Roboter-Fahrzeuge am Frankfurter Stadion

Sie bewegen sich lautlos, wie von Geisterhand und leisten uns Menschen wertvolle Dienste. Die Rede ist von sogenannten „CityBots“ – mobilen Roboterfahrzeugen, die in Zukunft ganz autonom mitten unter uns Arbeiten verrichten werden und das 24 Stunden am Tag. Wie praktisch! Aktuell werden die mobilen Roboter auf dem Stadiongelände des Deutsche Bank Parks in Frankfurt getestet. Das haben wir uns natürlich angeschaut.

Lautlos, fast gespenstisch dreht der CityBot seine Runden. Der Deutsche Bank Park ist derzeit umfunktioniert zum Testfeld. Die Eintracht-Profis, die gerade zum Training anradeln, wie Hugo Larsson oder Junior Dina Ebimbe, finden heute keine Beachtung. Die Stars sind sie – die CityBots des Unternehmens EDAG mit Sitz in Fulda. Und die sollen bald rund ums Fußballspiel zu fleißigen Helfern werden.
Oliver Bäcker, Leiter Digitalzentrum EintrachtTech
„Vor dem Spiel beispielsweise Essen und Getränke, die man an die Kioske liefern kann. Am Spieltag der Personentransport, gerade für Mobilitätseingeschränkte, das heißt Rollstuhlfahrer. Da gibt’s heute schon einen Shuttleservice im Stadion, aber der ist nicht autonom. Nach dem Spiel die Entsorgung von Abfall und dann vielleicht am Abend noch die Bewässerung der Grünanlagen und der Abtransport von Grünschnitt.“
Bis zu fünf Personen kann der CityBot in seiner Kabine transportieren. Für Menschen im Rollstuhl gibt es eine ausfahrbare Rampe. Ein paar Meter weiter kommt dieser Kamerad seiner Aufgabe nach: Ganz autonom Pflanzen bewässern. In Zukunft werde jeder Baum auf dem Gelände über einen elektronischen Sensor verfügen, der merkt, wenn es ihm zu trocken wird. Automatisch rücken die Bots an. Irgendwann sollen die mobilen Roboter in unseren Städten unterwegs sein. Doch auch das umzäunte Stadiongelände ist erstmal eine Herausforderung.
Gerhard Körbel, Entwickler EDAG CityBot
„Hier im Deutsche Bank Park ist es so, dass wir ja keine markierten Straßen haben, wie eigentlich im Stadtverkehr. Das heißt, wir haben hier Wege, geschotterte Wege, gepflasterte Wege, geteerte Wege ohne Kennzeichnung. Und hier muss sozusagen der City Boot sich selbst zurechtfinden, ohne eben diese Markierungen, die Sie normalerweise auch mit Schildern und Ampeln im normalen Straßenverkehr vorfinden.“
Das technische Konzept setzt auf verschiedene Module. Die kleine Zugmaschine vorne ist immer dieselbe. Entscheidend ist jeweils, was daran angedockt wird – mit vielen möglichen Einsatzorten.
Johannes Barckmann, Chef-Designer EDAG CityBot
„Auf Flughäfen, Industrieanlagen, Lagerhallen – eben dort, wo mit sehr vielen Modulen das System in der Lage ist, rund um die Uhr zu arbeiten. Dann haben wir eine Chance, auch effizient und profitabel zu werden.“
Noch bis Mai läuft der Test auf dem Stadiongelände. Wir sind gespannt, wann die fleißigen Helfer aus Fulda zu ihrem ersten echten Einsatz anrücken.