Tausende feiern beim Musikfestival Nature One

Heute Morgen haben die letzten Raver das Festivalgelände der „Nature One“ verlassen. Lange Zeit waren die Bedenken groß, das Mega-Festival könnte ebenso im Matsch versinken, wie das Wacken-Open-Air. Dort kamen vergangenes Wochenende 35.000 Fans schlichtweg nicht aufs Gelände. Doch im Hunsrück war die Stimmung am Ende bestens.

Wummernde Bässe, bunte Lichter, ausgefallene Outfits. Abfeiern bis spät in die Nacht und das zu manch altem Klassiker in neuem Techno-Gewand.
Fans singen: „Everybody’s looking for something …“
Über 60.000 Besucher, 350 DJs, die auf 22 Bühnen auflegen. Dimensionen der Superlative auf der ehemaligen Raketenbasis Pydna, doch auch abseits der großen Szene-Stars gibt es hier für jeden etwas zu entdecken.
Raphael, Festivalbesucher aus Ravensburg
„Du gehst auf den Campingplatz – und ich weiß, wenn ich nachher zurückgehe, brauche ich bestimmt eine Stunde, bis ich auf dem Zeltplatz bin. Weil hier so viele Hobby-DJs sind.“
Christoph, Festivalbesucher aus Pirmasens
„Ich denke, die verschiedenen Menschen, die alle irgendwie dieselbe Leidenschaft für die Musik haben – für elektronische Musik, für alle Arten von Genres … Das finde ich echt cool.“
Am ersten Anreisetag müssen aber auch die Techno-Jünger gegen das Regenwetter ankämpfen, obwohl ein Großteil des Festivalgeländes asphaltiert ist. An den verschlammten Zufahrten bilden sich Staus, die Veranstalter behelfen sich mit 1.000 Kilo Schotter und erweitern das Campinggelände nochmal. Als das erste Problem behoben ist, kommt aber schon das nächste: Lange Schlangen beim Einlass, es hakt beim Umtausch der elektronischen Tickets. Dabei schienen die Festivalmacher extra vorbereitet.
Karsten Teine, Gesamtproduktionsleiter I-Motion
„Wir haben das Team nochmal erweitert: Zwei, drei alteingesessene Hasen, die eigentlich nicht kommen wollten oder zum Feiern kommen wollten, die müssen bei der Hauptanreise noch mitarbeiten.“
Das Ticketproblem kann am ersten Festivaltag behoben werden und auch die Sonne lässt sich im Lauf des Wochenendes endlich blicken. Da wird sogar die Schaumkanone ausgepackt. Die meisten Raver sind zufrieden.
Sven, Festivalbesucher aus dem Schwarzwald
„Na ja, im Gegensatz zum Wacken brauchen wir noch keine Schwimmflügel. Also Gummistiefel und ein paar Mülltüten reichen und man ist nicht zum ersten Mal hier. Wenn man es vorher schon wusste, dann kommt man damit klar.“
Lucien, Festivalbesucher aus Hannover
„Na ja, wenn’s regnet, läufst du halt rum und machst das Beste draus, ganz einfach. Geile Leute getroffen, die machen einfach nur gute Laune.“
Louis, Festivalbesucher aus Heidelberg
„Das Wetter ist bescheiden schön, aber das tut ja nichts zur Sache, würde ich sagen. Also ich glaube, die Abreise wird vielleicht ein Krampf – aber das Bier wird’s regeln.“
Hoffentlich hat sich unser Festivalgänger nicht selbst ans Steuer gesetzt. Aber genau für solche Fälle durften die Camper nach den letzten Klängen am Sonntagvormittag noch bis heute Morgen auf dem Gelände ausnüchtern. Nach einem Musikwochenende, bei dem nicht zigtausend Besucher wegen des Wetters draußen bleiben mussten.