Schott trotzt der Energiekrise

Das vergangene Jahr war von Krisen gezeichnet. Gestiegene Energiepreise und die Inflation machten auch vor der Industrie nicht Halt. Der Spezialglashersteller Schott stellte heute in Mainz seine Jahresbilanz für das vergangene Geschäftsjahr vor. Die fällt trotz der vielen Krisen positiv aus.

Ein schwieriges Geschäftsjahr liegt hinter der Schott AG. Hohe Energiepreise und die geringe Verfügbarkeit von Rohstoffen, machten dem Spezialglashersteller mit Sitz in Mainz zu schaffen. Trotzdem ist man mit den Zahlen durchaus zufrieden. Zwar sank der Gewinn durch hohe Kosten im vergangenen Jahr um 7 Prozent auf run 269 Millionen Euro. Das sei aber immer noch das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.
Jens Schulte, Finanzvorstand Schott AG
„Wir hatten mit massiven Energie- und auch Rohstoffpreissteigerungen zu kämpfen. Die lagen im unteren dreistelligen Millionenbereich. Und wir haben das zum einen mit Effizienzmaßnahmen ausgleichen können und zum anderen aber auch durch Preisvereinbarungen mit unseren Kunden.“
Der Umsatz des Unternehmens konnte im vergangenen Jahr um 10% auf circa 2,8 Milliarden Euro gesteigert werden. Besonders das Pharmageschäft wächst. Der Bereich soll bald an die Börse gehen. Finanzvorstand Jens Schulte spricht von einem möglichen Börsengang noch in diesem Jahr. Dafür wurde der Pharmabereich schon im Vorjahr ausgegliedert. Außerdem will das Unternehmen weiterhin grünem Strom und Wasserstoff intensiv nutzen.
Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender Schott AG
„Wir sind jetzt erstmalig zu hundert Prozent grünstromneutral – also wir kaufen Grünstrom ein – und damit CO2-neutral. Und wir haben gute Fortschritte gemacht im Bereich Wasserstoff. Wir haben erste Tests hier gefahren und sind also jetzt auch in der Lage, Wasserstoff einzusetzen und gehen unseren Weg weiter, das bestehende Erdgas durch andere Energieträger auch zu ersetzen.“
Am Mainzer Standort konnten im vergangenen Jahr 100 neue Arbeitskräfte eingestellt werden. Damit steigt die Mitarbeiterzahl im größten Schott-Werk auf etwa 3.000. Im kommenden Jahr sollen 100 neue Stellen dazukommen. Doch wie in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft auch, fehlen Fachkräfte.
Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender Schott AG
„Ich glaube, das ist mittlerweile ein globales Problem geworden bei Schott, sowohl in den USA als auch in China und natürlich auch in Deutschland haben wir überall damit zu kämpfen, dass uns qualifizierte Kräfte fehlen. Das müssen wir durch viele kreative Maßnahmen dann versuchen zu kompensieren.“
Neben der Jahresbilanz stellt der Vorstand heute auch die Pläne für das kommende Jahr vor. Die Schott AG plant Investitionen von 500 Millionen Euro. So viel wie noch nie zuvor. Ein zweistelliger Millionenbetrag soll auch in den Standort Mainz investiert werden.