Schnelles Internet in der Notfallmedizin: 5G-Plus an der Uniklinik Frankfurt

Während beim Mobilfunk der 5 G-Ausbau langsam aber sicher vorankommt, ist in Hessen jetzt sogar schon vom 5 G plus Netz die Rede. Das will ein Mobilfunkanbieter in den kommenden Jahren massiv voranbringen. Vorgestellt wurde das Projekt jetzt an der Frankfurter Uniklinik. Denn profitieren sollen von dem neuen Netz vor allem Ärzte und Patienten.

Eine Ultraschalluntersuchung in der Notfallmedizin. Was hier im Frankfurter Uniklinikum vorgeführt wird, passiert jeden Tag auch im Rettungswagen. Neu ist, dass in Zukunft die Möglichkeit besteht, das was der Ultraschall zeigt, mit Experten in der Klinik zu teilen.
Prof. Mireen Friedrich-Rust, Internistin Uniklinik Frankfurt: So ein Rettungsarzt ist ja im Prinzip kein Spezialist für einzelne Bereiche sondern Notarzt. Und der kann den Spezialisten dann hinzuziehen, um dann auch gleich gemeinsam zu besprechen, wo der Patient hingefahren wird, wird er in den OP gefahren. Man ist als Arzt im Rettungsdienst nicht ganz auf sich allein gestellt.
Möglich macht das eine Verbesserung des 5 G-Netzes, das sogenannte 5 G plus-Netz. Der Netzbetreiber Vodafone will bis 2025 neunzig Prozent der Hessen damit versorgen. Dazu gibt es jetzt eine Vereinbarung mit der Landesregierung, die im Gegenzug Genehmigungsverfahren für 5 G-Standorte vereinfachen will. Das neue Netz ermöglicht Bildübertragung in Echtzeit – ohne Verzögerung.
Kristina Sinemus (CDU), Digitalministerin Hessen: In Zukunft werden wir mit diesem 5G plus und dieser kurzen Latenzzeit, also quasi null Latenzzeit Informationen übertragen können, die uns im Bereich der Mobilität weiter voranbringen – ich spreche hier beispielsweise über autonomes Fahren. Wir werden im Gesundheitsbereich deutlich vorankommen.
Ein Bewegtbild von einer Untersuchung direkt aus dem Rettungswagen oder einer niedergelassenen Praxis zu verschicken – die Ärzte sind sicher, dass das Leben retten kann. Denn die konkrete Diagnose kann so viel früher gestellt werden und nicht erst nach dem Eintreffen es Patienten im Krankenhaus. Und von dieser Technik profitiert letztlich nicht nur die Uniklinik.
Prof. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor Uniklinik Frankfurt: Wir bilden hier die Ärztinnen und Ärzte der Zukunft aus, sowohl im Studium als auch in der Weiterbildung. Das heißt, wir können viele partizipieren lassen an dem was in Zukunft der Arbeitsalltag sein wird. Das heißt, sie sind besser präpariert für das was sie anwenden sollen, wenn sie später an anderen Orten arbeiten.
In Zukunft könnten auch niedergelassene Ärzte ihre Ultraschallbilder direkt mit den Spezialisten teilen – und so ohne Umwege eine vielleicht lebensrettende Diagnose stellen.