Sport und Show – Ultimate Tennis in Frankfurt

Von der Schneepflug-Meisterschaft kommen wir zu einer traditionelleren Sportart, nämlich zum Tennis. Ganz gewöhnlich kam der Sport am Wochenende in Frankfurt allerdings nicht daher. Denn im Tennis wirbt man, wie in vielen Sportarten, um junge Zuschauer und setzt deshalb voll auf Entertainment. Ultimate Tennis Showdown, so heißt ein neues Format mit eigenen Regeln und großem Getöse. Die Stars der Tenniswelt kamen ebenso in die Ballsporthalle wie die Zuschauer.

Spiel, Satz und Sieg?! Das war einmal. Beim Ultimate Tennis Showdown, kurz UTS, gelten eigene Gesetze – auf und neben dem Platz. Statt der üblichen Ruhe auf den Rängen heizt ein DJ der Menge während der Matches ein. Selbst der ein oder andere Spieler lässt sich von der Stimmung in der Ballsporthalle anstecken. Ein neues Tennis-Erlebnis, das ankommt.
Nikolai Kramer
„Für mich ist es das erste Mal jetzt auch so Profis wirklich in echt zu sehen und ich bin auch generell jetzt tennisbegeistert. Und es ist auch was ganz anderes.“
Laura Rösner
„Dass immer zwischendurch Musik eingespielt wird. Die Fans. Und das Publikum geht richtig mit. Also, das ist was völlig anderes. Viel, viel mehr Stimmung.“
Damit die auch nicht abebbt, wurden die Regeln im Vergleich zum normalen Tennis angepasst. Gespielt werden vier Viertel à acht Minuten. Das soll die Matches kurz halten. Die Zählweise ist linear, jeder Punkt zählt, es gibt keine zweiten Aufschläge. Dazu weniger Pausen, und die Möglichkeit, einmal pro Viertel statt um einen um drei Punkte zu spielen. Tennis im Schnelldurchlauf.
Darina Müller
„Es ist kurzweilig. Es macht Spaß zuzuschauen.“
Nino Filtzinger
„Ich bin jetzt schon seit drei Tagen da. Und am Anfang hat man so gedacht, so ‚Oah, das ist ja wirklich ganz anders.‘ Und irgendwann findet man rein und dann ists auch wirklich lustig zu gucken. Also es ist wirklich super, ja.“
Die Revolution im Tennis verspricht Organisator Patrick Mouratoglou, früherer Coach von Serena Williams, der erfolgreichsten Spielerin aller Zeiten. Er findet: Der Tennissport braucht neue Impulse.
Patrick Mouratoglou, Organisator UTS
„Ein Format wie UTS hat man sich ausgedacht, um jüngere Fans anzuwerben. Es ist ein adaptives Format: Es ist schnell. Es ist kurz. Es ist sehr unterhaltsam. Die Qualität des Tennis ist großartig und macht gleichzeitig riesig Spaß. Und ich bin froh, jede Menge Kinder hier zu sehen. Eine Menge junger Leute.“
Die Tennisstars zum Anfassen. Mehrere Top-Spieler der Weltrangliste sind dabei, es lockt ein hohes Preisgeld. Wie viel wird nicht verraten, aber die Stars lassen sich ein auf Interviews in den Spielpausen, eine große Nähe zu den Fans und ausgedachte Spitznamen, mit denen sie antreten. So wird aus dem Deutschen Jan-Lennard Struff „The Thunder“, der Donner. Der Knall, der mit UTS durch die Tenniswelt geht, gefällt längst nicht jedem Spieler. Turnier-Sieger Andrey Rublev, Nummer 6 der Welt und eigentlich kein großer Show-Man, hat hingegen seinen Frieden mit dem Format gemacht.
Andrey Rublev, Sieger UTS Frankfurt
„Man gewöhnt sich schnell daran. Schon in der Mitte meines ersten Matches habe ich nicht mehr drauf geachtet. Es ist etwas, das du gar nicht mehr hörst.“
Der Ultimate Tennis Showdown meint es ernst, auch wenn der Spaß niemals zu kurz kommt. Das neue Gesicht, das sich der Tennissport damit gibt, hat viele junge Fans nach Frankfurt gelockt.