Streik im rheinland-pfälzischen Nahverkehr

Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen hat die Gewerkschaft ver.di heute und morgen in Rheinland-Pfalz zum Streik im öffentlichen Personennahverkehr aufgerufen. Ver.di will für die Beschäftigten monatlich 500 Euro mehr Gehalt und eine Einmalzahlung von 3.000 Euro. Die Arbeitgeber weisen die Forderungen als überzogen und nicht finanzierbar zurück. Weil auch die privaten Betriebe streiken, fuhren heute im Land kaum Busse – einige aber doch.

Abfahrt trotz Streiks. In Mainz fahren heute deutlich weniger Busse und Bahnen als sonst. Längst nicht jeder erreicht heute sein Ziel. Und längst nicht jeder wusste, dass heute gestreikt wird.
„Ich wusste das, aber ich hätte jetzt gedacht, dass trotzdem noch Busse kommen. War leider in dem Fall jetzt nicht so.“
„Es ging grad noch. Also einen Sitzplatz hat man noch bekommen.“
 „Ich bin von der Mosel angereist, weil ich einen Termin hatte in der Stadt und wurde ein wenig überrascht. Hab extra außerhalb geparkt.“
Viele Verkehrsgesellschaften bieten heute und morgen einen Notfallfahrplan an. In Mainz bleiben über 80 Prozent aller Fahrzeuge stehen. Die wenigen Busse, die fahren, sind entsprechend gut gefüllt. Trotzdem habe es keine Beschwerden gegeben, sagt der Verkehrsbetreiber.
Jochen Erlhof, Geschäftsführer Mainzer Verkehrsgesellschaft: „Wir hatten so ein bisschen Befürchtungen, wir werden überrannt mit so wenigen Fahrzeugen. Nein, es sind tatsächlich viele ausgewichen und die, die mit uns fahren, die freuen sich, dass etwas fährt.“
Am Hauptstreiktag morgen wollen die Gewerkschaft und die Organisation Fridays for Future gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen im Nahverkehr und klimafreundliche Mobilität demonstrieren. Zur Demo anreisen müssen die meisten Teilnehmer aber wohl mit einem anderen Verkehrsmittel als Bus oder Straßenbahn.