Reinigung mit Lasertechnik

Und jetzt kümmern wir uns noch um den Weihnachtsputz. Nicht den zuhause, sondern im Mainzer Landesmuseum. Dort wird gerade ein altes Steindenkmal restauriert. Ein Familiengrabstein aus der Römerzeit. Die dicke Schmutzschicht darf an einem so wertvollen Kulturgut nicht einfach weggeschrubbt werden. Hier muss der Fachmann ran – mit ganz speziellem Equipment.

Moderne Technik für einen sehr alten Stein. Genauer ein rund 2.000 Jahre alter echter römischer Grabstein. Matthias Steyer ist Spezialist für Laserreinigungen. In der Steinhalle des Mainzer Landesmuseums bearbeitet der Restaurator das Kulturgut der Antike mit elektromagnetischen Wellen.
Matthias Steyer, Diplom-Restaurator
„Also wir machen jetzt erst mal diese schwarzen Krusten weg, sodass die Substanz aber erhalten bleibt. Und dann kann man gezielt schauen, was da noch drunter ist, was zum Stein gehört, was später dazu gekommen ist. Aber uns geht es jetzt erst mal darum, den zu vereinheitlichen.“
Gut abgeschirmt von all den anderen römischen Steinen, setzt der Restaurator seine gebündelten Lichtstrahlen für eine sanfte Reinigung ein. Nicht jeder antike römische Stein wird so gesäubert. Das wäre zu aufwendig. Der Grabstein ist besonders, kommt aus einer ganz renommierten Mainzer Werkstatt. So wie dieser berühmte Blussus-Stein.
Dr. Ellen Riemer, Kuratorin der archäologischen Sammlung
„Ja, der ist schon 1935 gefunden worden. Und zwar im Bach der Selz bei Selzen. Und es ist ein Familiengrabstein, so wie ein Familienfoto heute. In der Mitte der Mann, rechts die Frau, links die Tochter. In der Mitte auf dem Schoß des Mannes auch noch der Familienhund.“
Der Familienhund lässt sich aber nur noch erahnen. Matthias Steyer ist auf einer ganz anderen Spur. Mit UV-Licht sucht er den Kalkstein nach Farbspuren ab. Denn die Römer mochten es in der Antike durchaus sehr bunt!
Matthias Steyer, Diplom-Restaurator
„Man kann erst mal nur sehen, dass es was anderes ist. Da ist irgendwo ein Unterschied zwischen der Schmutzschicht und den Fassungsschichten. Jetzt was das im Einzelnen so ist, muss man immer noch mal genauer gucken. Eine Probe entnehmen, einschicken.“
So bunt könnte der rund 2.000 Jahre alte Familiengrabstein ausgesehen haben. Bevor die Farbigkeit näher analysiert wird, muss jetzt erst mal die schwarze Kruste abgetragen werden. Rund eine Woche ist der Laser-Restaurator in der Steinhalle des Mainzer Landesmuseums im Einsatz.