Trauer um Trude Simonsohn

Die Holocaust-Überlebende Trude Simonsohn ist gestorben. Das teilte die Jüdische Gemeinde Frankfurt heute mit. Die 100-jährige war eine der letzten Zeitzeuginnen der NS-Verbrechen und überlebte zwei Konzentrationslager.

Sie berichtete vor Schulklassen, in Vereinen und Institutionen über ihre Erlebnisse im Dritten Reich. „Eine bedeutende Hessin ist von uns gegangen“ – so der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. Simonsohn habe sich um die Erinnerungskultur und den Wiederaufbau von jüdischem Leben in Hessen verdient gemacht.
Meron Mendel, Direktor Bildungsstätte Anne Frank: „Trude Simonsohn ist unersätzlich – so einer starke und zugleich optimistische Frau begegnet man nicht jeden Tag. Die Erinnerung an sie wird mich immer begleiten. (…) Sie hat uns immer sozusagen ein Ziel gesetzt, dass es nicht nur um die Vergangenheit geht. Es geht um die Zukunft. Wenn sie mit Jugendlichen gesprochen hat, hat sie immer gesagt: Ihr habt keine Schuld, aber ihr tragt eine Verantwortung, das so was nicht wieder passiert.“
Trude Simonsohn war Preisträgerin der Wilhelm Leuschner Medaille, der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen und war die erste Ehrenbürgerin Frankfurts.