Passagierzahlen und Terminal 3 kommen voran

Jetzt sind wir an einer der größten Baustellen Europas: Am Frankfurter Flughafen. Wegen fehlender Nachfrage mottet Fraport einen Teil seines nigelnagelneuen Terminals ein. Aber wie lange und wie läuft es momentan überhaupt am Flughafen?

So ganz allmählich nimmt Terminal 3 Gestalt an: Bis zu 3000 Menschen arbeiten täglich auf Deutschlands größter Baustelle – etwa an der Errichtung der gigantischen Dachkonstruktion für die neue Eingangshalle. Inzwischen ist der Rohbau des Mega-Projekts so gut wie fertiggestellt.
Christian Bierend, Projektleiter Hauptgebäude Terminal 3
„Dann haben wir die Voraussetzungen geschaffen, den technischen Ausbau zu finalisieren. Und dann tatsächlich schon Mitte / Ende 2023 die ersten Inbetriebnahmen zu machen.“
Passagiere werden dann aber erst mal noch nicht abgefertigt: Zunächst ist ein ausführlicher Probebetrieb des neuen Terminals geplant. Schon jetzt fast bezugsfertig: Der neue Flugsteig G. Der sollte eigentlich schon in diesem Jahr in Betrieb gehen – doch dann kam die Corona-Krise. Vor allem im vergangenen Frühjahr brach der Flugverkehr fast vollständig ein: Im April und im Mai 2020 wurden am Frankfurter Flughafen 96 Prozent weniger Passagiere abgefertigt als noch im Jahr davor. Und auch jetzt wird noch immer deutlich weniger geflogen als vor der Corona-Pandemie. Im August lag die Auslastung des Frankfurter Flughafens immerhin schon wieder bei etwa 50 Prozent des Vorkrisenniveaus. Für den Herbst und den Winter rechnen Experten aber mit einem erneuten Einbruch der Passagierzahlen. Deshalb hat der Flughafenbetreiber Fraport entschieden, beim Bau des neuen Terminals zunächst mal auf die Bremse zu treten.
Christian Engel, Fraport AG
„Wir bauen Terminal 3 eng am tatsächlichen Passagierbedarf. Der Passagierbedarf hat durch die Coronakrise massiv gelitten. Und dementsprechend haben wir auch die geplante Inbetriebnahme etwas nach hinten verschoben. Sodass wir jetzt davon ausgehen, dass wir 2026 das Vorkrisenniveau erreichen werden hier am Standort Frankfurt. Und dann auch entsprechend Terminal 3 benötigen und dementsprechend auch 2026 in Betrieb nehmen wollen.“
Allerdings gibt es auch noch eine weitere Unbekannte: In Folge der Corona-Krise mangelt es derzeit weltweit an Baustoffen. Könnte es also sein, dass die Arbeiten an Terminal 3 schon bald zum Erliegen kommen, weil es schlichtweg an Material fehlt?
Christian Bierend, Projektleiter Hauptgebäude Terminal 3
„Aktuell geht es noch. Aber die Vorlaufzeiten zur Disposition verlängern sich. Das heißt, die Herausforderung auf der Planerseite, noch früher die Planung zur Verfügung zu stellen, ist einfach gegeben. Weil die Bezugsquellen einfach rarer werden, die Vorlaufzeiten länger sind.“
Das neue Terminal 3 am Frankfurter Flughafen: Ein Mega-Projekt mit Hindernissen. Das aber zumindest in einem Punkt alle Erwartungen erfüllt: Die geplanten Baukosten von rund 4 Milliarden Euro sollen, Stand jetzt, nicht überschritten werden. Abgerechnet wird aber erst am Schluss – wenn alles gut geht – und die ersten Passagiere, wie geplant, im März 2026 vom neuen Terminal 3 aus die Welt erobern.