Unbekannte Fotografien von Frida Kahlo in Rüsselsheim

Dass Frida Kahlo eine große Künstlerin war, ist bekannt. Die Mexikanerin zählt zu den herausragenden und bekanntesten Malerinnen des 20. Jahrhunderts.  Wenig bekannt ist ihr großer fotografischer Nachlass, der erst 50 Jahre nach dem Tod der Malerin entdeckt wurde.  In den Rüsselsheimer Opelvillen werden jetzt bis zum 4. Februar über 200 Fotografien aus dem Nachlass von Frida Kahlo ausgestellt.

Frida Kahlo 1944 mit ihrem Hund vor ihrem Haus in Mexiko-City – 1938 vor einem Flugzeug –   Kinderfotos von Frida und ihrer Schwester – 1951: eine selbstbewusste Malerin.
Beate Kemfert, Direktorin Opelvillen Rüsselsheim
„Frida Kahlo ist 1954 gestorben, mit ihr sozusagen gab es dann einen großen Nachlass und ihr damaliger Mann Diego Rivera hat beschlossen, alles dem mexikanischen Staat zu geben, mit der Auflage daraus ein Museum zu kreieren. Das ist auch schon ’58 geöffnet worden. Aber der gesamte Nachlass der Dokumente, Fotografien, Kleider, ist in einem Raum verschlossen worden. Das Testament hieß, erst 50 Jahre später es zu öffnen, das ist 2004 passiert und dann sah man neben vielen anderen Dingen, 6.000 Fotografien.“
Ganz intime Fotografien, –   und Fotos, die zeigen, welche Menschen Frida Kahlo beeinflusst haben. Zum Beispiel ihr Vater Guillermo, eigentlich Wilhelm Kahlo. Ein deutscher Auswanderer aus Pforzheim. Er arbeitet in Mexiko als Fotograf. Gerne lichtet er sich selbst ab. Selbstportraits werden später auch das Markenzeichen seiner weltberühmtens malenden Tochter.
Perla Labarthe, Direktorin Frida Kahlo Museum Mexiko City
„In dieser Ausstellung lernen wir mehr über Fridas Leben. Und ich denke, es ist sehr interessant, mehr über sie zu erfahren. Weil Frida uns ihre Geschichte durch ihre Kunst erzählt. Also mehr über ihr Leben zu erfahren, heißt, mehr über ihre Arbeit zu erfahren. In der Ausstellung gibt es Portraits von Menschen zu sehen, die wichtig für sie waren, die sie beeinflusst haben.“
Am bewegendsten sind die Fotos der gesundheitlich angeschlagenen Frida Kahlo, die nach einem Busunglück immer wieder ans Bett gefesselt ist, ein Stahlkorsett tragen muss und der ein Fuß amputiert wird. Eine Frau, die den Schmerz erträgt, die auch im Krankenbett weiter malt, die trotz allem optimistisch wirkt.
Einige Bilder sind von Frida Kahlo selbst beschriftet. „Frida frisch operiert 1946, mit Schmerzen, die sich niemand vorstellen kann“.  Ganz eindringliche Fotografien.
Bis zum 4. Februar bleiben sie in den Rüsselsheimer Opelvillen.