Safer Internet Day der Landesmedienanstalten

Das Smartphone ist für die meisten von uns nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Spiele, Apps, Videos, Nachrichten, Musik – einige verbringen mehrere Stunden am Tag am Bildschirm. Nicht nur, aber vor allem jüngere Menschen. Aber tut uns das eigentlich noch gut? Genau darum dreht sich der diesjährige Safer Internet Day am 7. Februar, ein weltweiter Aktionstag für mehr Sicherheit im Netz. Die EU-Initiative klicksafe und die Landesmedienanstalten zeigen bei ihren Veranstaltungen, warum richtiges Nutzungsverhalten so wichtig ist – und wie man die Balance findet.

Das Smartphone – es ist immer mit dabei und ständig im Einsatz. Auch wenn es eigentlich lieber in der Hosentasche bleiben sollte. Pädagogen des Medienprojektzentrums Offener Kanal Rhein-Main der Medienanstalt Hessen haben bereits vor zwei Wochen unter anderem Interviews mit Grundschülern der Erasmus-Schule in Offenbach geführt.
Eine der Fragen an die Schüler: Was machst du am liebsten im Netz?
Henry, 9 Jahre
„Ich darf fast gar nix machen, aber wenn, dann gucke ich Fernsehen – also Fußball von meinem Lieblingsverein, ja.“
Alma, 10 Jahre
„Also, na ja, ich gehe auf Webseiten und gucke mir irgendwelche Fotos von süßen Tieren an oder ich recherchiere oder übe für irgendwelche Tests, also Klassenarbeiten.“
Die kompletten Interviews laufen dann heute Abend ab 18 Uhr im Offenen Kanal Offenbach.
In Mainz informieren sich heute Schüler aus drei Gymnasien zum Thema Mediensucht. Das Smartphone auch mal weglegen oder vereinbarte Bildschirmzeiten einzuhalten, fällt vielen nicht leicht.
Helena, 12 Jahre alt
„Es ist schon schockierend, dass ich auch selber manchmal auf Tiktok bin und das gar nicht merke und dann guck ich auf meine Bildschirmzeit und bin so … das waren jetzt schon anderthalb Stunden? Also, das ist schon krass.“
Eloise, 12 Jahre alt
„Manchmal wird’s jetzt unbedingt nicht so ganz eingehalten. Das ist dann irgendwie auch schon mal ei Stunde mehr oder so, weil man dann schreibt.“
Lola, 12 Jahre alt
„In dieser Homeschooling-Zeit. Weil dann wurde auf einmal die Bildschirmzeit, also diese Einschränkungen weggemacht. Und das war was ganz Neues für mich. Und dann bin ich natürlich immer auf Youtube, auf Instagram und überall war ich dann auf einmal drauf. Und dann hab ich auch immer diesen Überblick verloren.“
In Workshops sprechen Schüler heute über die Gefahren des unbegrenzten Medienzugangs. Kritisch wird es, wenn andere Lebensbereiche fürs Online-Gaming, Storys checken, Kommentieren und so weiter vernachlässigt werden.
Heike Raab, SPD, Medien-Staatssekretärin Rheinland-Pfalz
„Man kann das Ding nicht mehr weglegen und hat keinen Spaß mehr an der realen Welt. Dann sind wir in einem pathologischen Verhalten, dann kann man über Sucht reden. Aber bis dahin gibt‘s noch viele Wege und da hoffe ich, dass der Safer Internet Day das einfach aufzeigt.“
Die richtige Balance finden, zwischen dem Leben ONLINE und dem Leben OFFLINE – darum geht es den Medienanstalten in Rheinland-Pfalz und Hessen, auch heute am Safer Internet Day. Ein wichtiges Hilfsmittel ist die Bildschirmzeit. Sie zeigt an, wie viele Minuten und Stunden am Tag man seine Apps nutzt. Und sie ermöglicht es, ein Limit zu setzen. Viele hier nutzen diese oder ähnliche Regulierungen oder bekommen sie von den Eltern vorgegeben.
Tobin, 12 Jahre alt
„Auf meinem Handy habe ich eine Sperrzeit abends bis morgens und auch ein Tageslimit von drei Stunden.“
Johann, 13 Jahre alt
„Wenn ich mich mit Freunden zum Beispiel treffe oder Sport habe, dann muss ich es eh ausmachen.“
Carolina, 11 Jahre alt
„Dann hat mein Vater die WLAN-Sperre entdeckt. Das war dann so das Schlimmste, was passieren konnte.“
Bei der Mediennutzung sehen die Landesmedienanstalten die Eltern in der Pflicht.
Marc Jan Eumann, Direktor Medienanstalt Rheinland-Pfalz
„Eltern sind Vorbild. Wenn die Eltern den ganzen Tag online sind, dann sollten sie sich nicht wundern, wenn ihre Kinder ihnen nachahmen und es auch sind.“
Sandra Bischoff, Stellvertretende Direktorin Medienanstalt Hessen
„Das Wichtigste ist, dass man regelmäßig mit seinem Kind ins Gespräch kommt, dass man sich interessiert für die Medienwelt der Kinder. Einfach mal  nachfragt: Hey, was ist das neueste Spiel, was ist dein Lieblings-Influencer? Und so eben auch die Mediennutzung in der Familie thematisiert.“
Es geht nicht darum, das Internet und die ständige Verfügbarkeit zu verteufeln, sondern um einen bewussteren Umgang, damit man nicht wie ferngesteuert ständig zum Smartphone greift. Wer seine Mediennutzung ausbalanciert, so die Veranstalter, für den ist jeder Tag ein Safer Internet Day.