Sporttalk mit Thorsten Arnold

Der Blick unseres Sportreporters auf das Bundesliga-Wochenende.

Markus Appelmann, Moderator:
Um Fußball – nicht auf den Dächern der Stadt, sondern unten auf dem grünen Rasen – geht es jetzt bei uns. Der 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Und Thorsten Arnold ist zur Unterstützung im Studio. Thorsten, lass uns direkt zurückspringen zum Kellerduell vergangenes Wochenende, Mainz gegen Darmstadt. Die Mainzer haben klar gewonnen. Reicht es jetzt für den direkten Klassenerhalt?
Thorsten Arnold Sportreporter:
Ja, das sind nur noch drei Punkte bis zu diesem Platz 15 und sechs Spiele haben sie noch, um es zu schaffen. Das würden Sie tatsächlich feiern wie ein Titelgewinn dann. Und vielleicht werden es auch acht Spiele, also die zwei Relegationsspiele noch dazugerechnet. Aber ganz egal, ob sechs oder acht Spiele, dem Trainer ist es Wurst.
Bo Henriksen, Trainer 1.FSV Mainz 05
„Ich bin überzeugt davon, dass wir irgendwie drin bleiben werden. Das ist das einzige, was wirklich zählt für uns. Wie wir das anstellen und ob wir noch 8 Spiele machen müssen – for me it’s egal, das nächste Spiel ist das wichtigste. Wir wissen, dass es sehr schwierige sechs oder acht Spiele werden. Aber wir bleiben bei uns selbst und das ist für uns das wichtigste.“
Arnold:
“For me it’s egal”, hat er gesagt. Also da ist er schon mehr und mehr angekommen in Mainz. Beantwortet jetzt Fragen auch schon auf Deutsch in der Pressekonferenz. Aber das Wichtigste war ja, dass er bei seinen Spielern gut ankommt. Und das scheint tatsächlich der Fall, was so Einstellung betrifft auf dem Platz und das Verhalten, da geht es richtig vorwärts bei den Mainzern. Gucken wir mal, was gegen Hoffenheim morgen rausspringt.
Appelmann:
Leider nichts rausgesprungen ist für die Darmstädter. Ich habe es eingangs erwähnt: neun Punkte zum Relegationsplatz. Müssen die Darmstädter, die Lilien jetzt schon planen für Liga zwei?
Arnold:
Ja, sie planen schon länger. Alles andere wäre auch unprofessionell, auch wenn sie noch besser stehen würden. Aber jetzt kommt am Sonntag der SC Freiburg. Da kann es wieder einen auf den Deckel geben. Und Trainer Thorsten Lieberknecht, der ordnet es richtig ein.
Torsten Lieberknecht, Trainer SV Darmstadt 98
„Das große Wunder, was wir gebraucht hätten, das ist noch größer geworden. Deswegen ist es jetzt erst mal trotzdem wichtig, wie gehen wir Freiburg an, wie gehen wir das Spiel an. Mit diesem kleinen Hoffnungsschimmer, den man noch hat, weil wir noch nicht abgestiegen sind. Aber wir brauchen da schon eine top Leistung in jedem Spiel jetzt.“
Arnold:
Keine Leistung abliefern können Braydon, Manu und Tim Skarke, die haben sich nämlich in der Trainingswoche jetzt verletzt. Also da kommt jetzt auch noch Pech dazu.
Appelmann:
Okay. Keine Angst, vom Abstieg haben muss Eintracht Frankfurt. Und trotzdem hat man da Sorge, weil der Ball einfach nicht mehr ins Tor will. Verspielen die Hessen da gerade die Teilnahme am Europapokal in der nächsten Saison?
Arnold:
Na ja, das wird sich in den nächsten vier Wochen zeigen. Da geht es nämlich unter anderem gegen die Top drei in der Tabelle, angefangen morgen Abend beim VfB Stuttgart. Die spielen ja wirklich eine klasse Saison. Und selbst der Eintracht Trainer Dino Toppmöller, der schwärmt richtig vom Gegner.
Dino Toppmöller, Trainer Eintracht Frankfurt
„Sie haben vorne mit den beiden Stürmern 39 Tore schon erzielt und wir wissen, dass sie immer gefährlich sind. Haben auf den Außenpositionen gute Spieler, gutes zentrales Mittelfeld. Das ist eine sehr kompakte, gute Mannschaft. Aber auch wir haben sehr viel Qualität und wir haben auch im Hinspiel gezeigt, dass wir den VfB vor Probleme stellen können und das gilt es dann am Samstag auch wieder zu beweisen.“
Arnold:
Eine schöne Kulisse wartet in Stuttgart auf die Frankfurter. Das Stadion dort war ja die ganze Zeit Großbaustelle, jetzt sind die Tribünen fertig und 60.000 dürfen drauf. Also mehr noch als in Frankfurt im Stadion. Da freuen sich doch alle drauf.
Appelmann:
Und wir werfen schnell noch einen Blick in Liga zwei, denn für den SV Wehen Wiesbaden steht an diesem Wochenende so ein richtiges Saisonhighlight an.
Arnold:
Ja, ist immer schön, wenn die großen Traditionsvereine vorbeischauen. Fortuna Düsseldorf kommt morgen vorbei. Die bringen viele Fans mit. Aber die wollen natürlich auch die Wehener weiter unten reindrücken in der Tabelle. Die sind in Abstiegsgefahr, vor allem nach der Niederlage in Rostock zuletzt. Aber der Trainer, der gibt sich kämpferisch.
Markus Kauczinski, Trainer SV Wehen Wiesbaden
„Wichtig ist, dass man sich rüstet, wenn es stürmt und wenn ein Orkan über einem ist, dass man trotzdem den Kopf oben hat, dass man dem Stand hält, dass man zusammen rückt. Und die Mannschaft hat gezeigt – gerade in der Unterzahl-Situation in Rostock – dass sie gewillt ist, zu kämpfen und das Herz am richtigen Fleck hat.“
Arnold:
Und Herz am richtigen Fleck, das ist genau das Thema auch für den ersten FC Kaiserslautern. Für den geht es gleich los. Um halb sieben ist Anpfiff bei Greuther Fürth. Da geht es auch um wichtige Punkte gegen den Abstieg.
Appelmann:
Ein vollgepackte BundesligaWochenende. Danke für deinen Ausblick, Thorsten Arnold.
Arnold:
Gerne.