Schüler müssen sich wieder mehr bewegen

Wie fit ist ihr Kind? So ganz genau wird man da als Eltern keine objektive Antwort parat haben. Das ändert sich jetzt. Denn in Hessen wird nun nach und nach in der dritten Klasse der Bewegungscheck eingeführt. Zwölf Aufgaben sollen zeigen, wie fit unser Nachwuchs ist.

Immer schön in Bewegung bleiben! Den Drittklässlern der Sonnenschule in Taunusstein-Neuhof muss man das nicht zweimal sagen: Wenn es um Sport geht, sind sie sofort mit Feuereifer bei der Sache.
Lia (9 Jahre)
„Ich liebe Sport. Man kann in Bewegung bleiben, man kann abnehmen. Und man kann Spaß haben.“
Simon (9 Jahre)
„Ich spiele Fußball und finde Fußball besonders cool.“
Melina (8 Jahre)
„Ich mache Geräteturnen und mir macht Sport auch Spaß.“
Jano (8 Jahre)
„Ich mache gerne Klimmzüge und hänge an der Klimmzugsstange.“
Joyleen (9 Jahre)
„Ich bin jeden Tag beim Fußball. Und samstags habe ich immer Fußballspiele.“
Talente, die die Schüler heute beim Startschuss zum neuen Pilotprojekt „Bewegungscheck“ unter Beweis stellen können. Dabei testen die Kinder an insgesamt zwölf Stationen spielerisch ihre motorischen Fähigkeiten: Beim Zielwerfen mit dem Ball, beim Balancieren über eine Stange, oder auch bei verschiedenen Lauf- und Kraftübungen.
Der Clou: Alle Ergebnisse werden genau notiert und an die Goethe-Universität in Frankfurt übermittelt. Anhand der Daten lassen sich nicht nur individuelle Defizite, sondern auch verborgene Talente erkennen.
Die Eltern erhalten dann ein Mitteilung, wo eventuell Förderbedarf besteht oder welche Sportart besonders gut zu ihrem Kind passt. Tipp zum passenden Sportverein in der Nähe inklusive.
Peter Beuth, CDU, Sportminister Hessen
„Das hilft natürlich, wenn man das ein bisschen systematisch sich anschaut, die Bewegungstalente der Kinder sozusagen dann eben aufgreift, und ihnen eine Empfehlung gibt. Es geht aber darum, dass wir Kinder animieren wollen, möglichst Sport zu treiben, sich zu bewegen. Es ist gut für ihre Gesundheit, macht Spaß am Ende, und das ist ja das Schöne daran.“
Alexander Lorz, CDU, Kultusminister Hessen
„Wir wissen, dass Kinder sich nur dann gut entwickeln und auch nur dann gut lernen können in der Schule, wenn sie eben auch die motorische Leistungsfähigkeit haben, wenn sie motorisch in guter Verfassung sind. Und da geht es darum, die Kinder zu bewegen, anzureizen. Und auch die Eltern mitzunehmen, die Sportvereine mit einzubinden. Und am Ende ist es so: Je mehr sich die Kinder bewegen, umso gesünder sind sie.“
Während der Kultusminister das sportliche Treiben heute lieber nur beobachtet, macht der Sportminister seinem Namen alle Ehre und greift selbst zum Ball – außer Konkurrenz, versteht sich.
Fazit: Sowohl die Dribbelübung an der Slalomstange als auch den Zielwurf mit Bravour bestanden. Hier würde die Empfehlung der Bewegungs-Checker wohl lauten, dass er es mal mit Handball oder Basketball versuchen sollte.