Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin in Tokio und Osaka

Malu Dreyer, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin, und ihre Delegation sind momentan in Japan auf Visite. Bevor sie in den Westen des Landes aufbrechen, besuchen sie in Tokio einen Ort, der den Japanern sehr wichtig ist. Es ist der Meiji-Schrein, umgeben von 120.000 Bäumen. Ein Ort sprichwörtlich himmlischer Ruhe in dieser Megametropole. Für Tokio-Touristen ist der Besuch ein absolutes Muss, für die Japaner auch, wenn auch aus anderem Grund.

Die Japaner suchen diesen Ort vor allem auf, um für sich und andere Glück und Zuversicht zu erbitten, indem sie ihre Wünsche auf Holztäfelchen schreiben und sie vor dem Schrein aufhängen. Auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat ihr Anliegen formuliert; sie wünscht den Menschen in ihrem Bundesland Glück und Wohlergehen. Hier vor dem Schrein, der der Seele des Meiji-Kaisers gewidmet ist
Professor Andreas Regelsberger, Japanexperte Universität Trier
„Der Kaiser Meiji ist 1912 gestorben, seine Frau zwei Jahre später. Dann wurde dieser Meiji-Schrein zwei Jahre später gebaut und viele Menschen sind hier aus spirituellen Gründen, denn shintoistisch ist es eines der wichtigsten Zentren in Japan. Aber es spielt auch darüber auch für den Alltag eine wichtige Rolle.“
Denn der Alltag der Menschen gerade hier in Shibuya, dem wohl vitalsten Teil Tokios, ist das krasse Gegenteil: Shibuya ist das angesagteste Viertel, wenn es um Mode, Restaurants und Unterhaltung geht – hier liegt das pulsierende Zentrum des modernen Japan.
Wer in diesem Land schnell von A nach B kommen will, der nimmt den Shinkansen: superschnell und superpünktlich. Dreyer reist mit ihrer Delegation Richtung Westen, vorbei am höchsten Berg Japans, dem Fuji. Ziel ist Osaka und seine Metropolitan University. Hier wird an Künstlicher Intelligenz geforscht – gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für KI aus Kaiserslautern. KI ist in Japan eines der großen Zukunftsthemen – die Rheinland-Pfälzer gelten als enger Partner. Effizientes Lernen durch den Einsatz von KI ist nur ein Feld unter vielen, in dem Künstliche Intelligenz schon bald eine Rolle spielen wird –
Professor Andreas Dengel, Geschäftsführer DFKI Kaiserslautern
„In Bereichen des Katastrophenschutz, des Klimawandels oder auch Bereichen der Medizin gibt es hier große Initiativen, die sehr umfangreich Daten sammeln und damit natürlich eine Grundlage schaffen, KI-Systeme zwangsläufig gut einzusetzen, um dann daraus Mehrwerte zu generieren, die gut sind für die Gesellschaft, mehr Einsicht geben in Krankheitsbilder – wie kann ich bestimmte Flutsituationen besser vermeiden?“
Ein weiterer KI-Einsatz: In diesem Gewächshaus wird das Wachstum von Salat und Kräutern durch Kameras beobachtet. Aus den Bildern werden Daten gewonnen, mit denen die KI Bedingungen für optimales Wachstum schafft – ohne Dünger und Pestizide. Der Student Peter Neigel aus dem Rheinland-pfälzischen Weilerbach schreibt hier in Osaka seine Doktorarbeit:
Peter Neigel, Doktorand an der Osaka University
„Ich bin hier im Prinzip über einen Forschungsaufenthalt hergeraten. Mir hat es hier so super gefallen, dass ich hier geblieben bin. Also mir gefällt die Kultur, mir gefallen die Leute, aber auch das Forschungsumfeld hier ist absolut super und die Kooperation mit dem DFKI erlaubt so ein bisschen beide Welten zu sehen, die in Deutschland und die in Japan.“
Professor Andreas Dengel, Geschäftsführer DFKI Kaiserslautern
„Die jungen Menschen hier zu sehen und es denen zu ermöglichen, so einen Austausch zu haben – das ist fast noch mehr wert als das wissenschaftliche Ergebnis.”
Der Tag geht, der Abend kommt. Die Menschen strömen in ihren Feierabend, der meist im Restaurant verbracht wird. Die Schuhe müssen dabei in Japan oft draußen bleiben So auch bei den Rheinland-Pfälzern, die sich hier zu einem traditionellen Essen eingefunden haben.