Riesenesel in der Fasanerie Wiesbaden

Im vergangenen Jahr ist der Esel „Haustier des Jahres“ geworden. Die Vierbeiner galten lange als stur und dumm. Doch diese Vorurteile haben Wissenschaftler längst widerlegt. Esel sind sehr, sehr nett und klug, so Verhaltensforscher. Vier ganz besonders große Exemplare sind jetzt in die Wiesbadener Fasanerie eingezogen.

Große Ohren und auch sonst ziemlich stattlich. Mit einer Höhe von zirka einem Meter vierzig sind die Esel so groß wie kleinere Pferde. Die Vierbeiner brauchen die Gesellschaft von Artgenossen, sonst vereinsamen sie und schreien. Für Fam, Lambada, Coco und Kiwi gibt es aber keinen Grund für ein trauriges I-AH, denn sie leben jetzt alle zusammen in der Wiesbadener Fasanerie.
Nadja Niemann, Leiterin Fasanerie Wiesbaden
„Die Esel, die sie hier sehen, das sind Poitou-Esel. Eine bedrohte Haustierrasse aus Frankreich, die in den 70er Jahren fast ausgestorben war, aber wir haben vier von diesen wunderschönen Eseln bei uns.“
Ihr Zottelfell ist das Markenzeichen der Poitou-Esel. Es gab weltweit nur noch 44 Exemplare. Mittlerweile werden die Esel wieder gezüchtet. In Wiesbaden soll die Familienplanung im Sommer starten. Das ist aber nicht die einzige Aufgabe des Hengstes und der drei Esel-Damen.
Nadja Niemann, Leiterin Fasanerie Wiesbaden
„Das sind sehr entspannte und total ruhige Esel. Wir gehen hier auch mit Kindergruppen rein und langfristig werden diese Esel auch für tiergestützte Therapie eingesetzt, wo gestresste Menschen gerne mit Eseln kuscheln können um sich zu entspannen.“
Die tiefenentspannten Riesenesel sind nicht die einzigen vorm Aussterben bedrohten Haustiere in der Wiesbadener Fasanerie. Der Tierpark ist ein zertifizierter Archepark. Hier kümmert man sich um den Erhalt alter Tierrassen, wie etwa dieser walisischen Schwarznasenschafe.
Nadja Niemann, Leiterin Fasanerie Wiesbaden
„Die Veränderungen in der Landwirtschaft, dass ganz viele Maschinen eingesetzt werden, dass Tiere mit hoher Fleisch und Eierproduktion benötigt wurden, haben halt die alten Haustierrassen verdrängt, weil die halt eine lange Wachstumszeit haben, nicht so schnell fortpflanzungsfähig sind oder weniger Eier legen und dadurch wurden die immer uninteressanter.“

Dabei haben die alten Rassen so einiges drauf – die Schwarznasenschafe zum Beispiel ziemlich viel Fell auf den Rippen. Aus ihrer Wolle werden Pellets gepresst, die ein richtig guter Dünger sind.
Und die Riesenesel? Die verzichten immer noch auf den typischen I-AH-Schrei. Es scheint ihnen in der Wiesbadener Fasanerie wohl richtig gut zu gefallen.