Neujahrsempfang der Deutschen Fußball Liga
Jeden Januar treffen sich die Profi-Clubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga traditionell zum Neujahrsempfang. Doch feierliche Stimmung wollte beim diesjährigen Treffen in Frankfurt nicht so recht aufkommen, denn der Empfang der Deutschen Fußball Liga wurde von gleich zwei Todesfällen überschattet.
Eigentlich war im Frankfurter Palmengarten alles vorbereitet für einen glamourösen Start ins neue Jahr mit viel Prominenz wie DFB-Direktor Rudi Völler, dem ehemaligen Eintracht-Sportchef Fredi Bobic oder DFB-Präsident Bernd Neuendorf. Doch dann kommt alles anders. In der Trauer um „Kaiser“ Franz Beckenbauer wird kurz vor Veranstaltungsbeginn auch der Tod des Berliner Hertha-Präsidenten Kay Bernstein bekannt. Die Fußball-Gemeinde behält beide in Erinnerung.
Rüdiger Fritsch, Präsident SV Darmstadt 98
„Franz Beckenbauer, die 70er-WM in Mexiko – da war ich neun Jahre alt, als Kind durfte ich aufbleiben. Das war mit Armbinde und gebrochener Schulter, glaube ich – das waren die ersten Momente mit Franz Beckenbauer. Und dann natürlich alles verfolgt.“Peter Fischer, Präsident Eintracht Frankfurt
„Der Präsident von Berlin verstirbt heute Nacht, im Alter von 42 oder 43 Jahren. Franz Beckenbauer in dieser Woche – dann denkt man schon mal nach. Die Endlichkeit weiß jeder, aber das sind Dinge, die einem schon nahegehen, klar.“
Nach gleich zwei Schweigeminuten zum Auftakt wird das geplante Rahmenprogramm kurzfristig abgesagt. Keine Talkrunde auf der Bühne, stattdessen eine besinnliche Zusammenkunft der Clubvertreter. Für Eintracht-Präsident Peter Fischer ist es der letzte offizielle Auftritt bei der Deutschen Fußball Liga: Der 67-Jährige verabschiedet sich in zwei Wochen in den Ruhestand, wird seinen Frankfurtern aber als Ehrenpräsident, Botschafter und mit einer eigenen Stiftung erhalten bleiben.
Peter Fischer, Präsident Eintracht Frankfurt
„Das heißt, ich hinterlasse da auch ein Erbe und gucke da auch ganz, ganz fürsorglich drauf. Und werde bestimmt in vielen Dingen letztendlich auch immer wieder aktiv da sein.“
Während Peter Fischers Eintracht in der Bundesliga mit Platz 6 auf Europapokal-Kurs liegt, kämpft der 1. FC Kaiserslautern in der 2. Liga im Tabellenkeller. Geschäftsführer Thomas Hengen erinnert sich als früherer FCK-Profi nicht nur an bessere Zeiten, sondern auch an Franz Beckenbauer als Trainer bei den Bayern in den Neunzigern.
Thomas Hengen, Geschäftsführer 1. FC Kaiserslautern
„Wir sind damals leider nur Vize-Meister geworden, aber eines seiner ersten Spiele war bei uns auf dem Betzenberg. Da haben wir mit Kaiserslautern 4:0 gewonnen. Am Ende hat er leider – oder gut für die Bayern, schlecht für uns – immer was er angefasst hat auch richtig zu Ende gebracht und die Bayern dann zum Titel geführt.“