Roboter kontrolliert Eisenbahnwaggons

Digitalisierung ist nicht nur im hessischen Landtagswahlkampf ein großes Thema, sondern auch schon lange bei der Deutschen Bahn. Jetzt möchte man dort einen weiteren Schritt gehen. Ein Roboterhund soll in Zukunft bei der Instandhaltung der Waggons helfen. Eine erste Testphase dafür läuft momentan auf dem Werksgelände in Mainz-Bischofsheim.

Eigentlich sind auf dem Gelände der DB Cargo Hunde strengstens verboten. Roboterhund „Spot“ ist eine Ausnahme. Denn er hilft den Mitarbeitern bei der Wartung der Waggons. Seit drei Wochen läuft die Testphase mit „Spot“ schon. Aktuell hat er die Aufgaben die Waggons auf dem Gelände zu orten und unter ihnen die Radsatzwellen zu kontrollieren. Noch wird der Roboterhund dabei von einem Mitarbeiter an die Leine genommen.
Christofer Bruns, Projektleiter DB Cargo
„Perspektivisch – so weit sind wir aber noch nicht – soll der Hund die Arbeiten vollautomatisch ausführen. Das heißt, er soll vollautomatisch in die Grube gehen, er soll die Radsatzwelle aufnehmen, er soll die Bilder davon machen und er soll sie auch bewerten. Das heißt, er sagt, die Welle ist in Ordnung oder ist nicht in Ordnung – wenn er Probleme hat soll er einen Mitarbeiter zu sich rufen.“
Die Kontrolle von Waggons kostet viel Zeit. In den meisten Fällen werden keine Schäden gefunden. Ein Mensch hat mit der Kontrolle eines eigentlich technisch einwandfreien Waggons kostbare Zeit verloren. „Spot“ soll das lösen.
Christofer Bruns, Projektleiter DB Cargo
„Ich kann damit Kapazitäten schaffen. Also Kapazität in der Hinsicht, dass sich unsere Kollegen nicht mehr dieser monotonen, widerkehrenden Arbeit widmen müssen, sondern wirklich auch Arbeiten anderweitig durchführen können. Also spezialisierteren Arbeiten an den Güterwagen. Also auch in Hinblick auf den Fachkräftemangel ist das eine gute Unterstützung für unsere Kollegen.“
Der Roboterhund wurde von Boston Dynamics und dem deutschen Start-up Energy Robotics entwickelt. Die Software lässt sich auf viele verschiedene Aufgabenbereiche programmieren.
Christian Hennig, Projektleiter DB Systemtechnik
„Der Spot, unser Hund – wie wir ihn so schön nennen –, hat jede Möglichkeit in jeder Werkstatt eingesetzt zu werden, auf allen Gleisen. Das ist bei DB Regio möglich, DB Fernverkehr möglich, auch bei Cargo natürlich. Wir denken auch an andere Anwendungsfelder die wir vielleicht noch umsetzen könnten. Zur Inspektion von Tunnelanlagen oder Unterführungen.“
Bis „Spot“ wirklich großflächig eingesetzt werden kann, müssen noch jede Menge Tests durchgeführt werden. Mit der laufenden Testphase ist man aber sehr zufrieden. Gut möglich, dass in Zukunft noch mehr Roboterhunde um die Waggons herumstreunen.