Sonderprogramm für Kita-Bau

Eltern haben einen Anspruch auf einen Kita-Platz. Soweit die Rechtssprechung. Und dennoch fehlen bundesweit fast eine halbe Million Betreuungsplätze. Die rheinland-pfälzische Landesregierung will dem entgegensteuern und hat heute ein Sonderprogramm vorgestellt, um den Bedarf langfristig zu decken.

Es sind noch sechs Tage bis Heiligabend, aber die Landesregierung in Mainz feiert schon heute Bescherung. Bildungsministerin Stefanie Hubig hat ein Vierzig-Millionen-Euro-Paket dabei. Das Geld soll den Kita-Trägern – meist sind das die Kommunen – helfen, Kitas neuzubauen, umzubauen oder zu sanieren.
Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin Rheinland-Pfalz
„Mit dem Sonderprogramm wollen wir vor allem die Situation finanziell mitunterstützen, in der eine Kita, ich sage mal, aus den Nähten platzt, und man sieht, man braucht mehr Raum. Und wenn man nicht mehr Raum bekommt, dann müsste man gegebenenfalls Plätze streichen. Und das wollen wir nicht. Und deshalb haben wir gesagt, wenn es so eine Situation in einer Kita gibt, können die Erweiterungsbauten, die Anbauten, zum Beispiel für die Gruppe, die einen Extra-Gruppenraum braucht, von uns mitfinanziert werden.“
Der Trend geht da hin, dass Eltern immer früher nach Betreuungsplätzen für ihre Kleinkinder suchen und vermehrt auf eine Ganztagsbetreuung angewiesen sind. Zusätzliche Schlaf- und Essensräume benötigen mehr Raum und der soll mithilfe des Geldes geschaffen werden.
Und es sollen neue Kita-Plätze entstehen. Denn allein in Rheinland-Pfalz fehlen laut einer aktuellen Studie mehr als 27.000 Plätze. Um die Kapazitäten auszubauen, braucht es aber auch mehr Personal. Mit einer Fachkräftekampagne wirbt die Landesregierung seit Anfang dieses Jahres für den Erzieherberuf.
Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin Rheinland-Pfalz
„Und wir bauen kontinuierlich die Ausbildungsplätze aus. Wir haben eine berufsbegleitende Ausbildung, die sehr nachgefragt wird – mehr als ein Drittel unserer Auszubildenden ist in dieser berufsbegleitenden Ausbildung, also quasi so eine Art duale Ausbildung.“
Aus Sicht der Ministerin ein wirksamer Weg, dem Fachkräftemangel im Bereich der Kitas entgegenzuwirken. Genau wie das heute vorgestellte Vierzig-Millionen-Euro-Paket, das das Landesbudget für die Kitas in diesem und dem kommenden Jahr insgesamt mehr als verdoppelt.