Sporttalk über die Fußball-Bundesliga

Nicht nur das Wetter wird sensationell, sondern auch die Spiele unserer heimischen Bundesligaklubs versprechen so einiges.

Eva Dieterle, Moderatorin:
Und darüber spreche ich jetzt mit meinem Kollegen Thorsten Arnold aus unserer Sportredaktion. Thorsten, ein Spiel, das steht ganz besonders im Blickpunkt.
Thorsten Arnold, Sportreporter:
Na klar, das Kellerduell Mainz 05 gegen Darmstadt 98, also der drittletzte gegen den letzten der Tabelle. Da sagen beide Seiten: “Ja, wenn wir gegen die nicht gewinnen, gegen wen denn dann?”. Da wird es wirklich um jeden Zentimeter, um jeden Grashalm gehen. Und der Mainzer Trainer Bo Henriksen, der drückt’s schon richtig martialisch aus.
Bo Henriksen, Trainer 1. FSV Mainz 05
„Das wird eine Schlacht! Wir werden gegen einen Gegner spielen, der ebenfalls um sein Leben kämpft. Also werden wir angreifen, angreifen und nochmals angreifen, da ist klar. Und es wird ein fantastisches Spiel werden, so wie ein Finale. Wie ich es schon so oft ausgerufen habe, und das ist wieder eins davon.“
Arnold:
Ja, er spricht wieder von Finale. Hoffentlich nutzt sich der Begriff bis Ende der Saison nicht mal ab, wenn es dann wirklich ans Eingemachte geht. Aber die Mainzer haben keine gesperrten Spieler, da kann der Trainer bei der Aufstellung ziemlich aus dem Vollen schöpfen.
Dieterle:
Schauen wir auf die Darmstädter. Die haben ja sechs Punkte Rückstand auf die Mainzer inzwischen. Sollten sie das Spiel verlieren, sind das Ganze schon neun Punkte. Was heißt das dann für die Lilien? Abschied aus Liga eins?
Arnold:
Das ist wirklich dann zu befürchten. Sie haben zwar nochmal ein ähnliches Kellerduell beim 1. FC Köln, aber wahrscheinlich geht es dann für sie nur noch um den vorletzten Platz. Aber der drittletzte ist ja entscheidend für die Relegationsspiele, dann die Klasse zu halten. Und deswegen merkt man auch Torsten Lieberknecht an, wie wichtig dieses Spiel morgen ist.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Ich finde, es ist eine Wahnsinns-Partie, dass wie die mit 14 Punkten noch spielen dürfen. Erstmal in die Relegation zu kommen, das ist und bleibt unsere Meisterschaft. Und deswegen haben wir eher das Gefühl, dass wir am wenigsten von all diesen Mannschaften tatsächlich zu verlieren haben. Ich habe eher das Gefühl, dass wir massiv gewinnen können.“
Arnold:
Ja, und stell dir vor, die Darmstädter gewinnen, dann rechne mal in die andere Richtung, dann sind es nur noch drei Punkte Rückstand auf die Mainzer. Dann wäre wirklich noch alles drin fürs Saisonfinale. Und dann haben wir wirklich einen Endspurt mit ganz viel Herzklopfen.
Dieterle:
Torsten Lieberknecht ist und bleibt ein Optimist. Schauen wir jetzt auf die Frankfurter Eintracht. Die ist heute Abend schon dran. Um 20:30 Uhr gegen Werder Bremen.
Arnold:
Ja, und auch die Eintracht, die will zusehen, dass sie keinen Boden verliert, in der Tabelle, steht ja noch auf den Europapokal-Plätzen. Ja, und Werder Bremen, das ist so ein Gegner, den muss man heute eigentlich unbedingt schlagen. Denn die Eintracht, die hat ein ziemliches Hammer-Programm in der nächsten Zeit. Bayern, Stuttgart, Leverkusen nicht zu vergessen. Und deswegen sagt Dino Toppmöller: “Heute, gilt’s”.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Es wird ein spannendes Spiel. Ich denke, dass es ein Offensiv-Spektakel werden kann. Am Ende will glaube ich jeder von uns, der hier ist und auch im Stadion ist und mit Eintracht Frankfurt sympathisiert, dass Eintracht Frankfurt nächstes Jahr international spielt. Und da sollten wir alle an einem Strang ziehen.“
Arnold:
Ja, da spielt er so ein bisschen auf die Atmosphäre an, die heute Abend im Stadion herrschen könnte. Denn aufgrund zurückliegender Fan-Randale greifen ab heute Abend Stadionverbote für große Teile der Eintracht-Fanszene. Da bin ich mal gespannt, wie groß die Lücken da sind, wie die Stimmung ist. Das könnte in der Tat den Ausschlag geben.
Dieterle:
Wir schauen jetzt nach Kaiserslautern, da war ja die Stimmung in dieser Woche phänomenal. Der FCK hat es tatsächlich geschafft, er steht im DFB, Pokalfinale und wir schauen jetzt auch noch mal auf die Jubelszenen, weil sie so schön sind. Ja, und jetzt folgt in der zweiten Liga schon das nächste Highlight. Morgen auswärts beim Hamburger SV. Wie müde sind die Lauterer denn vom Pokalspiel?
Arnold:
Also die Frage, die leite ich direkt mal an den Trainer Friedhelm Funkel weiter. Der steht nämlich auf dem Standpunkt: “Was Müdigkeit? Wieso? Warum?”
Friedhelm Funkel, Trainer 1.FC Kaiserslautern
„Das sind Vollprofis, die mal eine englische Woche spielen können. Mehr haben wir ja gar nicht. Es war natürlich ein anstrengendes Spiel, überhaupt keine Frage. Aber wir haben‘s erfolgreich gestaltet. Dann rückt die Müdigkeit, die vielleicht gestern noch so ein bisschen da war, aber auch total in den Hintergrund.“
Arnold:
Ja, aber er wirkt noch ein bisschen müde, finde ich. Gut, Ragnar Ache, der Stürmer, ist auch wieder dabei. 6000 rote Teufel reisen mit in den hohen Norden. Das wird auch ein richtiges Spektakel.
Dieterle:
Ein tolles Fußballwochenende erwartet uns. Wir freuen uns darauf. Thorsten, vielen Dank für den Ausblick.
Arnold:
Gerne.