Terrorübung in der MEWA Arena

Großeinsatz der Polizei am Samstag in Mainz. In der MEWA Arena, der Heimspielstätte von Mainz 05, fallen mehrere Schüsse. Zum Glück ist das nur eine Übung, aber unter ziemlich realen Bedingungen: Blaulicht, Knallmunition und drei Attentäter, die die Einsatzkräfte überwältigen müssen.

Polizistin
„Polizeinotruf. Sie befinden sich in der MEWA Arena? Mehrere Personen leblos am Boden?“
Terroralarm bei der Mainzer Polizei. Jetzt gilt es schnell und präzise zu arbeiten, um die Attentäter zu stellen und die Fans im Stadion in Sicherheit zu bringen. Schutzausrüstung anlegen, Waffen bereithalten und dabei immer auch die eigene Sicherheit im Auge behalten. Innerhalb weniger Minuten sind die Einsatzkräfte bereit zum Zugriff. Sie wissen: Es ist eine Übung und es geht um eine lebensbedrohliche Einsatzlage. Alles andere erfahren sie nach und nach und müssen entsprechend spontan handeln.
Markus Oppenhäuser, Leiter Führungsstab Polizeipräsidium Mainz
„Das Herausfordernde ist hier, dass wir ganz wenige Informationen zu Beginn haben. Die Informationen widersprechen sich teilweise. Und der Polizeiführer in der ersten Phase muss entscheiden: ‚Was tun wir denn jetzt?'“
Um den Tätern schnell das Handwerk zu legen und möglichst viele Menschenleben zu retten, entscheidet sich der Einsatzleiter, das Stadion zu stürmen und die Todesschützen zu umstellen. Bei einem Schusswechsel gehen die Täter zu Boden, die Fans können aus dem Stadion gebracht werden. Einer der Schützen allerdings konnte in die Katakomben fliehen, hier müssen Spezialeinsatzkräfte der Polizei ran.
All das verfolgen zahlreiche Gäste nebenan, darunter viele hochrangige Polizisten aus dem In- und Ausland. In den Pausen analysiert der Übungsleiter gemeinsam mit den zuständigen Abteilungsleitern das Handeln der Einsatzkräfte.
Markus Oppenhäuser, Leiter Führungsstab Polizeipräsidium Mainz
„Wir haben tatsächlich Schiedsrichter im Einsatz, die die einzelnen Übungsteile betreuen und begleiten. Das sind fachliche Schiedsrichter, die dann, ja, mit den Einsatzkräften eine Nachbereitung unmittelbar machen vor Ort, aber wir werden das auch nochmal strukturieren. Was waren denn für uns die wesentlichen Erkenntnisse der Übung? Weil wir wollen durchaus auch immer besser werden.“
Unter den Gästen ist auch der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling. Als oberster Dienstherr der Polizei ist er politisch verantwortlich für die innere Sicherheit im Land und unterstreicht die Wichtigkeit von Trainings wie diesem.
Michael Ebling (SPD), Innenminister Rheinland-Pfalz
„Wir erleben natürlich immer mehr auch äußere Einflüsse auf unser Land und auch auf die Innenpolitik. Und insofern gilt es auch, dem ins Auge zu sehen, dass man sich auf Situationen vorbereiten muss, die terroristischer Natur sein können, die anders motiviert sind, die viel gewalttätiger sind.“
Neben der Polizei sind auch Feuerwehr und Rettungsdienst in die Übung eingebunden, genau wie der Ordnerdienst von Mainz 05. Das Zusammenspiel klappt gut, die Verantwortlichen sind mit dem Ergebnis zufrieden.
Knapp fünf Monate lang hat die Vorbereitung auf diese Übung gedauert. Im kommenden Jahr will die Polizei in ähnlicher Größenordnung erneut für den Ernstfall trainieren, dann in Trier.