Rembrandt-Superstar im Städel

Es gibt Namen der Kunstgeschichte, die jeder schon einmal gehört hat. Rembrandt ist so ein Name. Den niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts kennt wohl jeder. Er gehört zu den berühmtesten und besten Künstlern überhaupt. Was ihn so bekannt gemacht hat, was ihn auszeichnet, das erfährt man zurzeit in der Ausstellung „Nennt mich Rembrandt!“ im Frankfurter Städel Museum.

Weinend, dicklich, recht unansehnlich. Der kleine Ganymed wird von Zeus in Gestalt eines Adlers entführt. Eines der berühmtesten Bilder Rembrandts, gemalt 1635.
Dramatische Historienbildert – Portraits, die irgendwie lebendig wirken – Rembrandt ist ein Ausnahmetalent. Auch heute noch ein internationaler Superstar.
Jochen Sander, Kurator der Ausstellung
„Ganz banal gesagt: aufgrund seiner künstlerischen Fähigkeiten. Rembrandt ist einfach ein unglaublich talentierter Künstler, der mit einem extremen Maß an Natürlichkeit und Lebendigkeit – Das sind die beiden Begriffe, die er selber verwendet für seine Kunst – es schafft auch über den Zeitabgrund von 400 Jahren, eine Person zu zeigen – das ist er ja selbst sogar -, die einfach interessant ist, die lebendig wirkt.“
Es scheint so, als ob die Ölgemälde leuchten. –
Rembrandt ist eine Marke. Und war es auch schon zu Lebzeiten. Geboren 1606 als Rembrandt van Rijn. Seine Werke signiert er ganz selbstbewusst nur mit Rembrandt. Und wird auch dadurch zum Trendsetter in Amsterdam.
Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt
„Amsterdam ist zu Rembrandt-Zeiten eine Boomtown, eine Stadt die unglaublich wächst, eine Stadt, die voll war, die laut war. Innerhalb kurzer Zeit werden sehr viele Menschen sehr reich und es gibt einen großen Wunsch nach Bildern. Sogar Handwerksmeister statten ihr Zuhause mit Bildern aus. Insofern war das eine sehr fruchtbare Umgebung für einen jungen Künstler wie Rembrandt.“
Der junge Künstler ist fleißig und innovativ. Er hat einen enormen Erfolg und verkauft seine Druckgrafiken, seine Bilder zu horrenden Preisen.
Ein wirklich gut verdienender Maler. Der sein Geld allerdings auch mit vollen Händen wieder ausgibt.
Jochen Sander, Kurator der Ausstellung
„Er erwirbt ein sehr teures Haus, sehr repräsentativ, das heutige Rembrandtmuseum in Amsterdam, und er baut unter anderem eine große Kunstsammlung auf. Das heißt, ein guter Geschäftsmann war Rembrandt leider nicht, denn am Ende fährt er in den Bankrott. Er muss das Haus verkaufen, er muss die Sammlung verkaufen. In seinen letzten Lebensjahren ist er doch in sehr bescheidenen Verhältnissen, in denen er leben muss.“
Rembrandt stirbt 1669.
Seine große Kunst ist in allen berühmten Museen der Welt zu sehen. Und von dort kommt sie auch jetzt in das Frankfurter Städel Museum.
Philipp Demandt, Direktor Städel Museum Frankfurt
„Wir wollen natürlich auch immer wieder Kollegen auf der ganzen Welt davon überzeugen, ihre schönsten Bilder nach Frankfurt reisen zu lassen. Und das hat einmal wieder hier geklappt.“
Rund 60 Werke des niederländischen Künstlers sind bis zum 30. Januar in Frankfurt zu sehen.
Rembrandt van Rijn: ein Müllerssohn aus Leiden, der zu Rembrandt wird, zu einem der berühmtesten Maler aller Zeiten.