Sanierte Salierbrücke wieder für den Verkehr frei

Wenn es in den letzten Jahren in Hessen und Rheinland-Pfalz zu einem längeren Verkehrschaos gekommen ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine marode Brücke mit im Spiel ist. Gerade erst musste in Wiesbaden die Salzbachtalbrücke gesprengt werden und die Schiersteiner Brücke ist eine Dauerbaustelle. Andere Region, gleiches Problem. Die Salierbrücke in Speyer wurde über Jahre saniert. Jetzt endlich ist die wichtigste Verkehrsachse zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg wieder freigegeben.

Und so rollen am späten Nachmittag wieder Autos über die Salierbrücke. Zwei Jahre und zehn Monate lang durften hier nur Fußgänger, öffentlicher Nahverkehr und Rettungsdienste von Speyer nach Hockenheim und zurück fahren. Vor allem für die Speyerer Bürger geht so eine lange Leidenszeit endlich vorbei.
Joachim Fischer, Rentner
„Es ist natürlich wieder ein Zurück zu alten Gewohnheiten. Und es ist ganz klar eine Verbesserung. Ein Gewinn. Aber es hat halt einfach vielm viel zu lange gedauert.“
Karl Bellinghausen, Standbetreiber Weihnachtsmarkt
„Es kommen sehr viele Kunden von der anderen Rheinseite aus Baden Württemberg und die müssen sonst so 30 Kilometer Umweg fahren. Und auch in den vergangenen zwei – drei Jahren wo die Brücke zu war, hat der Einzelhandel das hier massiv gespürt.“
Auch Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler ist erleichtert. Denn die 600 Meter lange Brücke ist einer der wichtigsten Verkehrsadern der Region.
Stefanie Seiler, SPD, Oberbürgermeisterin Speyer
„Also, sie ist für unsere Stadt essenziell wichtig, weil wir viele Pendlerinnen und Pendler haben, also interkommunal sehr, sehr stark zusammenarbeiten. Ob das die Wirtschaftszweige sind wie Gastronomie und Handel, aber eben auch im Gesundheitswesen, wir haben Schülerinnen und Schüler in unserer Stadt. Also von großer Bedeutung.“
Grund für die Sanierung war die hohe Belastung durch den Verkehr. Denn für 25.000 Autos pro Tag war die 1956 eröffnete Brücke nicht ausgelegt. Ursprünglich sollten nur die Pfeiler mit Eisen verstärkt werden. Doch der Plan ging nicht auf. Immer wieder kommt es zu Komplikationen. Bei der Sanierung zeigt sich auch, dass der Beton mit giftigen Schadstoffen belastet ist. Durch die so schwierigeren Bauarbeiten steigen die Kosten auf knapp 30 Millionen Euro. Fast doppelt so viel wie geplant.
Gerüchte, dass die Brücke in 30 Jahren wieder abgerissen werden soll, dementiert die Baudirektorin heute.
Karin Mihatsch, Baudirektorin
„Der Ansatz der Sanierung war ja diese Nachrechnung. Man hat dann die Brücke ertüchtigt. Und in der Nachrechnung steht drin ‚Ihr ertüchtigt und dann ist alles gut‘ und ‚In 20-25 Jahren müsst ihr dann gucken, wie sich die Brücke entwickelt hat‘. Also da steht nicht drin, dass die in 20 – 25 Jahren kaputt ist, da steht nur, da muss man gucken. Ich persönlich gehe nicht davon aus, dass das so schnell geht. Aber man wird es erst sehen, wenn es so weit ist.“
Doch jetzt sind die Barrieren erstmal weg und die Brücke ist wieder frei. So ist zumindest eins der vielen Brückenprobleme in Hessen und Rheinland-Pfalz erst mal gelöst.