Renoir im Frankfurter Städel

Das erste Ausstellungs-Highlight im Frankfurter Städelmuseum ist eine echte Blockbuster-Ausstellung. Es geht um den großen Impressionisten Pierre-Auguste Renoir.  Warum dessen Bilder nach wie vor richtig viele Menschen ins Museum ziehen, dem sind die Museumsmacher mal nachgegangen. „Renoir. Rococo Revival“ heißt die Bilderschau, die ab morgen in Frankfurt zu sehen ist.

Unverwechselbar Impressionismus! Idyllische Landschaften, Pastelltöne, Gartenfeste, Menschen die Spazierengehen, oder besser: Flanieren. Im 19. Jahrhundert ist das der Trend schlechthin. Gemälde die Lust auf den Frühling machen, die aber eigentlich gar nicht so unverwechselbar sind. Alles schon mal da gewesen, so oder so ähnlich. Hundert Jahre früher, im Rokoko. Die großen Impressionisten haben also alles einfach abgekupfert?
Philipp Demandt, Direktor Städelmuseum Frankfurt: „Ich würde nicht von einer Kopie sprechen, vielleicht ist es eher eine Art Echo. Künstler wie Renoir sind in den Louvre gegangen und haben sich dort die Meisterwerke von Watteau, von Fragonard, von Bouchet angeschaut und sie übersetzen eigentlich die Bildsprache des 18. Jahrhunderts in die Moderne, in das späte 19. Jahrhundert.“
Pierre-August Renoir lebt von 1841 bis 1919. Er ist kein reicher Mann. Der Maler will von seiner Kunst leben, muss Käufer für seine Bilder finden.  Das Rokoko erlebt im 19. Jahrhundert in Frankreich gerade ein Revival. Renoir ist mit dabei, aber er und seine Impressionisten-Kollegen machen es dann doch etwas anders, etwas moderner.
Alexander Eiling, Kurator der Renoir-Ausstellung: „Ja, man muss dazu sagen, Renoir ist ein Künstler, der wirklich Geld verdienen musste. Viele der anderen Impressionisten. Cezanne, Degas, die kamen aus reichen Familien, die mussten sich dem Markt nicht so andienen. Für Renoir war es wichtig, dass er die Sammler im 19. Jahrhundert, die 18. Jahrhundert gesammelt haben, und das waren viele für seine Kunst interessiert und das es da eine Schnittmenge gibt, dass die, die sich für das 18. Jahrhundert interessieren auch für Renoir interessieren.“
Eigentlich hat Monsieur Renoir Porzellanmaler gelernt. – Deshalb vielleicht die Vorliebe für Pastelltöne.  – Dazu die unverwechselbaren Leichtigkeit des Pinselstrichs. Ein ganz großer Meister der Moderne. Insgesamt 120 kostbare Gemälde aus der ganzen Welt werden im Städelmuseum gezeigt.
Philipp Demandt, Direktor Städelmuseum Frankfurt: „Ich hatte schon, als ich noch in Berlin gearbeitet habe an der Nationalgalerie mal den Wunsch Renoir zu zeigen und ich freue mich sehr, dass das in Frankfurt jetzt Wirklichkeit geworden ist. Es ist die erste Renoir-Ausstellung, die erste große Renoirausstellung in Deutschland seit 25 Jahren. Insofern ist die Freude auch bei mir. Sehr sehr groß.“
 „Renoir.Rococo Revival“ ist eine richtige Blockbuster Ausstellung. Die ganz viel große Kunst nach Frankfurt bringt. Nicht einfach in Pandemiezeiten. Eine bunte, fröhliche Ausstellung, die gut ist fürs Gemüt. Bis zum 19. Juni bleibt sie im Frankfurter Städelmuseum.