U-17-Weltmeister landen in Frankfurt

Was für ein Herzschlag-Finale beim U17-WM-Finale in Indonesien! Nach dem Sieg der Europameisterschaft im Juni hat das deutsche U17-Team noch einen drauf gelegt. In einem Finale, das an Spannung nicht zu überbieten war, haben die Jungs gegen Frankreich ihr Herz auf dem Platz gelassen und sich in Unterzahl zum WM-Titel gekämpft. Und so wurden die frischgebackenen Weltmeister heute auch dementsprechend feierlich auf dem DFB-Campus in Frankfurt empfangen.

Sie  haben Geschichte geschrieben! Denn noch nie zuvor hat ein deutsches U17-Team den Weltmeister-Titel gewonnen! Und  noch nie zuvor überhaupt hat ein amtierender U17-Europameister zusätzlich noch die Weltmeisterschaft gewonnen!
Max Moerstedt, Stürmer
„Ja, das ist natürlich unglaublich geil, Europameister und jetzt auch noch Weltmeister zu werden. Unglaublich geiles Gefühl. Ich glaube, wir sind alle ein bisschen kaputt, ein bisschen tot vom Feiern. Ja, aber ist naürlich unglaublich und ich glaube wir können das auch gar nicht realisieren jetzt schon.“
Eric Emanuel da Silva Moreira, Abwehrspieler
„Egal, wer spielt, wie viel man spielt, und egal, wer auf dem Platz steht – es ist einfach dieser Zusammenhalt, dieser Team-Spirit, den kann man eigentlich gar nicht beschreiben. Ich bin so dankbar, Teil dieses Teams gewesen zu sein und jetzt diese zwei so großen Erfolge gefeiert zu haben.“
Er war maßgeblich am Sieg im WM-Finale beteilgt: Torhüter Konstantin Heide, der erst ab dem Halbfinale im Tor stand und dann im finalen Elfmeterschießen zwei Strafstöße parierte. Eine von vielen Erfolgsgeschichten im Team des überglücklichen U17-Trainers Christian Wück.
Christian Wück, Trainer U17-Nationalmannschaft
„Ich bin so dermaßen stolz auf die Jungs, auf die Mannschaft, auf die Entwicklung, auf das Team um das Team herum. Das war eine außergewöhnliche Zeit, weil wir eine Entwicklung hingelegt haben, die ja mit diesem Weltmeistertitel gegipfelt hat.“
So viel Ausgelassenheit und Freude ist man hier, auf dem DFB-Campus in Frankfurt, gar nicht mehr gewohnt. Während die A-Nationalmannschaft, knapp sechs Monate vor der Heim-EM in einer handfesten Krise steckt, freuen sich die Verantwortlichen beim DFB über den frischen Wind, den die jungen Wilden wieder mit reinbringen.
Bernd Neuendorf, Präsident Deutscher Fußball-Bund
„Vor wenigen Monaten, da hieß es noch: Der deutsche Fußball liegt am Boden! Und was ist mit unserem Nachwuchs los? Und ich glaube das war jetzt mal ein richtiges Ausrufezeichen.“
Das Finale der U17-Nationalmannschaft gegen Frankreich: Ein Duell, das an Spannung nicht zu überbieten war.
Julian Beimel, Sportreporter
„Das war wirklich ein Finale zum Luft anhalten, zum Nägelkauen! Nach der 2:0-Führung des deutschen U17-Teams, kommt Frankreich mit 1 zu 2 ran. In der 69. Minute sieht das DFB-Team dann gelb-rot, gerät also in Unterzahl und kassiert dann, nachdem die Franzosen den Druck immer weiter erhöhen, den 2:2-Ausgleich. Und was dann kommt, ist einfach nur ein aufopferungsvoller Kampf der DFB-Nachwuchskicker, da kam dann eine Grätsche nach der anderen, die haben sich in jeden Schuss des Gegners reingeschmissen und sich dann, nach einer nochmal 10!!!-minütigen Nachspielzeit ins Elfmeterschießen gerettet. Da verschießen die DFB-Jungs sogar den ersten Elfmeter, kommen dann aber zurück, behalten die Nerven und triumphieren vom Punkt. Heißt also, nach einem 6:5 im Elfmeterschießen: Der WM-Titel ist perfekt! Einfach nur eine Wahnsinnsleistung mit ganz viel Herz und Leidenschaft! Und nach dem EM-Titel im Juni die Krönung für ein perfektes Fußballjahr der U17-Nationalelf.“
Raus aus dem DFB-Campus, rein in den Frankfurter Römer. Hier trägt sich das Team ins Goldene Buch der Stadt ein. Und auch er verewigt sich: Paris Brunner, fünfacher Torschütze für die DFB U17-Auswahl und zum Spieler des Turniers gewählt.
Paris Brunner, Stürmer
„Uns hat allgemein der Zusammenhalt als Mannschaft ausgezeichnet, unsere Mentalität. Ja, ohne meine Mannschaft hätte ich das sowieso nicht geschafft, der beste Spieler zu werden. Ich bin stolz auf mich selber und auch auf meine Mannschaft.“
Er ist eigentlich dafür da, um Tore zu verteidigen: Linksverteidiger Almugera Kabar. Was ging ihm durch den Kopf, kurz vor dem Elfmeter, der dann alles entscheiden sollte?
Almugera Kabar, verwandelte den entscheidenden Elfmeter
„Das war ein unbeschreibliches Gefühl. Aber ich wusste ganz genau sofort, dass ich den verwandeln werde fürs Team. Und ich wollte alle stolz machen und ist mir auch gelungen. Ich bin übertrieben stolz.“
Stolz sein können sie alle. Denn 193 Tage für der Heim-Europameisterschaft in Deutschland, haben es die Jungen der A-Nationalmannschaft vorgemacht und den Pokal geholt.