Piet Mondrian im Wilhelm-Hack-Museum

Es gibt keinen anderen Künstler des 20sten Jahrhunderts, der so oft kopiert worden ist, wie der Niederländer Piet Mondrian. Ob Mode, Werbung, Architektur oder Design.  – Ein paar Farbflächen und schwarze Linien: Kunst mit einem großen Wiedererkennungswert. Das Ludwigshafener Wilhelm-Hack-Museum widmet dem Meister der Primärfarben (oder Grundfarben) jetzt eine große Ausstellung.

Rot, Gelb und Blau. Schwarze Linien und Weiße Flächen. Das ist es auch schon. Nicht dieses, aber ein ähnliches Gemälde von Piet Mondrian ist im vergangenen Jahr für 51 Millionen Euro versteigert worden.  Die klare abstrakte Kunst des Niederländischen Malers hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Piet Mondrian ist 1872 geboren, hat Kunst studiert und konnte auch anders als abstrakte Farbflächen malen.
René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Nein, Mondrian hat das über Jahrzehnte eigentlich entwickelt. Er kam eigentlich aus der Landschaftsmalerei. Und hat dann nach dem ersten Weltkrieg, waren generell in der Kunst so der Aufbruch, das Kunst nicht mehr abbilden möchte, also eine äußere Welt, sondern eine Komposition selbst erschafft. Also rein nur aus Farben und Formen ohne etwas darzustellen.
Das ist ein Original Mondrian, daneben ein Werk von Marlow Moss. Täuschend ähnlich. Andere Künstler lassen sich vom klaren Stil des Niederländers eher inspirieren. Und das seit über einhundert Jahren. Ob Kunst der Gegenwart, oder Möbel aus den 1920er Jahren. Alles wirkt modern.
René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Gerade deswegen, weil es so einfach und reduziert ist, entdeckt man es immer wieder. Es funktioniert also auch auf Socken und der Shampooflasche, oder auf einem Kopfkissen. Das ist ja das erstaunliche auch bei Mondrian, die Werke sind jetzt hundert Jahre alt und immer noch aktuell.
Mondrian als grafisches Vorbild für Alltagsgegenstände, die manchmal auch selbst zur Kunst werden.  – Heute ein Statement von Klimaaktivisten, – 2008 Aktionskunst. Iván Argote besprüht zwei Werke des Niederländers im Pariser Centre Pompidou und nimmt sich dabei auf. Rot, Blau, Gelb und schwarze Linien. Auch in der Haute Couture gerne gesehen. Kleider von Yves Saint Laurent aus den 60ern, Designer-Boots von 2017. Und es geht immer weiter.
René Zechlin, Direktor Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen
Ja, Ja. Es hat letztes Jahr sogar ein Outdoor-Hersteller aus Frankreich eine ganze Kollektion von Regenstiefeln und Mänteln im Mondrian-Stil herausgebracht.
Diese Stiefel sind aus den 90er Jahren. „Re-Inventing Piet“ heißt die Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum. – Wirklich beeindruckend, was der Mann der Grundfarben seit 100 Jahren alles beeinflusst. Zu sehen bis zum 21. Januar in Ludwigshafen.