raus aus den Corona-Beschränkungen. Es bewegt sich was. Viel bewegt haben wir uns in den vergangenen zwei Jahren auch, mehr als sonst. Wandern, Spazierengehen, an der frischen Luft sein, in Pandemiezeiten ein Trend. Und auch die Kunst beschäftigt sich mit dem Gehen. „Walk“ heißt eine große internationale Gruppen-Ausstellung in der Frankfurter Kunsthalle Schirn.

Ein Denkmal für den Fuß! Gehen ist Alltag. Schnell oder langsam. Bewegung ist Fortschritt. Eben ein Schritt voran.
Gehen wird geregelt, erlaubt oder unterbrochen. Durch Ampeln und Zeichen. Wie hier in Brooklyn.
Kunst von Anders Dickens. Das Gehen als Trend!
Matthias Ulrich, Kurator der Ausstellung „WALK!“
„Es war uns wichtig, diesen Faden aufzugreifen und zu zeigen, was für unterschiedliche Bereiche diese Künstlerinnen und Künstler mit dem Gehen verfolgen.“
Der Besucher verfolgt über 40 internationale Künstler, ihren Gang der Ideen. Auf dem Parkett: getrocknete Blumen – Natur im Gebäude.
Ein Spielzeughund bewegt sich durch Mexiko-Stadt. Er spürt Müll auf, aus dem neues Spielzeug entsteht. Auch Yuji Agematsu findet seine Kunst auf der Straße, beim Spazierengehen durch New York. Abfall verpackt in kleinen Schachteln. Jeder Tag ein Päckchen. – Kunst durch Bewegung.
Fiona Hesse, Kuratorin der Ausstellung „WALK!“
„Natürlich, die Bewegung ist spätestens seit der Performance-Art eindeutig Teil der künstlerischen Praxis. Und im Gehen bewegen wir uns immer und selbst wenn wir nicht gehen, ist es oftmals nur ein Innehalten in der Bewegung.“
Wir bewegen uns und werden dabei meist beobachtet. – Gewollt und ganz bewusst beim Tanzen in den Straßen von Los Angeles oder unbewusst durch viele Kameras in unseren Städten. Nicht jeder kann sich ohne Hilfe bewegen. Mona Hatoum will darauf aufmerksam machen. Ein beschwerlicher Gang durch London.
Auch der Stillstand ist Thema der Ausstellung.
Fiona Hesse, Kuratorin der Ausstellung „WALK!“
„Bewegung ist nicht immer etwas Positives. Das zeigt sich auch in unserem Kapitel ‚Nicht-Gehen‘. Denn, nicht allen von uns ist es möglich, unbehelligt zu gehen. In bestimmten Städten, zu bestimmten Tageszeiten. Nicht allen ist das Gehen grundsätzlich auch körperlich gegeben.“
Manchmal geht es einfach nicht weiter, manchmal zeigt einem ein Spaziergang ganz neue Perspektiven auf. Gehen hinterlässt Spuren. Die Ausstellung „Walk!“ sollte nicht schnellen Schrittes durchlaufen werden, denn hier hat jeder Gang auch eine Message!