Reparaturtreff für Weihnachtsdeko

Um die Bewahrung von Kulturgut geht es in unserem nächsten Thema auch und um Nachhaltigkeit. Es geht um ehrenamtliche Reparaturwerkstätten, wie dem Reparaturtreff in Trippstadt. Der hat kürzlich die Tür geöffnet für ein Weihnachts-Spezial. Wir waren dabei – und öffnen damit nun heute das Türchen Nummer 12 unseres 17:30-Adventskalenders.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Doch was tun, wenn die heißgeliebte Lichterkette den Geist aufgibt? Für Hans-Joachim und Jutta Raffaelli aus Kaiserslauten kommt Wegwerfen nicht in die Tüte. Im nahegelegenen Reparaturtreff in Trippstadt wollen die Rentner ihren Lichterketten aus D-Mark-Zeiten neues Leben einhauchen, denn:
Hans-Joachim Raffaelli, Rentner aus Kaiserslautern
„Wir wollen mit diesen Lichterketten etwas Helligkeit in die Landschaft bringen. Und wir hoffen, dass uns das gelingt.“
Jutta Raffaelli, Rentnerin aus Kaiserslautern
„Ich hab die alten nicht wegwerfen wollen. Und deshalb kommen wir und lassen mal nachsehen, ob man die noch malreparieren kann. Und wenn sie wirklich entzwei sind, dann kann ich mich auch getrost von trennen. Dann tut’s mir nicht weh. Dann ist das eben so, ja.“
Also Lampen raus, Leitungen prüfen, Widerstände messen. Zuerst muss das Problem gefunden werden. Fachkundige Helfer nehmen beim „Reparaturtreff Weihnachtsdekoration“ so ziemlich alles unter die Lupe und stehen mit Rat und Tat zur Seite.
Fabian Brödl, Elektroniker-Azubi
„Ich mach das einfach gern, weil‘s mich auch beruflich weiterbringt. Und, ja, dieser Aspekt, dass ich den Leuten auch noch helfen kann, der ist natürlich auch da.“
Hilfe zur Selbsthilfe: Selbst Hand anlegen ist hier ausdrücklich erwünscht. Immer wieder gibt es kleine Erfolgserlebnisse. Manchmal müssen einfach nur neue Glühbirnen her.
Elke Fuchs, Rentnerin aus Trippstadt
„Und die kann ich dann selbst reinmachen. Er hat mir gezeigt, wie’s geht. Und dann kann ich das jetzt selbst reparieren. Und da bin ich froh, wenn das wieder geht. Zu Weihnachten.“
Damit auch richtig Weihnachtsstimmung aufkommt, gibt es nebenan selbstgebackene Plätzchen und Heißgetränke. „Café intakt“ – der Name des Reparaturtreffs ist Programm. Schließlich sollen sich die Gäste beim Werkeln auch wohlfühlen.
Stefan Möhnen, Leiter Reparaturtreff Trippstadt
„Es ist teilweise ein bisschen meditativ sogar an so ‘ner Sache dranzubleiben, sich auf ‘ne Sache zu konzentrieren. Mal so die Hektik ein kleines bisschen fallenzulassen. Und wirklich sich auf eine Sache konzentrieren und das gemeinsam.“
Immer am zweiten Mittwoch im Monat können hier nach Anmeldung vielerlei Haushaltsgeräte und Gebrauchsgegenstände repariert werden. Werkzeuge sind vor Ort. Für Jutta und Hans-Joachim Raffaelli hat sich der Ausflug gelohnt. Nur ein defekter Gewindekontakt – Problem gelöst.
Jutta Raffaelli, Rentnerin aus Kaiserslautern
„Ich freu mich, ich freu mich. Jetzt wird’s noch heller im Garten und im Haus. Ja, schön.“
Hans-Joachim Raffaelli, Rentner aus Kaiserslautern
„Nur noch die ganzen Plätzchen backen. Dann kann’s losgehen.“
Los geht es auch morgen wieder von 16 bis 21 Uhr – mit dem nächsten und letzten Reparaturtreff in diesem Jahr.