Übung der Wasserschutzpolizei

Wenn die Polizei mit 200 PS an einem vorbeizieht, dann muss das nicht unbedingt auf der Autobahn passieren. Auch zu Wasser sind die Ordnungshüter hochmotorisiert unterwegs. Am Steuer dieser Schnellboote stehen die Beamten der maritimen Einsatzgruppe. Wir waren heute bei einer Übung auf dem Rhein bei Koblenz mit dabei.

Die Aufgabe der Polizisten: Dieses Binnenschiff beschützen und potentielle Störer abwehren. Das feindliche Boot versucht eine Lücke zu finden, muss aber schließlich abdrehen.
Bei einem anderen Manöver bilden die Polizeiboote einen so genannten „Fächer“ – ebenfalls mit dem Ziel, bestimmte Bereiche im Wasser abzusperren.
Steffen Becki, Wasserschutzpolizei Germersheim
„Wir hatten auch tatsächlich auf der Mosel schon einmal den Sachverhalt, dass EU-Agrarminister an Bord waren und da muss diese Einheit verhindern, dass potentielle Demonstranten an Bord gehen oder sich dem Fahrzeug zu sehr nähern.“
„Anlegen bei hoher Geschwindigkeit“ heißt es bei dieser Übung. Vier solcher Schnellboote besitzt die rheinland-pfälzische Wasserschutzpolizei. Sehr wendig und bis zu 70 Stundenkilometer schnell.
Steffen Becki, Wasserschutzpolizei Germersheim
„Schwierig daran ist, dass wir das Boot in einer Weise bewegen, wie es der normale Bürger eigentlich nicht macht. Privat fährt man relativ selten mit zehn, elf Booten in diesen Wellenbildern zusammen. Das Schwierige daran ist, das Boot auf Kurs zu halten, weil das kann man nicht mit einem Auto vergleichen. Vielleicht mit einem Auto auf Glatteis, da macht das Auto auch nicht immer das, was man will, und so ist es mit dem Boot auch.“
Die Einheiten aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg kommen vor allem bei Großveranstaltungen und Protestaktionen zum Einsatz. Seit knapp sechs Jahren besteht die länderübergreifende „maritime Einsatzgruppe“. Länderübergreifend, weil Flüsse keine Landesgrenzen kennen.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Die größte Bundeswasserstraße ist der Rhein. Mit all den Schönheiten und Risiken, sowie Befahrung mit unterschiedlichen Schiffen und Möglichkeiten, dass Dinge passieren, die es zu unterbinden gilt, und genau dafür ist die Polizei technisch, personell sehr, sehr gut vorbereitet. Aber ich habe vor allen Dinge erlebt, eine hohe Einsatzbereitschaft und eine großartige Präzision.“
Rund 40 Kräfte aus den drei Bundesländern sind an den Übungen beteiligt, die noch bis Freitag andauern. Damit sie auch im Ernstfall immer gemeinsam den richtigen Kurs steuern.