Toter nach Polizeieinsatz in Frankfurt

In Frankfurt kommt es gestern Abend am Mainufer Sachsenhausen zu einem größeren Polizei-Einsatz. Dabei wird eine Person von den Beamten niedergeschossen. Der Mann stirbt wenig später im Krankenhaus.

Es ist etwa 17:30 Uhr als bei der Polizei mehrere Notrufe eingehen: Ein Mann greife im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen in unmittelbarer Nähe des Mainufers zwei Frauen mit einem Messer an.
Der 40-Jährige mutmaßliche Angreifer besitzt die argentinisch-spanische Staatsangehörigkeit und lebt in Frankfurt in einer betreuten Einrichtung für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung.
Die beiden Frauen soll er nicht gekannt, sondern wahllos angegriffen haben, sagt Oberstaatsanwalt Dominik Mies heute zum aktuellen Stand der Ermittlungen.
Dominik Mies, Staatsanwaltschaft Frankfurt
„Eine Frau wurde dabei erheblich verletzt und als die eingesetzten Polizeikräfte kamen, machten sie von ihren Schusswaffen Gebrauch.“
Drei der vier Polizisten schießen auf den mutmaßlichen Angreifer, verletzten ihn schwer am Oberkörper. Sanitäter versorgen den Mann sofort, doch für ihn kommt jede Hilfe zu spät. Er verstirbt wenig später im Krankenhaus.
Zurück bleiben medizinische Utensilien – Schläuche, Kanülen – und Kleidung. Noch am Abend werden am Mainufer die Spuren gesichert. Heute soll der Mann obduziert werden.
Warum die Polizisten geschossen haben, ob der Mann auch sie angegriffen hat, kommentiert Dominik Mies heute nicht. Nur so viel:
Dominik Mies, Staatsanwaltschaft Frankfurt
„Es ist hier zu dem Tod einer Person gekommen durch eine Schussabgabe der Polizei und dementsprechend wird selbstverständlich ein Ermittlungsverfahren eigeleitet und in diesem Ermittlungsverfahren wird genau geprüft,wie die Schüsse abgegeben worden sind, ob der Angreifer an die Polizisten rangegangen ist und sie mussten sich dementsprechend wehren. Das wird alles im Rahmen der Ermittlungen genauetens geklärt und dabei sind wir ermittlungsoffen in allen Richtungen.“
Auch ein unbeteiligter Mann ist bei dem Polizeieinsatz gestern Abend verletzt worden.
Dominik Mies, Staatsanwaltschaft Frankfurt
„Ein 21-Jähriger wurde zudem vermutlich durch ein Projektil eines sogenannten Querschlägers getroffen. Auch er musste in das Krankenhaus eingeliefert werden. Zunächst schienen diese Verletzungen lebensgefährlich zu sein, das hat sich jedoch nicht bewahrheitet, auch dieser Mann hat überlebt.“
Wird ein Mensch im Rahmen eines Polizeieinsatzes erschossen, übernimmt das jeweilige Landeskriminalamt die Ermittlungen. In diesem Fall das hessische LKA in Wiesbaden.
Die Behörde wird nun klären, was genau passiert ist, ob die Schüsse auf den Mann alternativlos waren, und was den mutmaßlichen Angreifer dazu gebracht hat, auf die beiden Frauen loszugehen.