Polizeikontrollen sollen Geldautomatensprenger abschrecken

Maskierte Räuber, die mit Waffen eine Bank stürmen und Geld erbeuten – mittlerweile dürften solche klassischen Banküberfälle öfter in Filmen vorkommen, als in der Realität. In Deutschland sprengen Kriminelle dafür immer öfter Geldautomaten bei Nacht – und fliehen dann mit dem Auto ins Ausland, etwa aus den Niederlanden. Die Polizei will die steigende Gefahr durch Geldautomatensprenger auch durch Verkehrskontrollen eindämmen – so auch gestern Nacht.

 

Bilder wie diese gibt es in Deutschland fast jede Nacht – Kriminelle sprengen Geldautomaten, allein 450 waren es im vergangenen Jahr. In Rheinland-Pfalz sind durch die Zerstörungen und den Gelddiebstahl Sachschäden von fast neun Millionen Euro entstanden – doch die Sprengungen gefährden nicht nur die Automaten.
Gestern Nacht errichten rheinland-pfälzische Polizeibeamte fünf Kontrollstellen an Autobahn-Parkplätzen, wie hier an der A61 bei Armsheim. Hier liegen nach Angaben der Polizei die Haupteinfahrts- oder Fluchtrouten von Geldautomatensprengern. Eine Tätergruppe gegen die sich die Polizei schwer bewaffnet.
Dennis Litz, Einsatzleiter: „Bei den Geldautomatensprengern haben wir natürlich die Besonderheit, dass die ein sehr rücksichtsloses risikohaftes Fluchtverhalten an den Tag legen und unser Ansinnen ist natürlich nicht, wenn wir solche Tätergruppierungen feststellen, die einfach fahren zu lassen, aber wir müssen natürlich bei den Verfolgungsfahrten Sorgfalt walten lassen, dafür haben wir aber entsprechend aus- und fortgebildete Kräfte.“
Das Ziel der Polizei: Abschreckung. Denn mittlerweile sei Deutschland für Täter aus Frankreich oder den Niederlanden als Ziel immer beliebter. Das liege daran, dass beide Länder ihre Geldautomaten besser schützen – beispielsweise mit Einfärbesystemen, die Beutegeld unbrauchbar machen.
Kontrollaktionen der Polizei können das Problem also nicht alleine lösen. Verständnis haben die kontrollierten Bürger gestern dennoch.
Michel Neder: „Auf jeden Fall, weil irgendwo muss man ja immer mal gucken, was die Leute treiben, oder vielleicht findet man auch irgendwo die Leute, die dann Dreck am Stecken haben.“
Alois Lieth: „Muss sein ja, also die vielen Automaten, die gesprengt werden, da sehe ich schon ein, dass da viele Leute in Verdacht kommen.“
Ergebnis der Aktion: Die Polizei kontrolliert rund 650 Personen – keine steht im Zusammenhang mit einer Geldautomatensprengung. Um sich vor den brutalen wie auch professionellen Tätern zu schützen, haben Polizei, die Politik und auch die Banken noch viel zu tun.