Rebkrankheiten per App erkennen

Eine Reise ins Silicon Valley, nach San Francisco und L.A. ist der Preis für die Gewinner des Bundeswettbewerbs „Jugend gründet“. Dabei geht es um innovative Geschäftsideen. Zehn Schülerteams kamen ins Finale, durchsetzen konnten sich zwei Abiturienten vom Leibniz-Gymnasium in Neustadt an der Weinstraße. Ihre Idee: eine App, die Rebkrankheiten erkennen kann.

Mit dem bloßen Auge nur sehr schwer zu erkennen. Diese Rebe ist krank. Sie leidet an Erysiphaceae, umgangssprachlich bekannt als echter Mehltau. Die App erkennt die Krankheit, wie viele andere, schon im frühen Stadium. Wichtig für Winzer; sie könnten so Pestizide gezielt und reduziert einsetzen. Erfunden und programmiert haben die App Maria Theresa Licka und Mario Schweikert aus Neustadt an der Weinstraße.
Maria Theresa Licka, Preisträgerin „Jugend gründet“
„Unser Ziel war es auch, da wir die App am Ende im Weinberg nutzen wollen, das Modell so zu programmieren, dass es lokal auf dem Handy läuft, also ohne Internet-Verbindung möglich ist zu nutzen. Und für das Training der Künstlichen Intelligenz ist auch ganz wichtig, einen guten Datensatz zu erstellen und bei diesem Projekt konnten wir den Datensatz selbst erstellen.“
Das heißt: Tausende Fotos in den Weinbergen von Blättern machen, die irgendwie krank aussehen. Auf die App-Idee kamen die beiden 19-jährigen beim Wandern.
Mario Schweikert, Preisträger „Jugend gründet“
„Wir haben die Blattkrankheiten bei Streifzügen in den Weinbergen gesehen und uns gefragt: ‚Was sind denn das für Krankheiten?‘. Es gibt ganz viele verschiedene Verfärbungen. Und deshalb sind wir einfach in den Austausch gegangen mit Winzern, mit den Experten von den Dienstleistungszentren und haben erfahren was für eine riesen Problematik in der Erkennung und in der Behandlung darstellt.“
Im rheinhessischen Bechtheim präsentieren die „Jugend gründet“-Preisträger ihre App dem Winzer Sebastian Erbeldinger und der deutschen Weinkönigin Sina Erdrich.
Tipps von Weinbauexperten sind den Jungunternehmern wichtig.
Sebastian Erbeldinger, Winzer
„Wo es für mich interessant ist, sind Rebkrankheiten, die nicht so üblich sind, die man einmal in der Schule lernt, aber nicht so häufig damit konfrontiert wird. Und da wäre es interessant zu sehen. Oder auch in Kombination mit Mangelsymptomen, das heißt Nährstoffmangel, um da genau zu sehen, was ist mit der Rebe los, um darauf auch reagieren zu können.“
Sina Erdrich, Deutsche Weinkönigin
„Die App hat für mich auch eine große Chance für Hobbywinzer oder Nebenerwerbswinzer, weil man steht ja nicht nur alleine im Weinberg, das ist ja eine große Mannschaft, dass man da auch vielleicht mit Spaß sein Personal schulen kann, weil die dann selber auch mal ihr Handy zücken und mal schauen.“
Maria Theresa Licka und Mario Schweikert haben eine Reise nach Kalifornien und einen leistungsstarken PC gewonnen. Mit dem Computer wollen sie ihre App noch weiter entwickeln, damit Berufs- und Hobby-Winzer Rebkrankheiten in einem ganz frühen Stadium erkennen können.