Unternehmer fordern Ausbau der Eifelbahn

Noch läuft der Wiederaufbau der Eifel-Bahn-Strecke zwischen Trier und Köln. Denn durch die Flutkatastrophe vor zweieinhalb Jahren wurde ein Großteil der Strecke zerstört. Inzwischen ist sie bis auf wenige Abschnitte wieder befahrbar – genau wie vor der Katastrophe meist nur eingleisig. Und genau das ärgert viele Unternehmer vor Ort. Sie sagen: Warum hat man es nicht gleich richtig gemacht, damit die Strecke auch für den Güterverkehr geeignet ist?

Statt über die Schiene läuft der Warentransport in der Eifel also weiterhin über die Straße. Etwa zweihundert LKW belädt der Mineralwasserhersteller Gerolsteiner mit Sitz im gleichnamigen Eifelstädtchen jeden Tag, um seine Produkte in ganz Deutschland auszuliefern. Das erzeugt Emissionen, die man hier gerne einsparen würde. Denn das Unternehmen hat sich einer strengen Nachhaltigkeitsstrategie verschrieben.
Roel Annega, Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG
„Und da ist eine zweigleisige Eifelstrecke sehr wichtig, weil wir da natürlich sehr viel auch Volumen in der Zukunft umlegen könnten von LKW auf die Bahn, was aus Nachhaltigkeitsgründen sehr gut wäre. Und für uns als Arbeitgeber in dieser Region, ist das sehr wichtig, um Mitarbeiter zu bewerben.“
Den Güterverkehr auf die Schiene bringen und für die Mitarbeiter besser erreichbar sein – das sind die Hauptmotive für die meisten der über zwanzig Unternehmen, die heute gemeinsam ihre Forderungen an die Politik formulieren. Sie wollen einen durchgängig zweigleisigen Ausbau der 160 Kilometer langen Strecke zwischen dem rheinland-pfälzischen Trier-Ehrang und Hürth in Nordrhein-Westfalen. Aktuell sind viele Abschnitte nur eingleisig befahrbar und bieten nicht genügend Kapazität für den Güterverkehr.
Der Ausbau ließe sich aus Sicht der Unternehmer relativ einfach umsetzen, denn bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Strecke zweigleisig befahren. Breit genug dürfte das Gleisbett an den meisten Stellen also sein. Von einem entsprechenden Ausbau profitieren würde nicht nur die Wirtschaft.
Volker Klassen, Trierer Hafengesellschaft mbH
„Wenn man schneller und eben nicht unbedingt mit dem Auto, sondern mit der Bahn dann unterwegs sein kann, und 30 Minuten bis 45 Minuten schneller nach Köln ist oder aus Köln hier in der Eifel oder auch an der Mosel, dann macht das auch aus Sicht des Tourismus und dem Thema Arbeitskräfte absolut Sinn an der Stelle.“
Ab Sommer will die Bahn die Eifelstrecke Stück für Stück elektrifizieren. Ein erster Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Für den zweigleisigen Ausbau, da sind sich Industrie, Logistik und Tourismus einig, werden sie hier weiterkämpfen.