Studiogespräch über die Fußball-Bundesliga

Wir sprechen mit unserem Sportreporter Thorsten Arnold über die bevorstehenden Spiele der Fußball-Bundesligisten in Hessen und Rheinland-Pfalz.

Eva Dieterle, Moderatorin: Weiter geht es jetzt mit dem Sport. Unter sehr frostigen Bedingungen mussten Sie in dieser Woche trainieren, die Profis der Fußballbundesliga am Wochenende steht der offizielle Start in die Rückrunde an, doch nicht für alle Teams. Das für heute Abend angesetzte Spiel Mainz 05 gegen Union Berlin wurde bereits abgesagt. Unter anderem darüber spreche ich jetzt mit unserem Sportreporter Thorsten Arnold. Thorsten, warum diese Absage?
Thorsten Arnold, Sportreporter: Ja, da geht es weniger um den grünen Rasen, den hätte man auch irgendwie hingekriegt, es gibt ja eine Rasenheizung. Nein, es geht vielmehr um die Umstände drumherum im Stadion. Da sind viele Stehplatzränge noch vereist und auch die Wege zum Stadion hin, da sehen wir es, da führen ja viele übers freie Feld. Da wollte man heute Abend in dieser Winterlandschaft nicht noch Tausende Zuschauer drüber schicken.
Dieterle: Und wann wird dieses Spiel jetzt nachgeholt?
Arnold: Ja, da gibt es in der Tat noch keinen Termin, weil der Kalender ist ziemlich eng. Klar ist nur irgendwann unter der Woche und wenn man mal schaut, frühester Termin bietet sich die Fastnachtswoche an, ausgerechnet in Mainz. Da wird gerade die Polizei dann sagen: “Super Idee!” Also gut, irgendwann werden sie schon einen Termin finden. Nur klar ist: Heute Abend wird es nicht stattfinden.
Dieterle: Bleibt für uns mehr Zeit, über das Spiel schlechthin zu sprechen, über das Spiel, auf das alle Hessinnen und Hessen hinfiebern: das Derby Darmstadt 98 gegen Eintracht Frankfurt.
Arnold: Ja, und da wollen natürlich die Lilien als Außenseiter es dem großen Nachbarn mal so richtig zeigen. Und klar ist, spielerisch allein wird es nicht klappen, da muss es zur Sache gehen. Wer könnte das besser wissen als Torsten Lieberknecht, der Trainer?
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Ein Derby ist immer was Besonderes und ich glaube, dass es auch schon kribbelt bei uns allen, bei mir insbesondere. Auch weil ich meine Mannschaft dementsprechend vorbereiten möchte, da geht’s natürlich auch um Emotionalität. Vorwärts verteidigen und solche Sachen ist schön, aber es muss halt auch mal scheppern.“
Arnold: „Es muss scheppern.“ Also damit ist klar, wohin die Reise geht und da sollten sich vielleicht die Eintrachtspieler so zwei paar Schienbeinschützer vielleicht einpacken in die Sporttasche.
Dieterle: Bleiben wir gleich bei der Eintracht. Wie wird denn Trainer Dino Toppmöller seine Mannschaft auf dieses Nachbarschaftsduell vorbereiten?
Arnold: Na ja, er hat natürlich diese Kampfansage gehört und da hören wir direkt mal rein, wie er drauf reagiert direkt.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Es wird scheppern. Wir sind bereit, es kann ruhig scheppern. Und wir werden die Herausforderung annehmen und wollen dann auch ein gutes Spiel machen, auch unseren Fußball auf den Platz bringen. Wir sind gut vorbereitet, wir sind gut drauf und fahren natürlich dahin, um das Spiel zu gewinnen.
Arnold: Ja, wir müssen natürlich auch über die Fanrivalität sprechen. Darmstadt und Frankfurt – nicht die allerbesten Freunde. Deswegen hat die Polizei das Ganze zum Risikospiel ausgedeutet. Und da wird natürlich strikt auf Fantrennung geachtet, mehr als sonst. Der Pufferbereich ist größer im Stadion und wir hoffen mal, dass es bei aller Rivalität dann doch alles im Rahmen bleibt.
Dieterle: Und wir werfen jetzt noch rasch einen Blick in Liga zwei, denn da gerät der erste FC Kaiserslautern so langsam ja in Bedrängnis.
Arnold: Ja, mittlerweile acht Ligaspiele ohne Sieg. Jetzt stehen sie einen Platz direkt vor der Abstiegszone. Und jetzt geht es ausgerechnet morgen zum FC St. Pauli, Tabellenzweiter, und Dimitrios Grammozis, der Trainer, der schätzt den Gegner so ein:
Dimitrios Grammozis, Trainer 1.FC Kaiserslautern
„Eine sehr stabile, spielstarke Mannschaft, die versucht, wirklich ihr Ding durchzuziehen. Sie sind eine sehr auf Ballbesitz spielende Mannschaft, die gerne auch lange Ballstafetten hat, aber trotzdem auch eine gewisse Zielstrebigkeit an den Tag legt. Aber ich will einfach dass die Mannschaft mutig spielt. Ich will, dass die Mannschaft dahin fährt und sagt: wir sind der FCK und wir können auch was, wir haben gute Jungs. Und so bereiten wir die Spieler auch vor.“
Arnold: 2.800 Rote Teufel werden ihre Mannschaft da nach Hamburg begleiten, damit ist dann der Gästeblock auch voll im St.-Pauli-Stadion und wir drücken auf jeden Fall die Daumen.
Dieterle: Wir sind gespannt, wie sich die roten Teufel im hohen Norden schlagen. Thorsten, vielen Dank für deinen Ausblick aufs Bundesliga-Wochenende.
Arnold: Gerne.