Sport nach der Corona-Infektion

Immer wieder hört man von Spitzensportlern, die nach einer Corona-Infektion mit Herzproblemen zu kämpfen haben. Werden diese nicht frühzeitig erkannt, kann das fatale Folgen haben. Auch junge Sportler kann das treffen. Sie stehen jetzt in einer Sportklinik in Frankfurt ganz besonders im Fokus.

Ende November an Corona erkrankt und heute bei der Herzuntersuchung. Der zwölfjährige Louis ist Leichtathlet beim TSV Neu-Isenburg. Er ist kurz davor den nächsten Schritt zum Leistungssportler zu machen, will vielleicht sogar mal Profi-Sportler werden. Aber bevor er im Training wieder an seine körperliche Leistungsgrenze geht, steht eine ausführliche Untersuchung an der Sportklinik Frankfurt an. Denn längst ist bekannt: Nach einer Corona-Erkrankung zu früh wieder mit dem Sport anzufangen, kann schwerwiegende Folgen haben.
Dr. Michael Stellwaag, Kardiologe
„Dann wird das Immunsystem geschwächt und der Körper kann das Virus nicht genügend bekämpfen. Und dann kann es im Extremfall zu einer Herzmuskelentzündung kommen. Und das würden bedeuten, dass man mehrere Monate keinen Sporttreiben darf.“
Die vom Land Hessen geförderte Flughafen-Stiftung hat der Sportklinik Frankfurt kürzlich zusätzliche Mittel in Höhe von 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Dieses Geld wird hier für die Behandlung von jungen Sportlern wie Louis eingesetzt.
Axel Wintermeyer, CDU, Chef der hessischen Staatskanzlei
„Hier wendet sich ja diese Untersuchungsmöglichkeit gerade an Kinder und Jugendliche, die sportlich tätig sind. Und der Landessportbund ist hier in der Nähe, sodass auch dort Kinder, die in Sportvereinen eher Leistungssport machen, diese Möglichkeit eingeräumt bekommen, die im Übrigen keine normalen Leistungen der Krankenkassen sind.“
Denn je nach Aufwand kostet die Untersuchung des Herzens per Ultraschall und weitere Belastungstests 100 bis 300 Euro. Bei diesen Kosten stellen sich derzeit auch viele Freizeitsportler die Frage: Ab wann und mit welchen Symptomen sollte ich zur Untersuchung gehen?
Dr. Michael Stellwaag, Kardiologe
„Also wenn nur drei Tage Schnupfen bestehen, dann muss keine Untersuchung gemacht werden. Wenn länger, also eine Woche lang, schwerere Beschwerden wie zum Beispiel Fieber über 38,5 oder sogar Herzbeschwerden, Beschwerden im Brustkorb oder Luftbeschwerden auftreten, dann sollte man möglichst rasch, also innerhalb von ein zwei Wochen eine Untersuchung machen. Dann, wenn man Sport treiben möchte.“
Gute Nachrichten für Louis: Die Ärzte geben Entwarnung. Die Befunde sind unauffällig, das Herz ohne Schaden durch die Corona-Erkrankung. Der junge Zehnkämpfer kann wieder voll ins Training einsteigen. Beste Voraussetzungen also auf dem Weg zum Profisportler!