Skulpturen im Städel-Garten

Kunst mal nicht im Museum, sondern im Garten. Ganz umsonst, für jeden zugänglich. Riesige Masken des renommierten Schweizer Künstlers Ugo Rondinone stehen zurzeit Mitten im Garten des Frankfurter Städel Museums. – eine Ausstellung mit einem kleinen Gruseleffekt.

Sie wirken schon ein wenig wie nicht von dieser Welt, – nicht wirklich zum Fürchten aber doch ziemlich sonderbar. Silbrig glänzende Köpfe wachsen aus den grünen Grashügeln über den Gartenhallen des Städelmuseums. Halloween im Sommer!
Ugo Rondinone, Künstler
„Diese zwölf Charakterzüge sind eigentlich mit der Zeit entstanden. Sie haben ja alle dieselbe Größe, das ist meine Größe. Und Sie müssen sich vorstellen, ich habe quasi einen Tonberg vor mir und beginne mit Januar und der Januar gibt mir schon mal die Vorgabe für den Februar. Sie haben sich quasi miteinander entwickelt.“
Es gibt auch richtig freundliche Monate. Wie den Mai. Der erinnert an einen lustigen Astronauten. Jeder Monat – ein eigener Charakter. Zwölf Köpfe aus Ton, alle sind mit Aluminium verkleidet. Alle weisen Spuren des Künstlers auf.
Svenja Grosser, Kuratorin der Ausstellung
„Ton ist ja ein sehr wandelbares Material und er überträgt darauf seine Fingerabdrücke. Nachher wird das Ganze aber in Aluminium gegossen, man sieht also den Ton an sich nicht mehr, aber man kann noch die Finger entdecken.“
Die Köpfe des Schweizer Künstlers Ugo Rondinone kann jeder entdecken. Der Garten des Städels ist für alle offen. Kunst ohne Kosten und ohne Zwang, das Innere des Museums zu erkunden.
Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt
„Der Museumsbesuch beginnt ja eigentlich schon mit dem ersten Blick auf ein Museum. Das Museum muss gut aussehen, man muss sich freuen und wenn man dann durch das Gartentor tritt und man sieht schon die Beete, die Skulpturen, die Bänke, man kann sich niederlassen, sich Werke anschauen. Das ist wichtig, dass der Museumsbesuch nicht erst beginnt, wenn man durch die Eingangstür gegangen ist.“
Vielleicht macht die Garten-Kunst von Ugo Rondinone ja auch Museumsneulingen Lust durch die Eingangstür zu gehen.
„Masken“ nennt der Schweizer seine silbernen Köpfe, und die muss sich niemand zerbrechen, um nach einem tieferen Sinn zu suchen.
Ugo Rondinone, Künstler
„Alle meine Außenskulpturen haben einen Bezug zur Natur, und sie sind für jeden verständlich. So wie diese Masken, es braucht quasi nicht einen intellektuellen Überbau über Kunstgeschichte. Man kann sich dem vergnügen.“
Die seltsamen Wesen des Ugo Rondinone. Sie standen schon in Paris, Rom und New York. Jetzt bevölkern sie den Garten des Frankfurter Städelmuseums. Zwölf kuriose Monats-Köpfe, die bis zum 5. November einfach so da stehen, sichtbar für jeden, eben einfach Kunst für alle.