Sommer startet mit Unwettern

In dieser Woche müssen wir mit ungemütlichem Wetter rechnen. Was genau uns erwartet – darüber spricht Markus Appelmann mit Marcel Schmid vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach.

Markus Appelmann, Moderator: Guten Abend
Marcel Schmid, Meteorologe Deutscher Wetterdienst: Schönen guten Abend, Herr Appelmann.
Appelmann: Auf was müssen wir uns in den nächsten Tagen einstellen?
Schmid: Ja, es dampft und brodelt in der Atmosphäre. Zwei Tiefdruckgebiete führen auf ihrer Vorderseite sehr schwüle Mittelmeerluft heran. Das spürt man auch, es ist dampfig, und in dieser schwülen Luft entwickeln sich immer wieder teils heftige Schauer und Gewitter in den nächsten Tagen. Eine erste Gewitterstaffel überquert uns in der kommenden Nacht. Dann drohen von Westen her einige teils heftige Gewitter. Es kann zu Sturmböen kommen. Lokal droht auch Platzregen und morgen, am Mittwoch, dann tagsüber etwas zurückgehende Gewitterwahrscheinlichkeit, aber dann bereits in der Nacht zu Donnerstag und am Donnerstag selbst dann wirklich heftige Gewitter. Es droht wirklich Überflutungsgefahr in einigen Regionen.
Appelmann: Das klingt teilweise richtig gefährlich. Wie verhalte ich mich denn am besten, damit mir nichts passiert?
Schmid: Am besten schauen Sie immer wieder in die Gewitterwarnungen hinein, gucken ob ihr Landkreis bewarnt ist mit Gewittern, und nehmen diese Warnungen dann tatsächlich auch ernst. Denn es kann echt gefährlich sein, sich mit dem Auto fortzubewegen, wenn Unterführungen volllaufen. Außerdem draußen ist es gefährlich, wenn schwere Sturmböen Dächer abdecken oder auch Großhagel kann für einige Schäden sorgen. Deswegen halten Sie sich dann möglichst drinnen auf.
Appelmann: Viele haben gestern bereits erste Unwetterwarnungen auf ihr Smartphone geschickt bekommen – dann verschwinden die Warnungen schnell wieder. Das wirkt wenig zuverlässig. Ist es in den letzten Jahren schwerer geworden, das Wetter korrekt vorherzusagen?
Schmid: Das würde ich so nicht sagen. Es ist einfach schwierig, bei Gewittern die Warnungen auszusprechen, denn Gewitter, sie bewegen sich sehr schnell fort oder lösen sich auf und deswegen ist das ganze System sehr dynamisch. Es passiert immer etwas Neues und darauf muss man Rücksicht nehmen. Deswegen werden Gewitterwarnungen erst sehr kurzfristig ausgegeben oder wenn sich Gewitter dann abschwächen, werden diese Warnungen auch wieder aufgehoben.
Anders ist das zum Beispiel oft bei Sturmfeldern der Fall. Da kann man schon viele Stunden im Vorhinein sagen, dass ein Sturm aufkommt und dies relativ präzise und prägnant abwarnen.
Appelmann: Er warnt vor schweren Gewittern in den nächsten Tagen: Marcel Schmid vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Danke Ihnen.