Studiotalk über die Fußball-Bundesliga-Vereine in Hessen und Rheinland-Pfalz

Während der Ball in der zweiten Fußballbundesliga erst nächste Woche wieder rollt, geht es im Fußball-Oberhaus diese Woche schon wieder zur Sache.

Markus Appelmann: Darüber sprechen wir jetzt mit Julian Beimel aus der Sportredaktion bei mir im Studio. Hallo Julian!
Julian Beimel, Sportreporter: Hallo!
Appelmann: Wir schauen nicht nur auf die Partien unserer Clubs aus Hessen und Rheinland Pfalz, sondern auch, was sich auf dem Transfermarkt so alles dreht.
Beimel: Richtig. Und wir beginnen mit der Eintracht. In Frankfurt stand ja ein neuer Stürmer ganz oben auf der Einkaufsliste und seit dieser Woche steht fest: Sasa Kalajdzic wechselt aus der englischen Premier League auf Leihbasis bis Saisonende an den Main. Und über seinen neuen Verein, da freut sich nicht nur der 26-Jährige selbst, sondern auch seine jetzt ja Ex -Teamkollegen aus Wolverhampton. Die haben nicht schlecht gestaunt über den neuen Club des Österreichers.
Sasa Kalajdzic, Spieler Eintracht Frankfurt
„Als ich dann schon gesagt habe, dass ich gehen werde, dann habe ich gesagt: ‚Ich gehe nach Frankfurt.‘ Und dann haben alle gleich gesagt: ‚Boah, großer Verein! Geiler Verein!‘ Und das beschreibt es eigentlich gut. Es ist ein Riesen-Verein. Einer der größten in Deutschland. Fantechnisch, von der Fan-Base her, glaube ich, auch mit einer der besten oder größten und ja Stadion, Infrastruktur ist top.“
Appelmann: Die Kaufoption für den Stürmer soll Eintracht zu hoch gewesen sein. 25 Millionen € werden da kolportiert. Deswegen ist man auf der Suche nach einem weiteren Stürmer, der sich längerfristig binden lässt. Aber trotzdem die Leihe von Kalajdzic – so oder so, das ist ein großer Gewinn für die Eintracht, oder?
Beimel: Auf jeden Fall, Markus. Weil, man muss sagen, der bisherige Topscorer Omar Marmoush könnte ja durch seine Teilnahme am Africa Cup bis Mitte Februar fehlen. Und jetzt vor diesem schwierigen Auswärtsspiel, der Wieder-Auftakt für die Eintracht gegen RB Leipzig, konnte man für Trainer Dino Toppmöller diese Lücke füllen. Und genauso wichtig: Die Mannschaft hat jetzt wieder vorne drin einen großen, einen präsenten Zielspieler, einen Stürmer vorne drin.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Es ist ja zwangsläufig so, dass, wenn du am Flügel durchbrichst und dann so einen Spieler wie Sasa jetzt vorne drin haben wirst, dass du dann nochmal die ein oder andere Flanke hoch reinbringst oder vielleicht auch schon mal einen Tick früher flankst aus dem Halbfeld. Und ich glaube, dass das schon so Dinge sind, die uns dann einfach nochmal ein anderes Element geben.“
Beimel: Der Gegner Leipzig aktuell auf Platz vier, die drittstärkste Offensive der ganzen Liga. Da wird auf die Eintracht, bzw. auf die Abwehr der Eintracht so einiges zukommen. Aber auch hier die gute Nachricht: In dieser Woche konnte man den für das Team so wichtigen Abwehrchef Robin Koch fest verpflichten. Und er hat einen Vertrag bis 2027 unterschrieben.
Appelmann: Okay. Gehen wir von Frankfurt nach Mainz. Dort hat man kurz vor der Winterpause aus einem Interimstrainer Jan Siewert einen Cheftrainer Jan Siewert gemacht. Wie wertest du denn die Lage vor dem aktuellen Heimspiel gegen Wolfsburg?
Beimel: Du sagst es also da kam das Geschenk kurz vor Weihnachten für den Trainer, Vertrag bis 2026. Und die Verantwortlichen, die sind einfach sicher, dass er es schaffen wird, das große Ziel des Vereins zu erreichen: den Klassenerhalt. Und auch der Trainer selbst, der gibt sich mutig, der gibt sich optimistisch für das neue Fußballjahr. Und auch wenn sie jetzt bisher noch nicht die großen Griffe auf dem Transfermarkt gemacht haben.
Jan Siewert, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Ich muss ehrlicherweise sagen: So wie wir dastehen, stehen wir gut da. Wenn was Sinn macht, werden wir die Augen und Ohren offen halten und da vielleicht auch was machen. Aber ich glaube, es geht mehr darum zu sagen, dass wir da klar sind und für uns eine gute Truppe zusammen haben, die auch selbst, wenn nichts kommt, diesen Abstiegskampf ganz klar bestreiten kann.“
Beimel: Ja, in seinen ersten sieben Spielen konnte er bisher zwar erst einen Dreier einfahren, aber durch die Winterpause konnte er sich jetzt erstmals mit seiner Mannschaft intensiv vorbereiten. Es ging ins Trainingslager nach Marbella. Und vielleicht zeigt diese intensive Auseinandersetzung und Vorbereitung mit der Mannschaft ja jetzt schon ihre Wirkung am Wochenende gegen Wolfsburg.
Appelmann: Genauso viele Punkte wie Mainz 05, nämlich zehn Punkte, hat auch Darmstadt 98, ist damit Tabellenschlusslicht. Wie ist denn die Stimmung vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund?
Beimel: Die Darmstädter passend zum Wetter aktuell im Tabellenkeller festgefroren, muss man sagen. Aber Trainer Torsten Lieberknecht gibt sich kämpferisch. Er sagt, er wird sich reinhängen, beißen, kratzen, alles tun dafür, dass man die Liga hält. Und mit diesem Kampfgeist, mit diesem Willen, da sieht sich der Trainer auch nicht alleine.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Genauso meine Mannschaft auch, genauso wie Darmstadt 98, genauso wie die Fans von Darmstadt 98, wie die Stadt Darmstadt 98, wie die Region, wie alle, die für Darmstadt 98 fiebern! Weil das wird das Entscheidende: gemeinsam! Wir können es nur gemeinsam schaffen. Gemeinsam hat auch Darmstadt 98 in den letzten Jahren immer viel erreicht.“
Beimel: Viel zu erreichen, das wird für die Darmstädter besonders in dem kommenden Heimspielen eine echt schwere Nummer. Denn nach dem BVB kommt Eintracht Frankfurt, Leverkusen, Stuttgart – also gerade am Bölle jetzt erst mal richtig dicke Bretter zu bohren für die Darmstädter.
Appelmann: Danke schön für deinen Fußballausblick auf dieses Wochenende. Julian Beimel.
Beimel: Gerne.