Polizei lotst Organspende-Transport durch Stau

Und zu Beginn blicken wir nach Osthessen, genauer gesagt auf die A66 bei Kerzell im Landkreis Fulda. Dort ist gestern Abend ein LKW ausgebrannt. Die Autobahn musste daraufhin für mehrere Stunden voll gesperrt werden. Eigentlich ein Routineeinsatz, der aber plötzlich spannend wird. Denn mitten in dem Stau steckt auch die Fahrerin eines eiligen Organtransports fest.

Weil der Motor seines LKW Probleme macht, stoppt der Fahrer zunächst auf dem Standstreifen der A66, kurz darauf fängt seine Zugmaschine Feuer. Der 45-Jährige kann sich gerade noch retten und schließlich nur noch dabei zusehen, wie sein Führerhaus komplett ausbrennt.
Oliver Kullmann, Gemeindebrandinspektor Feuerwehr Neuhof
„Der Lkw stand im vorderen Bereich im Vollbrand, im hinteren konnten wir ihn noch schützen, unter anderem haben wir bei den Löscharbeiten zwei Kanister Gefahrgut gefunden“
Die gestalten die Löscharbeiten kompliziert. Insgesamt sind hier 50 Feuerwehrleute aus den umliegenden Orten im Einsatz.
Für etwa 6 Stunden bleibt die A66 zwischen Neuhof und Fulda gesperrt.
Im Rückstau steckt auch die Fahrerin eines Organtransports. Ihre Ladung: eine lebenswichtige Spenderniere, auf die im Fuldaer Klinikum bereits ein Ärzteteam und ein schwerkranker Patient dringend warten.
Polizisten reagieren schnell und lotsen den Wagen durch die Rettungsgasse am Laster vorbei, das Spenderorgan kommt rechtzeitig im OP an.
So bleibt’s zum Glück „nur“ bei einem Sachschaden. Den schätzt die Polizei auf etwa 170.000 Euro und spricht von einem erfolgreichen Einsatz, der gegen 3 Uhr Nachts zu Ende war.